Mit der ressortübergreifenden Digitalstrategie Schleswig-Holstein gibt die Landesregierung die Zielrichtung für die Gestaltung der digitalen Transformation des gesamten Landes vor. Die Strategie wurde in einem alle Ressorts umfassenden Prozess unter Koordination des Zentralen IT-Managements Schleswig-Holstein (ZIT) erarbeitet.
Die Landesregierung wird Schleswig-Holstein zu einer digitalen Vorreiterregion in Europa machen. Dafür treibt sie die digitale Transformation von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft voran. Sie versteht sich dabei als vernetzte Gestalterin einer souveränen digitalen Gesellschaft und des stetigen digitalen Wandels in allen Lebens- und Arbeitsbereichen. Sie handelt umfassend und konsequent digital und möglichst datenbasiert. Sie denkt die Digitalisierung in allen politischen Bereichen mit und sieht die Aufgabe als Querschnittsthema, welches alle Ressorts und staatlichen Ebenen umfasst. Die Chancen der Digitalisierung wollen wir nutzen, um Schleswig-Holstein zu einer digitalen Vorzeigeregion und einem klimaneutralen Industrieland zu entwickeln.
Die digitale Transformation meint mehr als die Digitalisierung von Prozessen. Viel mehr beschreibt der Begriff einen grundlegenden Wandel in der Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Digitalisierung, der durch die stetigen technologischen Entwicklungen hervorgerufen wird.
Die Digitalstrategie versetzt das Land in die Lage, den Herausforderungen der digitalen Transformation leistungsfähig und bürgerorientiert über alle Politikfelder hinweg zu begegnen und sie aktiv zu gestalten.
Das sind die Eckpfeiler der Digitalstrategie
1. Definition von mehr als 50 konkreten Zielen zur Gestaltung der Digitalisierung in Schleswig-Holstein
Mit der Digitalstrategie werden konkrete Ziele zur aktiven Gestaltung der Digitalisierung in verschiedenen Themenfeldern benannt. So soll beispielsweise die Vorreiterposition des Landes bei Green IT ausgebaut werden. Schleswig-Holstein soll außerdem zur Vorreiterin beim Einsatz von KI in der Verwaltung werden.
2. Ausgestaltung elf zentraler Themenfelder der Digitalisierung in Schleswig-Holstein
Für elf wichtige Themenfelder wie „Digitale Souveränität“ oder „Digitale Verwaltung“ wurden strategische Ziele formuliert. Das Land stellt sich so den entscheidenden Herausforderungen der digitalen Transformation.
3. Gestaltung des Digitalisierungsstrategie-Prozesses – wie die Digitalisierung selbst – als dauerhaften und themenübergreifenden Prozess
Die Digitalstrategie ist – wie die Digitalisierung selbst - nicht statisch und wird in einem sich wiederholenden Vorgehen fortgeschrieben. Alle Ministerien des Landes wurden von vorneherein mit einbezogen. Die auf dieser Grundlage entwickelten Ziele bieten wiederum zukünftig Orientierung für alle Bereiche der Landesverwaltung. So ist es möglich, sich den fortlaufenden, technischen Entwicklungen flexibel anzupassen.
Wie ist die Digitalstrategie Schleswig-Holstein entstanden?
Die Strategie wurde in drei Phasen unter Koordination des Zentralen IT-Managements Schleswig-Holstein (ZIT) gemeinsam mit allen Ministerien des Landes erarbeitet. Für diese erste Durchführung wurde zunächst vom Kabinett ein "Digitaler Kompass" definiert, der die gemeinsame Vision sowie die digitalpolitischen Leitlinien beinhaltet. Der Kompass dokumentiert die gemeinsame Blickrichtung aller Ministerien und der Staatskanzlei des Landes und formuliert die Kernelemente der ressortübergreifenden Zusammenarbeit im Kontext der Digitalstrategie. Die Vision des Digitalen Kompasses lautet:
Wir nutzen die digitale Transformation, um Schleswig-Holstein zur digitalen Vorreiterregion zu entwickeln und eine souveräne, digitale Gesellschaft zu gestalten.
Danach folgte in einem zweiten Schritt die Erarbeitung der Strategieinhalte in den einzelnen Ministerien, der Staatskanzlei und dem ZIT. Abschließend wurden die gesammelten Inhalte durch das Redaktionsteam der Digitalstrategie zusammengeführt. Das Ergebnis bietet einen Gesamtrahmen für das künftige Digitale Handeln im Land Schleswig-Holstein. Der Prozess wiederholt sich nun fortlaufend und wird mit jedem Durchlauf bedarfsgerecht angepasst.
Auf einen Blick: Die Chronologie der Entstehung
20. Dezember 2022
Beschluss des Kabinetts über den digitalen Kompass
Januar – Mai 2023
Erarbeitung Ressortinhalten: Festlegung Themen- und Handlungsfelder, Zieldefinition
Juni – Juli 2023
Redaktion der Digitalstrategie aus den Bestandteilen Digitaler Kompass, ZIT- und Ressortstrategien
August – September 2023
Mitzeichnung durch alle Ministerien
4. Oktober 2023
Kabinettsbeschluss und Öffentliche Vorstellung der Strategie
Ab dem vierten Quartal 2023
Start Weiterentwicklung Strategieprozess, Definition erste Umsetzungsprojekte
2024 Überarbeitungsprozess Digitaler Kompass und Erstellung von fachlichen Ressortstrategien
11. November 2024 Beschlüsse des Lenkungskreises über den konsolidierten Digitalen Kompass sowie über das Vorgehen zur Fortschreibung der Zentralen Digitalstrategie in 2025
ab 2025
Start in die nächste Iteration und Fortschreibung der Zentralen Digitalstrategie
Überblick: Die digitalpolitischen Leitlinien des Landes
Digitalisierung der Verwaltung
Die Landesbehörden sind weitestgehend digitalisiert, mit medienbruchfreien Prozessen und einem vollumfassenden Angebot an digitalen Dienstleistungen. Die Mitarbeitenden der Verwaltung leben den Kulturwandel, arbeiten verstärkt in ressort- und behördenübergreifenden Projektteams und setzen Standards in Familienfreundlichkeit, Gleichstellung und Diversität. Die Personal- und Organisationsentwicklung der Landesverwaltung berücksichtigt digitalstrategische Vorgaben. Der tägliche Einsatz neuer Technologien ist selbstverständlich und wird gefördert.
Digitale Gesellschaft und digitales Ökosystem (Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Zivilgesellschaft)
In einer digitalisierten Welt fördern die Behörden der Landesverwaltung Schleswig-Holstein den Zusammenhalt, indem bestehende Barrieren abgebaut und digitale Angebote für alle Lebens- und Arbeitsbereiche geschaffen werden. Die Verwaltung schafft Angebote für Bürgerinnen und Bürger, für Unternehmen, für Verbände und Vereine sowie für Einrichtungen der Wissenschaft und Forschung, um souverän und sicher im digitalen Raum handeln zu können und befördert im besonderen Maße die Entwicklung eines Ökosystems. Sie gewährleistet die Datensicherheit in der Kommunikation mit den Behörden Schleswig-Holsteins und schafft eine vertrauenswürdige digitale Umgebung. Diese Maßnahmen stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt und fördern eine inklusive digitale Gesellschaft.
Digitale Infrastruktur
Durch die Nutzung von Open-Source-Lösungen stärken die Behörden der Landesverwaltung ihre digitale Souveränität und wirken mit ihren Lösungen in das Land. Schleswig-Holstein verfügt über eine digitale Infrastruktur, die das gesamte Land umfasst. Sie erfüllt die Anforderungen an IT-Sicherheit und Datensicherheit und -schutz, entlang der Vorgaben der DSGVO. Bei jeder Anschaffung und Implementierung von Lösungen berücksichtigt die Verwaltung Nachhaltigkeitsziele, was zur Reduzierung der CO2-Emissionen der Landesverwaltung beiträgt. Dieser Ausbau einer zukunftsfähigen und digitalen Infrastruktur gewährleistet sowohl die ökologische als auch technologische Nachhaltigkeit.
Datenbasiertes Verwaltungshandeln
Die Beschäftigten der Verwaltung handeln und treffen Entscheidungen auf Basis von Daten. Inhaltliche und technische Qualität sowie Interoperabilität sind wichtige Ziele bei der Arbeit mit Daten. Sie sollen unter Beachtung der Datensicherheit und des -schutzes entlang der Vorgaben der DSGVO möglichst vielen zur Verfügung gestellt werden ("öffentliche Daten nützen, private Daten schützen"). Bei ihrer Verarbeitung gewährleistet die Verwaltung einen sicheren und ethischen Umgang. Die digitale Kompetenz von Bürgerinnen, Bürgern, Unternehmen und Mitarbeitenden hilft dem effizienten und datenbasierten Verwaltungshandeln. Die Verwendung neuer Technologien erfolgt im Einklang mit den Grundsätzen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung sowie ethischen Leitlinien.
Digitale Innovationen
Die Verwaltung treibt Innovationen in ihren Behörden voran und etabliert Schleswig-Holstein als führenden Innovationsstandort. Die Anwendung neuer Technologien und die enge Zusammenarbeit von Start-ups, Unternehmen, Gesellschaft und Verwaltung fördert ein innovatives Ökosystem, das den Standort Schleswig-Holstein weiter stärkt, zukunftsfähig macht und nachhaltiges Wachstum fördert.
Komponenten der Digitalstrategie – Eine Begriffserklärung
Die Digitalstrategie gibt die Zielrichtung für die gesamte Landesregierung in Bezug auf Digitalisierung vor. Die Strategie wurde gemeinsam mit allen Ministerien erarbeitet und dient als Basis für die Zusammenarbeit über alle Ministerien hinweg. Basierend auf diesen Zielen werden in einem nächsten Schritt Maßnahmen zur Umsetzung erarbeitet.
Ressortstrategien
Ressortstrategien
Ressortstrategien konzentrieren sich auf Digitalisierungsinhalte der einzelnen Ministerien. Sie umfassen fachspezifische Themen-, Handlungsfelder und Ziele. Die Erstellung der Ressortstrategien wurde durch das ZIT begleitet. Die Umsetzung der Inhalte liegt in der Verantwortung der einzelnen Ministerien.
Clusterstrategien
Clusterstrategien
Clusterstrategien sind zentrale Strategien zu einem übergreifenden Querschnittsthema. Beispiele hierfür sind die Landesdatenstrategie, die Green IT-Strategie sowie die Medienkompetenzstrategie. Diese Themen werden fachlich in der Staatskanzlei entwickelt und gesteuert. Clusterstrategien werden unabhängig von der Digitalstrategie erarbeitet, dort aber berücksichtigt.
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