Die Umstellung auf die elektronischen Akte fand am Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht bereits im Februar 2023 statt. Die dadurch veranlassten Umbauarbeiten in den Verhandlungssälen des Gebäudes in der Gottorfstraße 2 in Schleswig sind im Oktober erfolgreich abgeschlossen und die renovierten Säle wieder in Betrieb genommen worden.
Alle Verhandlungssäle am Oberlandesgericht wurden umfassend modernisiert und renoviert. Es gibt jetzt neue Möbel, unter anderem Richtertische, in die Monitore eingebettet sind, um die E-Akten zu lesen. Hinzu gekommen sind Großbildmonitore an den Rückwänden der Säle, auf die Inhalte projiziert werden können. Neu sind auch Dokumentenkameras für die Inaugenscheinnahme von Urkunden und Gegenständen und die Möglichkeit, Audio- oder Videodateien abzuspielen. Zudem
wurden Videokonferenzsysteme mit 360-Grad-Kameras, Mikrofonen und Lautsprechern für Videoverhandlungen installiert. Dies ermöglicht den Prozessparteien, Rechtsanwälten, Zeugen oder Sachverständigen die Teilnahme an Gerichtsverhandlungen, indem sie sich per Videokonferenz von anderen Orten der Verhandlung zuschalten. Von den Anwesenden im Saal kann die Videoverhandlung auf dem Großbildmonitor verfolgt werden.
Der Umbau wurde dafür genutzt, die Säle barrierefreier zu gestalten. Es gibt jetzt elektrische Türantriebe zum Öffnen und Schließen der Saaleingangstüren, eine Hörunterstützung und Blindenschrift an den Saalanzeigen. Zuletzt wurden auch die in die Jahre gekommenen und durch die Bauarbeiten in Mitleidenschaft gezogenen Flure vor den Sälen frisch gestrichen. Der Baubeginn für die Umbauarbeiten war im Februar 2024. Da für die Zeit der Bauarbeiten zeitweise die Hälfte der Säle nicht nutzbar war, wurden bis März 2025 vom Oberlandesgericht die auch für den Umbau des Oberverwaltungsgerichts angemieteten Räume in der ehemaligen Gallbergschule in Schleswig genutzt. In der Zeit danach wurde das teilweise Fehlen der Säle durch strukturelle Umorganisation der Verhandlungen kompensiert. Dafür wurden unter anderem ein Saal im Oberverwaltungsgericht und andere Räumlichkeiten im Oberlandesgericht genutzt.
Die Bauarbeiten, die von der GM.SH (Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR) durchgeführt wurden, waren umfangreich und kosteten ca. 4 Millionen Euro. Daran waren 17 Baugewerke beteiligt, darunter auch viele lokale Handwerksbetriebe. Da das Gebäude des Oberlandesgerichts unter Denkmalschutz steht, war die Einbeziehung der unteren Denkmalschutzbehörde bei der Planung und Umsetzung der Bauarbeiten erforderlich. Mit Rücksicht auf die historisch wertvolle Bausubstanz wurde die Planung mehrfach angepasst, wobei die Ziele des Umbaus durch konstruktive Lösungsansätze von Planern und Denkmalbehörde gut umgesetzt werden konnten
Pressestelle des Schleswig-Holsteinischen
Oberlandesgerichts
Die Pressesprecherinnen
Dr. Janina-Maria Gärtner
Katharina Koch
Gottorfstraße 2
24837 Schleswig
E-Mail: Pressestelle@olg.landsh.de
Tel.: 04621/86 - 2021
Fax: 04621/86 - 1372