Die Daseinsvorsorge, gerade für den ländlichen Raum, spielt in der Städtebauförderung eine wichtige Rolle. Die Städte und Gemeinden agieren stets im Interesse des Gemeinwohls, wenn sie für die Zukunftsfähigkeit ihrer Stadt bzw. ihrer Gemeinde mit Hilfe der Städtebauförderung sorgen. Viele Sportstätten, Kultur- und Betreuungseinrichtungen etc. als unerlässliche Teile der Daseinsvorsorge können nur mit Hilfe der Städtebauförderung saniert oder neugebaut werden.
Letzte Aktualisierung: 13.02.2024
Integration
In der Stadtentwicklung können sich die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner mit eigenen Ideen einbringen und ihre Umgebung mitgestalten, zum Beispiel beim Thema Barrierefreiheit oder bei der Integration. Denn während die Städtebauförderung den Bau finanziert, können nur die Menschen selbst und die Institutionen im Quartier Integration und Teilhabe erreichen.
Im Vicelinviertel der Stadt Neumünster leben Menschen mit Migrationshintergrund aus mehr als 20 Ländern. Mit etwa 19 Prozent ist der Anteil ausländischer Bewohnerinnen und Bewohner dreimal höher als im gesamtstädtischen Durchschnitt. Hier wird gegenwärtig eine ehemalige Tuchfabrik mit ihrem Außengelände zu einem Jugendzentrum mit Foyer/Café, Saal, Gruppenräumen und Bandprobenräumen umgebaut. Das Zentrum soll als Anlaufpunkt für die Jugendlichen im Quartier im Bereich Freizeit, Kultur, Begegnung, Veranstaltung dienen. Das Gebäude wird zudem Räume für Kleinunternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft beherbergen. Hierfür hat die Städtebauförderung bisher rund 4,4 Millionen Euro bereitgestellt.
Die Mehrzweckhalle Mastbrook in Rendsburg (Fördersumme: rund 5 Millionen Euro) verfügt über eine Sporthalle für den Schul- und Breitensport und Räumlichkeiten für die aktive Jugend- und Familienarbeit im Stadtteil, die durch den gemeinnützigen Verein Brücke Rendsburg-Eckernförde e.V. geleistet wird. Die multifunktionalen Räume können auch für VHS-Kurse, für kulturelle Veranstaltungen, wie Theateraufführungen und Konzerte oder sonstige Stadtteilveranstaltungen genutzt werden. Hiermit wird der sich ändernden demografischen Situation des Stadtteils – unter anderem durch Zuzug von geflüchteten Familien – begegnet.
Sport und Gesundheit
Allein seit 2017 hat die Städtebauförderung in Schleswig-Holstein mehr als 13 Millionen Euro in den Bau oder die Modernisierung von Sporthallen, Schwimmbädern und Parks investiert.
Daseinsvorsorge im ländlichen Raum in den Elbmarschen
Die Stadt Wilster übernimmt Aufgaben der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum in den Elbmarschen. Im Rahmen der Städtebauförderung schafft die Stadt einen Sportcampus für die eigene Bevölkerung und die Umlandgemeinden. Dessen Herzstück ist das Wilstermarschstadion, das im Rahmen der Städtebauförderung umfassend erneuert und weiterentwickelt wurde. Hierfür wurden rund 2 Millionen Euro aus der Städtebauförderung eingesetzt.
Freibad in Hohenwestedt
In den aktuellen Debatten um die Schließung von Freibädern im ländlichen Raum und um die Schwimmfertigkeiten von Kindern und Jugendlichen stellte die Sanierung des Freibades in Hohenwestedt im Sommer 2021 eine gute Nachricht dar. Die Gemeinde hat ihr marodes Freibad mit Hilfe der Städtebauförderung in Höhe von rund 7,4 Millionen Euro nahezu vollständig erneuert und zu einem Mehrgenerationenbad für die Region umgebaut.
Der Ersatzneubau der Südtondernsporthalle in Niebüll wird mit rund 10,6 Millionen Euro gefördert. Die Sporthalle ist ein wichtiger Bestandteil des zentral gelegenen Sport- und Bildungszentrums. Der Neubau wird als Dreifeldhalle eine flexible Nutzung für einen größeren Personenkreis ermöglichen. Mit der Gesamtmaßnahme werden Sport, Integration, Jugendarbeit und Seniorenarbeit in einem Quartier zusammengeführt.
Familie und Jugend
Die Modernisierung der sozialen Infrastruktur stabilisiert Stadt- und Ortsteilzentren und wertet sie auf. In benachteiligten Gebieten ist es besonders wichtig, Orte zu schaffen, die der nichtschulischen Bildung, der Integration und dem Zusammenkommen von Familien, Kindern und Jugendlichen dienen. Häufig werden attraktive Neubauten gebaut, für die teilweise sogar ein Architekturwettbewerb durchgeführt wurde.
Familienzentrum Südstadt der Stadt Bad Segeberg
Im Familienzentrum Südstadt der Stadt Bad Segeberg erhalten Familien Beratung und Unterstützung bei der Erledigung von Alltagsaufgaben, aber auch bei anderen Sorgen und Nöten. Die Räumlichkeiten stehen für die verschiedenen Formen der Stadtteilarbeit zur Verfügung und sollen den sozialen Zusammenhalt stärken und gegenseitiges Helfen erleichtern. Der kleine Anbau an den Gebäudekomplex der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Segeberg wurde mit rund 190.000 Euro gefördert.
Konversion der ehemaligen Sickkaserne in Neumünster
Im Rahmen der Konversionsmaßnahme der ehemaligen Sickkaserne in Neumünster wird aktuell das Familienzentrum Werderstraße errichtet. Dieses soll die häufig sozial schwachen Familien im Westen Neumünsters stärken. Der Neubau beinhaltet eine Kindertagesstätte mit vier Gruppen, eine Beratungsstelle für Familien und Räumlichkeiten für die schon im Stadtteil bestehende Kinder- und Jugendeinrichtung „Projekthaus“. Das unter Beteiligung der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer entwickelte Raumkonzept bietet Freizeit- und Rückzugsmöglichkeiten für alle vor Ort. Rund 5,7 Millionen Euro hat die Städtebauförderung bereitgestellt.
Ehemaliges altes Gymnasium in Glückstadt
In Glückstadt wurde das vormalige alte Gymnasium umgebaut und energetisch ertüchtigt. Seit 2023 ist in dem denkmalgeschützten Gebäude der "Glücksknoten", das Jugendzentrum der Stadt Glückstadt, untergebracht. Die Sanierung wurde mit rund 1,7 Millionen Euro gefördert. Für Jugendliche aus Glückstadt und der Umgebung hält das Jugendzentrum viele Angebote bereit, unter anderem eine Fahrradwerkstatt, Proberäume für Bands, Säle für Filmvorführungen, Lesungen und Konzerte. Das Obergeschoss wurde als Treffpunkt für Glückstädter Bürgerinnen und Bürger allen Alters eingerichtet, besonders für ehrenamtliche Tätigkeiten.
Bevölkerungsschutz
Die Städtebauförderung trägt zum Bevölkerungsschutzes bei, indem sie beispielsweise den Neubau oder die Modernisierung von Feuerwehr- und Rettungsinfrastruktur sowie die Ertüchtigung von wassernaher Infrastruktur für den Hochwasserschutz unterstützt.
Neubau von Feuerwehrgerätehäusern
Die Feuerwehren stehen als zentraler Baustein des Bevölkerungsschutzes besonders im ländlichen Raum vor Herausforderungen, wie längeren Anfahrtswegen zu Einsatzorten und begrenzten Ressourcen. Die Städtebauförderung unterstützt beispielsweise die Gemeinde Sörup bei dem Neubau eines Feuerwehrgerätehauses.
Schulauer Hafen in Wedel
Für viele Städte und Gemeinden ist der Hochwasserschutz lebenswichtig. In Wedel konnte die Städtebauförderung hierzu beitragen, indem mit ihrer Hilfe der Stadthafen umgestaltet (Schulauer Hafen) und die Flutschutzwand saniert wurde. Die Städtebauförderung hat als Teil der Sanierung für die Ostpromenade im Wedeler Stadthafen bisher rund 11,9 Millionen Euro bereitgestellt.
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