Weiterentwicklung des Übergangs Schule-Beruf in Schleswig-Holstein
Nachdem mit dem Masterplan Berufliche Bildung die schleswig-holsteinischen Berufsschulen neu geordnet und zukunftsfest aufgestellt wurden, rückt nunmehr mit der Weiterentwicklung des Übergangsbereichs von der Schule in den Beruf ein zentrales Handlungsfeld der beruflichen Bildung in den Mittelpunkt, in dem vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen in den nächsten Jahren Anpassungen vorgenommen werden müssen.
In den kommenden Jahren steht die berufliche Bildung in Schleswig-Holstein vor großen Herausforderungen. So beträgt der Anteil junger Menschen zwischen 20 und 34 Jahren, die über keinen formalen Berufsabschluss verfügen, in Schleswig-Holstein in 2022 insgesamt 21,3 %. Diese Personengruppe ohne beruflichen Abschluss verfügt über schlechtere Lebensperspektiven als Menschen mit Berufs- oder Studienabschluss, da sie stärker von Arbeitslosigkeit bedroht ist und geringere Verdienstmöglichkeiten hat.
Gleichzeitig entwickelt sich der Fachkräftemangel für die schleswig-holsteinische Wirtschaft zu einem zunehmenden Problem. Bis 2035 ist nach derzeitigem Stand mit einer Lücke von mindestens 325.000 Fachkräften in Schleswig-Holstein zu rechnen, davon mehr als 200.000 Fachkräfte mit einer abgeschlossenen dualen Ausbildung Den Generationenwechsel zu gestalten stellt nicht nur viele Betriebe vor große Herausforderungen. Besondere Aufmerksamkeit muss daher auf die Bereiche gelenkt werden, die mit der Ausbildung unserer Fachkräfte von morgen befasst sind.
Dies betrifft im hohem Maße auch die berufsbildenden Schulen. Die Kultusministerkonferenz geht davon aus, dass in Deutschland bis zum Jahr 2035 bei den Lehrämtern der beruflichen Fächer (ohne Sozialpädagogik) mehr als 20.000 ausgebildete Lehrkräfte fehlen werden. Diesem Trend, der proportional auch für Schleswig-Holstein zu erwarten ist, muss die Schulentwicklung Rechnung tragen.
Vor dem Hintergrund der geschilderten Problemlage ist für die Weiterentwicklung des Übergangs Schule-Beruf ein Arbeitsprozess aufgelegt worden. Die Gesamtsteuerung obliegt dem für Bildung zuständigen Ministerium. Aufgrund der fachlichen Expertise und der Umsetzung ist das Schleswig-Holsteinische Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) als obere Landesbehörde eng eingebunden.
Im Rahmen der Reform des Übergangsbereichs wird es nächsten Schuljahr (2025/26) zu Veränderungen in der Berufsfachschule I (BFS I) und der Ausbildungsvorbereitung Schleswig-Holstein (AV-SH) kommen. Die Unterstufe der Berufsfachschule I (BFS I) wird mit der Ausbildungsvorbereitung Schleswig-Holstein (AV-SH) zur Ausbildungsvorbereitung AVflex fusioniert. Mit der Einführung der AVflex werden die Stärken der AV-SH, Schülerinnen und Schüler flexibel und individuell zu betreuen und in Hinblick auf ihren zukünftigen Bildungsweg zu beraten, mit der Chance verknüpft, in der Oberstufe der BFS I den Mittleren Schulabschluss zu erreichen. So können mehr Schülerinnen und Schüler zum individuell bestmöglichen schulischen Erfolg geführt werden, so dass sie eher die Chance haben, sich eine tragfähige Grundlage und aussichtsreiche Perspektiven für ihre berufliche Zukunft zu erarbeiten.
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