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Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung : Thema: Ministerien & Behörden

Aminata Touré

Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung

Gleichstellungsministerin Aminata Touré will gewaltpräventive Jungen- und Männerarbeit stärken

„Gleichstellung ist die beste Prävention gegen Gewalt an Frauen“


Letzte Aktualisierung: 09.02.2024

KIEL. Gleichstellungsministerin Aminata Touré will die Präventionsarbeit mit Männern und Jungen stärker in den Fokus nehmen, um Frauen vor Gewalt zu schützen. Aus diesem Grund traf sich die Ministerin heute in Kiel mit Vertreterinnen und Vertretern der Beratungsstelle „Packhaus Kiel“ sowie mit Professor Fabian Lamp der Fachhochschule Kiel, um sich mit ihnen über die Themen Täterarbeit und Gewaltprävention auszutauschen.

„Viele Jungen und Männer werden immer noch stark von Geschlechterstereotypen und unausgewogenen Männlichkeitsbildern beeinflusst. Das schadet nicht nur ihnen selbst, sondern befeuert auch ungleiche Machtverhältnisse und führt im schlimmsten Fall zu Gewalttätigkeit gegenüber Frauen und ihren Kindern oder legitimiert diese. Wir müssen deshalb darüber sprechen, wie wir Jungen zum Beispiel in der frühkindlichen Bildung eine Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen, die frei von solchen Geschlechterstereotypen ist“, sagte die Ministerin.

„Wir brauchen einen Perspektivwechsel: Geschlechtsspezifische Gewalt geht meist von männlicher Seite aus, also müssen wir hier auch ansetzen. Deshalb wollen wir die gewaltpräventive Jungen- und Männerarbeit auch in unserem Kompetenzzentrum gegen geschlechtsspezifische Gewalt in diesem Jahr stärker in den Fokus nehmen. Gleichstellung ist die beste Prävention gegen Gewalt an Frauen“, so Touré weiter.

Sie ergänzte: „Täterarbeit ist Opferschutz.“ Dazu gehöre auch, Täterinnen in den Fokus zu nehmen. Wenn auch seltener, gäbe es auch Männer, die Opfer von Gewalt von Frauen werden. Dies sei für männliche Opfer häufig besonders schambehaftet. „Es ist daher wichtig, auch dieses Thema zu diskutieren und zu enttabuisieren, um es wirksam zu bekämpfen“, so Touré.

Das Sozialministerium fördert die Jungen- und Männerarbeit bereits seit vielen Jahren. Unter anderem unterstützt das Ministerium verschiedene Veranstaltungen der LAG Jungen*arbeit, wie Klausurtage und Fachtage zur Qualifizierung der geschlechterreflexiven bzw. geschlechterspezifischen Jugendhilfe. Außerdem fördert das Ministerium die Weiterbildungsreihe „Weiterbildung zur Fachkraft Jungen*pädagogik“. Ziel der Weitbildungsreihe ist es, die Kompetenzen der Fachkräfte auf den Ebenen Wissen, Können und Haltung dahingehend zu erweitern, dass die Fachkräfte in ihren Handlungsfeldern Jungen und junge Männer in ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleiten können. Ein Modul beschäftigt sich auch mit dem Thema „Aggression und Gewalt“.

Die Ministerin tauschte sich bei dem Termin mit verschiedenen Expertinnen und Experten aus dem Bereichen Täterarbeit und Gewaltprävention aus: Professor Fabian Lamp ist Sprecher der LAG Jungen*arbeit und auch an der Weiterbildungsreihe „Weiterbildung zur Fachkraft Jungen*pädagogik“ beteiligt. Er ist Professor für Theorien der Sozialen Arbeit und Gender Studies an der Fachhochschule Kiel. Von der pro familia waren der Geschäftsführer des Landesverbandes, Thorsten Prümm, die Leiterin des Packhaus Kiel, Anika Redolfi und der Bereichsleiter Täterarbeit, Reiner Johannsen sowie Oliver Windgassen, Therapeut in der forensischen Ambulanz Lübeck der pro familia und Sprecher der LAG Täterarbeit Partnerschaftsgewalt Schleswig-Holstein anwesend. Die Beratungsstelle der pro familia im Packhaus in Kiel bietet Therapien für Männer und Jugendliche, die gegen Frauen und Kinder sexuell und/oder körperlich gewalttätig geworden sind.

Hintergrund:

Im Jahr 2022 wurden bundesweit 157.818 Fälle partnerschaftlicher Gewalt registriert. In Schleswig-Holstein waren es 2022 5.376 Fälle. Rund 80 Prozent der Betroffenen waren sowohl bundesweit als auch in Schleswig-Holstein Frauen, knapp 79% der Tatverdächtigen waren männlich.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Patrick Tiede | Fenja Hardel | Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431 988-5317 | E-Mail: | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de/sozialministerium, www.facebook.com/Sozialministerium.SH oder www.twitter.com/sozmiSH

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