Kauf landwirtschaftlicher Flächen

Die Statistik „Kaufwerte landwirtschaftlicher Grundstücke“ wird seit vielen Jahren auf der Grundlage des Preisstatistikgesetzes durch das Statistikamt Nord erstellt und veröffentlicht. Seit 2015 ist es auch möglich, die beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) auf der Grundlage des Grundstückverkehrsgesetzes zur Genehmigung vorgelegten Kaufverträge einheitlich auszuwerten und hieraus Ergebnisse zu veröffentlichen. Somit stehen für Informationen zu Kaufwerten/-preisen zwei Quellen zur Verfügung.

Die Hauptunterschiede zwischen den beiden Auswertungen liegen

• in der Datenquelle: Die Finanzämter für die Kaufwerteerhebung, das LLUR für den Kaufpreisspiegel;
• im zeitlichen Bezug: Auswertung der Veräußerungsfälle eines Jahres, aktuell 2019, für die Kaufwerteerhebung, bzw. Auswertung der Verkaufsfälle der letzten beiden Jahre, aktuell 2018/19, für den Kaufpreisspiegel;
• in der Größe der erfassten veräußerten Flächen – ab 0,1 Hektar (ha) für die Kaufwerteerhebung bzw. ab 2 ha Landwirtschaftsfläche (LF) für den Kaufpreisspiegel;
• in der Rechtsgrundlage: Das Bundesgesetz über die Preisstatistik für die Kaufwerteerhebung bzw. der Vertrag über die Auswertung der beim LLUR vorliegenden Kaufvertragsdaten für den Kaufpreisspiegel;
• in den darstellbaren Zusatzinformationen: Die Ertragsmesszahl als Hinweis auf die Ertragsfähigkeit des Bodens in der Kaufwerteerhebung bzw. die Differenzierung nach Acker- und Dauergrünlandverkäufen im Kaufpreisspiegel.

Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke

Im Zeitraum von 1972 bis 1980 hatten sich die Kaufwerte fast verdreifacht. Nach dem damaligen Höchststand 1980 mit knapp 14.300 Euro je ha war ein deutliches Absinken zu beobachten, seit 1994 steigen die Kaufwerte wieder stetig an.

Im Jahr 2020 lag nach der Auswertung der von den Finanzämtern jährlich an das Statistikamt Nord übermittelten Veräußerungsfälle der durchschnittliche Kaufwert für Einzelflächen (ohne Gebäude und ohne Inventar) bei einem Wert von 30.460 Euro/ha und damit höher als im Vorjahr. In 2020 wurden 679 Verkäufe landwirtschaftlicher Grundstücke registriert. Es wurden 3.298 ha landwirtschaftliche Grundstücke (Einzelflächen) verkauft. Die Anzahl der Verkäufe und die dabei veräußerte Fläche verringerte sich gegenüber 2019.

(Quelle: Statistikamt Nord, Kaufwerte landwirtschaftlicher Grundstücke)

Für die Hauptnaturräume in Schleswig-Holstein liegen die unten aufgeführten Kaufwerte vor.

Regional wiesen die Kaufwerte je ha eine große Spanne von 14.168 Euro in dem Naturraum "Eider-Treene-Niederung" über 30.012 Euro in der Eiderstedter Marsch bis 63.713 Euro in Nordoldenburg/Fehmarn auf. Gegenüber dem Vorjahr veränderten sich die durchschnittlichen Kaufwerte in den einzelnen Kreisen und Naturräumen des Landes sehr unterschiedlich.

Kaufpreisspiegel zum Herunterladen

Auf der Grundlage des Grundstückverkehrsgesetzes (GrdstVG) genehmigt das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) als zuständige Behörde in Schleswig-Holstein die Veräußerung von landwirtschaftlichen Grundstücken. Das Vorliegen der Vertragsdaten bietet die Möglichkeit, die Angaben für die Erstellung eines Kaufpreisspiegels auszuwerten. Diese Auswertung der Vertragsdaten erfolgt landesweit durch das Statistikamt Nord. Die aktuellen Kaufpreise für die Jahre 2019/2020 werden auf Kreis- und Naturraumebene in Form von Tabellen und Karten dargestellt.

Alle Kaufpreisspiegel seit 2015 auf den Seiten des Statistikamts Nord

Statistikamt Nord: Dashboard zum Kauf- und Pachtpreisspiegel