Sehr geehrter Herr Herr Mat,
sehr geehrter Herr Keykubat,
sehr geehrter Herr Kasal, lieber Deniz,
sehr geehrte Frau Kara,
sehr geehrter Herr Aslan,
liebe Gäste,
herzlichen Glückwunsch zum 30-jährigen Bestehen der alevitischen Gemeinde.
Was für ein schöner Anlass heute zusammenzukommen.
Seit mehr als 30 Jahren leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in Schleswig-Holstein:
Sie sind ein Vorbild dafür, wie wir als Gesellschaft unsere eigene Geschichte nutzen können, um unsere Zukunft selbst zu gestalten!
Danke für Ihr aktives Wirken.
Danke für 30 Jahre wertvolle Arbeit in Schleswig-Holstein!
Empowerment von Jugendlichen durch politische Partizipation und die Stärkung Ihrer Gemeindemitglieder im Umgang mit antidemokratischen Haltungen.
Das steht im Fokus Ihrer Arbeit.
Vor fast genau einem halben Jahr, am 26. Oktober 2023 durfte ich zuletzt einen Einblick in Ihre tolle Gemeindearbeit erhalten.
Deniz, du hast mich als Bundesvorsitzender des Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e.V. und als Finanzvorsitzender der Alevitischen Gemeinde Kiel eingeladen.
Ich kann mich noch gut an den Austausch in euren Räumlichkeiten in der Preetzer Straße erinnern. Und an die ernsten Themen, die wir dort besprochen haben: Rassismus, Mehrfachdiskriminierungen und eure Sicherheitsbedenken bei Veranstaltungen.
Ich kann mich aber auch noch an euer damaliges Leitmotto erinnern:
„Alevitisches Empowerment – für eine solidarische Gesellschaft“
Und ich finde, dass diese beiden Aspekte durchaus zusammengehören.
Denn auf der einen Seite geht es darum, die Gefahren und Folgen von Rassismus klar zu benennen.
Gerade vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in unserem Land.
Genauso wichtig ist es aber auch, sich gegenseitig Mut zuzusprechen.
Sich vor Augen zu führen, wie viele positive Auswirkungen der Glaube darauf hat, wie man das Leben lebt.
Aber auch darauf, wie viele Freundschaften man beispielsweise dadurch gewonnen hat.
Ich bin der Überzeugung, dass wir diesen positiven Blick nach Innen, in uns selbst, aber auch in die Gemeinschaft, nie verlieren sollten.
Denn das sind die Aspekte, die uns motivieren und die uns antreiben.
Sie feiern heute nicht nur 30. Jähriges Jubiläum, sondern auch das Newroz-Fest.
Das Fest des Frühlings, des Neuanfangs.
Nach der Dunkelheit des Winters kommen langsam die ersten Knospen.
Es fühlt sich so an, als hätten die Bäume die Kälte und Dunkelheit des Winters nur dafür genutzt, um im Frühling und Sommer noch mehr zu blühen, als sie es so schon tun würden.
Jetzt kann man natürlich sagen:
„Das ist der Lauf der Zeit. Im Winter sind die Bäume kahl und im Sommer halt grün.“
So ist es aber nicht. Und erst Recht nicht bei allen Pflanzen.
Nehmen wir zum Beispiel Rosen.
Damit sie so schön blühen, wie sie es tun, ist es wichtig, dass die Wurzeln im Winter vor Frost geschützt werden.
Und ähnliches gilt für unsere Gesellschaft.
Wir müssen unsere Wurzeln, unsere demokratischen Grundwerte, vor denjenigen schützen, die sie in Frage stellen.
Im Gegensatz zu Rosen, nicht nur im Winter, sondern Tag für Tag.
Und ich bin sehr froh darüber, dass Sie das seit 30 Jahren in Schleswig-Holstein tun.
Daher komme ich jetzt zum Schluss und wünsche Ihnen und euch allen ein frohes Newroz-Fest!