Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) teilt mit, dass noch am Freitag (28.04.2023) eine umfassende Fehleranalyse der Gerüstkonstruktion erfolgte und die Gerüstbauer am vergangenen Wochenende mit Hochdruck weitere Versteifungen an der Hängekonstruktion vorgenommen haben. Hintergrund: Wegen statischer Probleme wurde die am Freitag avisierte Anbringung eines Arbeitsgerüsts unter der 40 Meter hohen Olympiabrücke über den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) abgebrochen: Das vorgefertigte U-förmige Arbeitsgerüst hing – entgegen zweimaliger Berechnungen und Abnahme externer Prüfingenieure sowie der Baufirma – zu stark durch.
Bereits am Freitag wurde mit den Arbeiten zur Verbesserung der Gerüstkonstruktion begonnen. Dabei wurden zusätzliche Versteifungen in der Gerüstkonstruktion vorgenommen, die die Durchbiegung des Gerüstes deutlich vermindern sollen. Diese Arbeiten fanden unterhalb der Olympiabrücke statt und sind seit Samstag (29. April) abgeschlossen. Heute nun (2. Mai) ist eine neue Abnahme des nachgebesserten Gerüstes durch den externen Prüfingenieur angesetzt. Aufgrund fehlender Kapazitäten der beiden großen Mobil-Kräne kann das erneute Anheben des Gerüstes jedoch erst am Donnerstag (4. Mai) starten.
Knifflig
Das rund 30 Tonnen schwere und 15 Meter lange Hängegerüst zur Abwicklung der Reparaturarbeiten am Stahl-Hohlkörper der Olympiabrücke muss beweglich sein, damit sehr hohe Schiffe den NOK trotz der Brückenarbeiten weiterhin passieren könnten. Das Gerüst werde dann binnen 15 Minuten verschoben. Die Konstruktion des Hängegerüstes sei zentral für die nächsten Reparaturen. Die Kosten der Reparatur der Olympiabrücke betragen rund 3,5 Millionen Euro und werden vom Bund getragen.
Historie
Ein per Frachter transportierter Baukran war am 30. November letzten Jahres mit den beiden Holtenauer Hochbrücken kollidiert. Die gut 50 Jahre alte Olympiabrücke wurde dadurch deutlich schwerer beschädigt worden als ihr Zwillingsbau: die jüngere Prinz-Heinrich-Brücke. Derzeit rollt der Verkehr in beide Richtungen nur über die Prinz-Heinrich-Brücke. Die Olympiabrücke, über die normalerweise der Verkehr nach Norden läuft, ist derzeit gesperrt
Weiterer Verlauf
Die Reparaturen werden nach jetzigem Planungsstand bis zur Kieler Woche dauern, die vom 17. bis 25. Juni stattfindet. Im Anschluss sollen die Korrosionsschutzarbeiten abgeschlossen und das Hängegerüst abgebaut werden. Dann soll der gesamte Verkehr über die Olympiabrücke rollen und die Reparaturen an der Prinz-Heinrich-Brücke starten. Für den Herbst ist vorgesehen, dass der Verkehr wieder uneingeschränkt über beide Holtenauer Hochbrücken möglich ist, inklusive Schwerlastverkehr.