Landesbetrieb
Straßenbau und Verkehr
Schleswig-Holstein: Thema: Ministerien & Behörden
Kanaltunnel Rendsburg: Erste positive Ergebnistendenzen durch die Geschwindigkeitsblitzer für LKW.
Letzte Aktualisierung: 19.06.2024
WESTERRÖNFELD. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) hatte Ende April neue Lösungsansätze für dringliche verkehrliche Entlastungen am Kanaltunnel vorgestellt. Denn: Durch einen Anstieg der LKW-Fahrenden, die sich nicht an die gesetzlich vorgegebene Maximalhöhe für LKW im Straßenverkehr halten und dadurch die Höhenkontrolle auslösen, staut es sich vermehrt am Tunnel. Diskutiert wird dabei auch ein gestiegener LKW-Verkehr etwa durch die verstärkten Bau- und Ausweichverkehre für beispielsweise die Großbaustelle A 7 auf der Rader Hochbrücke, deren offizieller Baubeginn im April 2023 war.
Nun zeichnen sich frühe positive Tendenzen durch den Einsatz mobiler Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen („Tempoblitzer“) im Norden und Süden an den Höhenkontrollen auf der B 77 seit 17. Mai. ab. Kontrolliert wird dort die geltende Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen. Im ersten Monat hielten sich LKW-Fahrende mit steigender Tendenz an die geltenden 60 Stundenkilometer und es sank zeitgleich die Anzahl der Höhenkontroll-Auslösungen. Aber: Wenn verstärkt Umleitungsverkehre durch den Kanaltunnel Rendsburg geleitet werden – etwa von der A 7 – steigt die Anzahl der Auslösungen wieder.
Der LBV.SH ging im April schon davon aus, dass ein Teil der Höhenkontrolle-Auslösungen auf eine zu hohe Geschwindigkeit von LKW zurückzuführen ist. Die Vermutungen: Bei höheren Geschwindigkeiten wehen rückwärtige LKW-Planen auf und LKW neigen zum Schwingen. Beide Phänomene führen so vermutlich zu zahlreichen unnötigen Auslösungen.
Weiteres Monitoring benötigt
„Uns ist natürlich bewusst, dass dies lediglich eine erste Tendenz ist und noch länger verifiziert werden muss für ein valides Ergebnis. Aber, sollte sich dieser Verlauf in den kommenden Monaten verstetigen, hätten wir ein erstes gutes Instrument installiert, dass die Anzahl der Höhenkontrollen wirkungsvoll reduziert“, betonte LBV.SH-Direktor Frank Quirmbach heute in Westerrönfeld. Klar sei, dass auch alle anderen Maßnahmen weiter mit Hochdruck weiterverfolgt würden. „Wir wollen alles tun, um den Verkehr hier wieder in Fluss zu bringen“, so Quirmbach weiter. Erste der angekündigten Maßnahmen sind mittlerweile vergeben, an den Projekten wird bereits gearbeitet:
Softwareanpassung Optimierung 1
Aktuell wird die Software spezifiziert und entwickelt, so dass der LBV.SH davon ausgeht noch in diesem Jahr zu starten.
Software- und Hardwareanpassung Optimierung 2
Die zweite Stufe ist in der Planung und beginnt 2025.
Verkehrsinformationssystem
Im Weiteren ist das Aufstellen eines Verkehrsinformationssystems bereits vergeben. Der Ortstermin zur Festlegung der Standorte findet noch im Juni statt. Dieses soll eine direkte und nutzerorientierte Information über den Sperrstatus des Kanaltunnels sowie ergänzende Informationen über aktuelle Wartezeiten und das Verbot für Fahrzeuge über vier Meter Höhe anzeigen.
Gutachten Optimierung Verkehrsraum
Derzeit laufen die Gespräche mit Gutachtern über die Optimierung des Verkehrsraumes. Fragestellungen sind, ob die verbauten Komponenten wie Beleuchtungen, Lautsprechersysteme und Videoüberwachungen anders platziert oder auch flachere Komponenten eingesetzt werden können und dürften – unter Berücksichtigung geltender Bestimmungen. „Wir prüfen noch einmal sämtliche Optimierungspotenziale und wollen dabei auch neue Wege beschreiten“, betonte Quirmbach.
Weitere Messergebnisse
Dazu zählt die Einbindung Dritter: So hatte der Unternehmensverband Mittelholstein kürzlich ebenfalls im Tunnel mitgemessen. Diese Ergebnisse hat der LBV.SH nun erhalten, um sie in das externe Fachgutachten einfließen zu lassen. Der LBV.SH-Chef sagte bei der heutigen Übergabe der Daten: „Wir sind gespannt, was der externe Fachexperte dem Land in seinem Gutachten empfehlen wird. Für Tunnel dieser Art gelten in Deutschland hohe Sicherheitsanforderungen, die uns der Gesetzgeber klar vorgibt. Berücksichtigt werden natürlich auch Erkenntnisse der Kreisbehörden und der Polizei. Am Ende haben wir alle das gleiche Ziel: eine verlässliche Infrastruktur.“
Als nächste Wartungstermine im Kanaltunnel stehen der 17. und 18. Juli für reguläre Reinigungsarbeiten und Bauwerksprüfungen an. Weitere Pressehinweise folgen.
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