Unter dem Motto „Vermitteln, verbinden, begeistern – 20 Jahre UNESCO-Welterbetag“ wird der Facettenreichtum der 54 Kultur- und Naturstätten in Deutschland deutlich. Auch das Welterbe Haithabu und Danewerk öffnet an dem Tag seine Türen, dank der beteiligten Akteure.
Wikinger Museum Haithabu
Das Wikinger Museum Haithabu lädt zu einer Führung durch das historische Gelände zu dem Thema „Auf den Spuren des Welterbes“ um 11:00 Uhr ein, sowie zu der Führung „Fernhandelszentrum zwischen den Welten“ durch die Ausstellung des Museums um 14:00 Uhr. Zusätzlich gibt es bei den Wikingerhäusern in Haithabu ein buntes Treiben. Weitere Informationen sind unter https://haithabu.de/de/programm verfügbar.
Hollingstedt
In Hollingstedt wird ein Spaziergang vom Hollinghuus bis zum Nordseehafen an der Treene um 14:00 Uhr angeboten. Interessierte können einen Blick durch das „Fenster in die Vergangenheit“ auf die Treene werfen und den ehemaligen „Nordseehafen der Wikingerzeit“ nachempfinden. Außerdem sind das Schulhausmuseum und das Hollinghuus an diesem Tag geöffnet.
Stadtmuseum Schleswig
Das Stadtmuseum Schleswig bietet freien Eintritt in das Haupthaus (Palais) und die kostenfreie Kurzführung „Vom Südufer ans Nordufer. Der Übergang von Haithabu nach Schleswig.“ zu jeder vollen Stunde zwischen 11 bis 16 Uhr an. Weitere Informationen sind unter www.stadtmuseum-schleswig.de verfügbar.
Danevirke Museum
Ebenso öffnet das Danevirke Museum sein Besucherzentrum kostenfrei. Weitere Informationen finden Sie unter www.danevirkemuseum.de.
Die Befestigungsanlagen des Danewerks sind zusammen mit dem wikingerzeitlichen Handelsort Haithabu seit 2018 auf der UNESCO-Welterbeliste eingetragen. Neben Haithabu mit dem Wikingermuseum ist der Archäologische Park am Danevirke Museum in der Gemeinde Dannewerk der wichtigste Anziehungspunkt der Welterbestätte. Insbesondere die nur dort zugängliche Waldemarsmauer ist von hoher denkmalpflegerischer, touristischer (dänisch geprägter), regionaler und kultureller Bedeutung. Daneben spielt auch die Feldsteinmauer, die die ältere Schwester der Waldemarsmauer ist, eine zunehmendere Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung und Vermittlung des Danewerks. Vor diesem Hintergrund sind im Archäologischen Park in den kommenden Jahren eine neue Besucherlenkung und der Neubau des Museums geplant.
Insbesondere der Erhalt der Waldemarsmauer ist eine komplexe Aufgabe, die von verschiedenen Fachdisziplinen beleuchtet werden muss. Auf dem mehrere Kilometer langen Hauptwall des Danewerks ist die Waldemarsmauer unterschiedlich gut erhalten. Aber nur im Archäologischen Park Danewerk ist die Waldemarsmauer auf einer Länge von derzeit 70 m für Besucher zugänglich.
In der seit 2015 tagenden Expertenrunde werden die notwendigen Maßnahmen erarbeitet und diskutiert. Am 24. und 25.10.2024 trafen sich nun das ALSH als obere Denkmalschutzbehörde, eine Reihe von Expertinnen und Experten aus Denkmalpflege, Archäologie, Steinkonservierung, Restaurierung und Materialkunde mit dem Kreis Schleswig-Flensburg als Denkmaleigentümer, dem Bürgermeister von Dannewerk und weiteren Partnern zu einem zweitägigen Fachtag im Archäologischen Landesamt in Schleswig und im Archäologischen Park Danewerk/Gemeindezentrum Dannewerk.
In Impulsvorträgen am ersten Tag wurde die Ausgrabungs- und Denkmalgeschichte beleuchtet und das aktuelle Inwertsetzungsprojekt im Archäologischen Park vorgestellt. Zentraler Bestandteil des Fachtages war die Präsentation und fachliche Diskussion der Ergebnisse und Herausforderungen der aktuellen konservatorischen Erhaltungsmaßnahmen und Materialuntersuchungen an der Waldemarsmauer. Am zweiten Tag wurden der Archäologische Park, die Feldsteinmauer und die Waldemarsmauer vor Ort besichtigt, um konkrete denkmalpflegerische Fragestellungen am Objekt zu diskutieren.
Die Expertinnen und Experten waren sich schnell einig, dass neben den Schäden durch Besucher und Bewuchs die Hauptschäden an der Ziegelmauerruine nach wie vor durch Feuchtigkeitseintrag verursacht werden. Trotz einer umfassenden Konservierung in den Jahren 2020 bis 2021 und einer seither regelmäßig zweimal jährlich durchgeführten restauratorischen Pflege zeigen sich nach dem Winter 2023/2024 in einigen schlecht erhaltenen Abschnitten erhebliche Schäden. Die offene, außen nicht mehr verschalte Mauer ist dauerhaft von allen Seiten der Feuchtigkeit ausgesetzt. Das Wasser dringt sowohl vom rückwärtigen Erdwall als auch von oben und frontal durch Regen ein. Aktuelle Materialuntersuchungen zeigen, dass die bauzeitlichen Ziegel eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit aufweisen. Schädliche Feuchtigkeit, die im Winter zu Frost führt und Mauerwerk und Mörtel destabilisiert, wird lange im Mauerwerk gespeichert.
Im Mittelpunkt des fachlichen Austausches standen die Bewertung und Verbesserung bisheriger Konservierungsmaßnahmen, die genaue Analyse von Schadensursachen sowie Möglichkeiten zur Reduzierung der Mauerdurchfeuchtung. Dabei werden das überlieferte Denkmalbild als schützenswertes Gut und andere Faktoren wie die Finanzen nicht aus den Augen verloren.
In der abschließenden Diskussionsrunde im Gemeindezentrum Dannewerk wurde festgestellt, dass die Maßnahmen zur Betreuung, Pflege, Unterhaltung und Erforschung des Denkmals mittelfristig kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert werden müssen, um den Substanzverzehr dieses Kulturerbes zu verlangsamen. Das ALSH arbeitet dabei eng mit dem Denkmaleigentümer, dem Kreis Schleswig-Flensburg, zusammen, der die regelmäßige Wartung der Waldemarsmauer in Auftrag gibt.
Hollingstedt war vor über 1000 Jahren der „Nordseehafen“ von Haithabu und später des mittelalterlichen Schleswig. Die Handelsschiffe kamen von der Nordsee über die Flüsse Eider und Treene bis hierher. Die Händler mussten dann nur noch die 16 km schmale Landenge zwischen Hollingstedt und Haithabu überwinden und vermieden so die gefährliche Fahrt um die Nordspitze Dänemarks.
Der Landweg verlief nördlich des Danewerks, das hier sein westliches Ende findet. Südöstlich der heutigen Brücke lag der Hollingstedter Hafen. Durch das neue Fenster in die Vergangenheit können Besucherinnen und Besucher am Originalplatz einen Blick in die Vergangenheit und auf das geschäftige Treiben im Hafen werfen. Schiffe fahren die Treene hinauf, Handwerker arbeiten auf den hölzernen Plattformen, ein Ochsenkarren zieht vorbei.
Da von der einstigen Hafenanlage nichts mehr zu sehen ist, planten die Gemeinde Hollingstedt und das Amt Arensharde zusammen mit dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein und dem Haithabu und Danewerk e. V. ein Fenster in die Vergangenheit, das mithilfe von analoger Augmented Reality auf einfache und wirkungsvolle Weise den Hafen veranschaulicht. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt knapp 10.000,- €. Das Welterbebüro im ALSH finanzierte und konzipierte das Motiv, die Inhalte und die Grafik des Fensters in Höhe von 7.311,- €. Das Trägersystem und der Druck wurden vom Haithabu und Danewerk e. V. mit 1.500,- € kofinanziert. Die Gemeinde brachte 743,- € als Eigenmittel ein.
Der Standort des Fensters befindet sich unweit der Kirche und des neu errichteten Rastplatzes mit zwei Informationstafeln. Es handelt sich um das zweite Fenster in die Vergangenheit am Welterbe neben dem Standort in Stexwig zur Visualisierung des Sperrwerks vor Reesholm. Weitere Fenster sind geplant, um das oftmals verborgene archäologische Erbe der Welterbe-Region von Haithabu und Danewerk sichtbar zu machen.
Das Hollinghuus mit seinen museal aufbereiteten Informationen über Hollingstedt und das UNESCO-Weltkulturerbe Haithabu und Danewerk, die Infotafeln am neu errichteten Rastplatz vor der Kirche und das neue Fenster in der Lahmenstraat bilden zusammen ein stimmiges und kulturtouristisches Angebot für den Besuch des westlichsten Teils des Danewerks.
Verbesserung der Besucherinfrastruktur im Welterbe
Das archäologische Kulturdenkmal Haithabu liegt in der Gemeinde Busdorf und besteht aus Siedlungsflächen, einem Hafenbereich, Gräberfeldern, der Hochburg, dem Halbkreiswall und vorgelagerten Befestigungsanlagen. Zusammen mit dem Wikinger Museum Haithabu (WMH) und den rekonstruierten Wikinger Häusern (WHH) ist Haithabu von herausragender Bedeutung für die Vermittlung der Wikingerzeit sowie für Tourismus und Naherholung in der Region. Zusammen mit den Grenzbefestigungen des Danewerks steht Haithabu seit 2018 auf der Welterbeliste der UNESCO.
Kooperationsprojekt zur Wegesanierung in Haithabu
Rund 180.000 Besucherinnen und Besucher nutzen jährlich die Wege zwischen dem Museum und den rekonstruierten Häusern in der archäologischen Siedlungsfläche von Haithabu. Sie sind die am stärksten frequentierten Wege im Welterbe. Im Laufe der Jahre haben sich die Wegeoberflächen abgenutzt und müssen nun saniert werden. Insbesondere die Denkmalsubstanz des Nordarms des Halbkreiswalls ist durch den ständigen Besucherverkehr in Verbindung mit Regenerosion gefährdet.
Die Gemeinde Busdorf, das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein und die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen als Träger des Wikinger Museums Haithabu haben als Flächeneigentümer und -nutzer Handlungsbedarf erkannt. Unter Federführung des Amtes Haddeby erneuern und verbessern die Partner gemeinsam die Wege, um das darunterliegende archäologische Erbe zu schützen und die Besucherlenkung zu verbessern. Die Sanierung der Wege am Nordarm und entlang der Straße Am Haddebyer Noor kostet insgesamt 100.000 €.
Wegebau
Der geplante Wegebau erfolgt bodenschonend und denkmalgerecht. Für den Nordarm des Halbkreiswalls wird der HanseGrand Patentweg mit HanseMineral der Körnung 0/16 verbaut. Der neue Patentweg wird eine Breite von 180–200 cm haben und wie bisher nur für Fußgängerinnen und Fußgänger zugänglich sein. Da zwischen den beiden Treppen teilweises starkes Längsgefälle vorhanden ist, werden unter Berücksichtigung der Erosions- und Hangneigungsproblematik alle 7 m Querriegel aus Hartholz zur Stabilisierung des Wegebaus eingebaut, um die Fließgeschwindigkeit des Erdreiches gering zu halten. Ein Abtrag der bestehenden Oberfläche findet nicht statt, damit die direkt unter der Grasoberfläche verborgenen archäologischen Fundschichten nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Bauarbeiten werden ca. drei Wochen dauern. In dieser Zeit ist der Wanderweg Am Haddebyer Noor zwischen dem Museum und dem Nordarm des Halbkreiswalles für den Besucherverkehr gesperrt.
Am 30. Juni 2018 wurde die wikingerzeitliche Siedlung Haithabu zusammen mit den Grenzbefestigungen des Danewerks vom Welterbekomitee zum Welterbe ernannt.
Nach der Ernennung ist vor der Herausforderung, den gemeinsamen Zielen gerecht zu werden. Deshalb lohnt es sich, nach 5 Jahren Aktivitäten und Projekten im und um das Welterbe, Bilanz zu ziehen. Was waren die Meilensteine, was die Knackpunkte?
Die vorliegende Broschüre zeigt reich bebildert entlang eines Zeitstrahls den Weg zum Welterbe und die Projekte und Aktivitäten in der Region seit der Eintragung von Haithabu und Danewerk auf der Welterbeliste.
Herausgeber: Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein und Haithabu-Danewerk e. V.
Feierlich ging es am 4. Juni in Hollingstedt zum deutschlandweiten Welterbetag zu. Jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni wird der UNESCO-Welterbetag gefeiert – digital, vor Ort, in ganz Deutschland! Auch bei uns in der Haithabu-Danewerk-Welterberegion.
Alle zwei Jahre veranstalten wir in der Welterberegion ein Welterbefest für Haithabu und Danewerk an wechselnden Orten. Anlässlich des 5. Geburtstages fand die Feier für unser Welterbe Haithabu und Danewerk in Hollingstedt statt.
Mehr als zwanzig Organisationen, die mit der Welterbestätte verbunden sind, versammelten sich bei strahlendem Sonnenschein auf dem Gelände der St. Nicolai-Kirche. Eröffnet wurde das Fest mit einem Welterbegottesdienst in der St. Nicolai-Kirche durch Propst H. Jacobs und Pastor H. Freese. Nach der Begrüßung durch die Amtsvorsteherin/Bürgermeisterin P. Bülow folgten Grußworte des Landrates Dr. W. Buschmann und des Abteilungsleiters des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein Dr. U. Ickerodt. Beide lobten noch einmal die tolle Zusammenarbeit der langjährigen Wegbegleiterinnen des Welterbes und verabschiedeten die Bügermeisterinnen Anke Gosch, Petra Bagheer-Nielsen und Petra Bülow. Anschließend gab es in der Kirche eine musikalische Darbietung der Treenebläser.
Unter dem Motto „miterleben und mitmachen“ konnten sich die zahlreichen Besucherinnen und Besucher von 11-15 Uhr über die Vielfalt an Welterbe-Aktivitäten in den Gemeinden informieren. Ein besonderes Highlight stellte der digitale Bildschirm „Vikingwalks“ des Archäologischen Landesamts dar. Auch für die Kleinen unter uns gab es verschiedene Angebote, darunter Bogenschießen, Basteln und „Ausgraben“.
Um die Ecke bei „Apfelschiff“ war unter Einsatz einer Hebebühne der Blick über die Treene und die heutigen Wiesenflächen des einstigen Nordseehafens von Haithabu zu genießen. Der Nordseehafen stand auch im Mittelpunkt des Vortrags von Prof. D. Quast vom Zentrum für Baltische und Skandinavische Archäologie. Noch mehr Wissenswertes erfuhren die Gäste bei den kostenfreien Führungen im Hollinghuus.
Auch das Schulhausmuseum in Hollingstedt öffnete seine Türen. Besuchende bekamen einen Einblick in den Unterricht am Anfang des 20. Jahrhunderts. Als Ehrengast war Caroline Kiesewetter, aus dem Ensemble des Ohnsorg-Theaters, im Schulhausmuseum anwesend.
Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten die Landfrauen Hollingstedt und des DRK Ellingstedt, sowie die Freiwilligen Feuerwehren Hollingstedt und Ellingstedt.
Organisiert wurde der Tag von den Gemeinden Hollingstedt und Ellingstedt, dem Amt Arensharde, der ev. luth. Kirchengemeinde St. Nicolai Hollingstedt in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Haithabu und Danewerk e. V.
Botschafter für Natur und Mensch in der Naturparkregion Schlei gesucht
Unter dem Motto “Naturerlebnis mit allen Sinnen und Fachverstand“ startet das Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (BNUR) am 24. März 2023 in Kooperation mit regionalen Akteurinnen und Akteuren sowie dem Archäologischen Landesamt den Lehrgang „Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin/Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer für die Region Naturpark Schlei und Welterbe-Region Haithabu und Danewerk“ mit dem Zusatzmodul „Kulturlandschaftsführerin/Kulturlandschaftsführer“.
Die Kooperationspartner (*s. u.) in der Schlei-Region sehen die Vermittlung von Naturerlebnissen und das Vorstellen der Natur- und Kulturschätze der Region als wichtigen Schlüssel für den Erhalt und die Wertschätzung dieser Besonderheiten. Weiterhin ist die idyllische Kulturlandschaft ein Anziehungspunkt für den Tourismus in dieser nachhaltigen Reiseregion. Deshalb sollen authentische und kompetente Botschafterinnen/Botschafter ausgebildet werden, die die jeweiligen Schönheiten und Eigenarten der besonderen Landschaft an der Schlei und in der Welterbe-Region Haithabu und Danewerk durch konkrete Erlebnisse vermitteln.
Die konkreten Inhalte hierzu können im spannenden neuen Lehrgang für „Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerinnen/Landschaftsführer“ erlernt werden. Einen tieferen Einblick in die kulturlandschaftlichen Besonderheiten und Schätze der Regionen bietet das dreitägige Modul „Kulturlandschaft“. Im Fokus steht dabei das UNESCO-Welterbe „Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk“, das unmittelbar mit den Wirtschaftsfaktoren Natur, Tourismus, Regionalentwicklung und kulturelles Erbe verbunden ist. Haithabu und Danewerk stellt das kulturgeschichtliche Alleinstellungsmerkmal der Region mit internationaler Strahlkraft dar. Die Stätte ist als weltweit einzigartiges Zeugnis der Wikingerzeit ausgezeichnet, das hier an der strategischen Schleswiger Landenge entstanden ist. Das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein unterstützt das Kulturlandschaftsmodul mit 5000,00 € und gestaltete das Programm zusammen mit dem Verein Haithabu und Danewerk e.V.
Zu den Schwerpunkten des Lehrgangs zählen naturkundliche und andere fachliche Grundlagen ebenso wie Kommunikation, Methodik, Didaktik und die Gestaltung von Naturerlebnissen. Die Teilnehmenden setzen dabei in dem praxisorientierten Lehrgang eigene Themenschwerpunkte und entwickeln diese auf der Basis fundierten Wissens zu attraktiven Naturerlebnis-Angeboten. Der Lehrgang umfasst 70 Stunden plus 20 Stunden „Kulturlandschaftsführerin/Kulturlandschaftsführer“ verteilt auf vier Lehrgangsblöcke. Der praxisorientierte Lehrgang entspricht dem bundesweit anerkannten Standard der staatlichen Natur- und Umweltbildungseinrichtungen. Eine ideale Weiterbildung für Akteurinnen und Akteure der Naturschutzverbände, der Land- und Forstwirtschaft, der Jagd, Reiseleitungen, Wanderführerinnen/Wanderführer sowie Gästeführerinnen/Gästeführer mit Schwerpunkt auf der Vermittlung des kulturellen und kulturlandschaftlichen Erbes.
Interessierte erhalten nähere Informationen über die Rahmenbedingungen, Termine und die Kursgebühren im Internet unter www.bnur.schleswig-holstein.de oder bei Dörte Paustian, Telefon 04347 704-785.
Bewerben kann sich jede/jeder, die/der aus der Region kommt und zu einem landschafts- und naturverträglichen Tourismus beitragen oder beispielsweise seine Kenntnisse auf dem Gebiet der Natur- und Landschaftsführungen vertiefen möchte. Es wird für den Lehrgang ein Antrag auf Bildungsurlaub gestellt.
* Kooperationspartner des Bildungszentrums für Natur, Umwelt und ländliche Räume sind für diesen Lehrgang folgende Akteure. Sie unterstützen das Lehrgangsformat mit in ideeller und finanzieller Hinsicht:
· Naturpark Schlei e.V.
· Ostseefjord Schlei GmbH
· Haithabu-Danewerk e.V.
· Kulturstiftung des Kreises Schleswig-Flensburg
· Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein
Der Klimawandel zählt zu den größten Bedrohungen für den Erhalt von UNESCO-Welterbestätten. Welterbestätten vor dem Klimawandel zu schützen und zugleich ihr Potential für nachhaltige Entwicklung zu nutzen, ist deshalb eine zentrale Aufgabe für aktuelle und kommende Generationen. Das Projekt „Young Climate Action for World Heritage“ des Institute Heritage Studies und der Deutschen UNESCO-Kommission verknüpft Welterbe-Bildung mit der Agenda 2030 und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Klimawandel an UNESCO-Welterbestätten: International gemeinsam handeln
Konkret arbeiten Schüler aus UNESCO-Projektschulen und weiteren Schulen in Deutschland sowie europäischen Partnerländern an einer von sechs Welterbestätten:
Wattenmeer
Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk
Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft
Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin
Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří
Brüdergemeine Herrnhut (Welterbe-Kandidat)
Über ein Schuljahr hinweg setzen sich die Schüler*innen kreativ mit folgenden Fragen auseinander: Was bedeutet uns das gemeinsame Erbe? Inwiefern ist es durch den Klimawandel bedroht oder hilft es, diesen abzumildern? Und vor allem: Wie können wir Verantwortung für den nachhaltigen Erhalt der Welterbestätte und die Bekämpfung des Klimawandels vor Ort übernehmen? Die grenzübergreifende Zusammenarbeit der Jugendlichen an den Welterbestätten trägt dem Umstand Rechnung, dass Klimaschutz international ein gemeinsames Handeln erforderlich macht. Ein Grundprinzip der BNE – global denken, lokal handeln – wird so an Welterbestätten praktisch erfahrbar.
Young Climate Action an der Welterbestätte Haithabu und Danewerk
Der Archäologische Grenzkomplex Haithabu und Danewerk ist eine von fünf Welterbestätten, an denen das Projekt durchgeführt wird.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist für den langfristigen Erhalt des Grenzkomplexes Haithabu und Danewerk essentiell. Der Schutz der archäologischen Funde ist dabei eng verbunden mit dem Landschafts- und Gewässerschutz und deren dauerhafter Pflege. Im Projekt soll bei jungen Menschen ein Verständnis für die Bedeutung und den langfristigen Erhalt des Kultur- und Naturerbes vor dem Hintergrund des Klimawandels gefördert werden. Die Ergebnisse der Jugendlichen sollen dauerhaft in die Bildungsarbeit der Welterbestätte einbezogen und Synergien zu vorhandenen Projekten geschaffen werden.
Mögliche Themen im Projekt in der Welterbestätte Haithabu und Danewerk sind direkte und indirekte Einflüsse des Klimawandels sowie Raum für kreative Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs).
Herausforderungen des Klimawandels für den Erhalt und das nachhaltige Management von Haithabu und Danewerk
Die größtenteils aus Erde bestehenden Befestigungsanlagen des Danewerks und des Halbkreiswalls von Haithabu sind ein zentraler Bestandteil der Welterbestätte. Die Stabilität und der Erhalt der Erdwälle sind schon und werden zukünftig mehr von Starkregenereignissen und Regenerosion gefährdet. Das Denkmal verkleinert und verändert sich durch die stetige Abtragung von Grassoden und Erde.
Trockenheit und Veränderung der Bodenbeschaffenheit
Einer der Gründe, weshalb Haithabu und das Danewerk heute für die Forschung so wichtig sind und weshalb der Siedlungsbereich und die Wallanlagen Welterbe wurden, ist die besondere archäologische Funderhaltung im Boden. Sollte sich die Bodenbeschaffenheit durch Veränderung des Klimas ändern, beispielsweise durch Austrocknen bestimmter Gebiete oder Senken des Grundwasserspiegels, führt das zu einer Verschlechterung und im Zweifelsfall Zerstörung der archäologischen Schätze. Durch Trockenheit kann aber auch die Aktivität von Kleintieren wie Wühlmäusen und Maulwürfen zunehmen. Diese zerstören durch ihre Arbeit die Fundzusammenhänge der obersten Erdschichten. Dies ist bereits in Haithabu deutlich zu beobachten.
Veränderung der Temperatur und des Salzgehalts des Wassers
Letzte Übergabe der Welterbe-Urkunde an Kreispräsident a.D. Lutz Clefsen und Marco Röschmann
2018 wurden Haithabu und Danewerk in die UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbeliste aufgenommen. 2019 feierte die Region die Eintragung mit einem großen Fest und der offiziellen Übergabe der Welterbe-Urkunde durch die Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering. 2020 konnte trotz der Corona-Pandemie ein neuer Managementplan für das Welterbe in einem breit angelegten Beteiligungsprozess mithilfe und Unterstützung der Kommunen, Ämter, Kreise, Museen und Verbände erarbeitet werden.
Jetzt soll der neue Managementplan zusammen mit Kopien der UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbeurkunde diesen regionalen Beteiligten am Welterbe durch das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein überreicht werden. Die Kopien der Urkunden werden dann öffentlich zugänglich in den jeweiligen Institutionen platziert werden.
Die Übergaben mit den einzelnen Institutionen finden in den nächsten Wochen coronabedingt in einem sehr kleinen Rahmen im Archäologischen Landesamt in Schleswig statt.
Der Managementplan dient als umfassendes Grundlagendokument mit vielen Informationen zum Welterbe. Hier werden die vielfältigen Themen abgedeckt, die unsere Arbeit mit und an unserer Welterbestätte bestimmen: Site Management, Denkmalschutz, Vermittlung, Bildung, Forschung, Marketing, Tourismus und Regionalentwicklung.
Den Managementplan sowie ergänzende Pläne finden Sie auf der Internetseite des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein. Sie sind frei zum Download verfügbar.
Neue Autobahnschilder werben für das Welterbe Haithabu-Danewerk
Kulturministerin Karin Prien präsentierte gemeinsam mit Vertretern der Landesmuseen, des ALSH und des SSF ein neues Hinweisschild für die A7.
„Mit der Gestaltung des neuen Autobahnschildes unterstützen wir das touristische und regionale Interesse: Wir setzen unserem Welterbe an der A7 ein großes Ausrufezeichen für alle, die von Dänemark nach Bayern oder von Füssen nach Ellund fahren,“ erklärte die Ministerin bei der Präsentation des neuen Motives, das sowohl eine stilisierte Wallanlage als auch eine Wikingermünze zeigt, um auf beide Stätten und deren historische Bedeutung und Funktion hinzuweisen. Die beiden Schilder werden an der A7-Anschlussstelle Jagel aufgestellt, jeweils eines pro Fahrtrichtung.
Der Vorsitzende des SSF, Jon Hardon Hansen, unterstrich, dass das neue Schild auch Ausdruck der guten deutsch-dänischen Zusammenarbeit um das Welterbe ist: „Wir haben sehr gern unser bisheriges Danewerk-Schild mit dem neuen Haithabu-Danewerk-Schild ausgetauscht, denn seit dem letzten Jahr sind beide noch enger verbunden. Uns gibt es nur im Doppelpack.“ Hansen dankte der Ministerin für den Landeszuschuss von rund 6.200 Euro, der das Aufstellen der neuen Schilder erst möglich gemacht habe.
Der Leiter des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein, Dr. Ulf Ickerodt, wies darauf hin, dass die Erarbeitung dieses gemeinsamen Schildes eine inhaltliche Herausforderung gewesen ist: „Es war es keine leichte Aufgabe ein Motiv zu finden, das beide Stätten und deren Attribute gleichermaßen deutlich darstellt. Das erarbeitete Motiv, das seinen Weg auf die Schilder gefunden hat, zeigt in stilisierter Form drei wesentliche Besonderheiten dieser Welterbestätte: die Grenz- und Befestigungsfunktion des Danewerkes, dessen Funktion als Verkehrsknotenpunkt und die Bedeutung Haithabus als überregionalem Handelsort der Wikingerzeit, dargestellt durch eine stilisierte Münze.“
Der Geschäftsführer der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Guido Wendt, freute sich darüber, dass die Wikingerstätte Haithabu nun auch direkt an der Autobahn beworben wird. „Rechtzeitig vor dem ersten Besucheransturm zu Ostern verdeutlichen die beiden Schilder, wie lohnenswert ein Aufenthalt hinter den Autobahnausfahrten sein wird. Und wenn auch nicht jeder Tourist, der sich auf dem Weg nach Sylt oder Dänemark befindet, sogleich den Blinker rechts setzen kann, so werden sich diese Hinweistafeln mit Sicherheit bei vielen Autofahrern positiv im Gedächtnis verankern.“
Die Aufstellung der beiden Hinweisschilder ist eine von zahlreichen neuen Maßnahmen, die künftig das Welterbe bewerben und vermitteln sollen. Gemeinsam mit der Tourismusagentur Ostseefjord Schlei sind die drei Partner mit einem neuen deutsch-dänischen Marketingkonzept auf der in dieser Woche beginnenden Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin vertreten. Außerdem unterstützt das schleswig-holsteinische Kulturministerium die Präsentation des Welterbes mit rund 200.000 Euro.
Die Kampagne zum UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur Welterbe Haithabu-Danewerk
Pressemitteilung der Ostseefjord Schlei GmbH vom 28.02.2019
Im Sommer 2018 erhielten die archäologischen Stätten von Haithabu und Danewerk im Herzen von Schleswig-Holstein mit dem Welterbetitel der UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur internationale Anerkennung und Aufmerksamkeit, denn hier erwartet den Besucher Kulturgeschichte zum Anfassen.
Die Ostseefjord Schlei GmbH setzt bereits voll auf die Welterbekarte und stellt gemeinsam mit den Partnern Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Archäologisches Landesamt und Sydslesvigsk Forening die Marketingkampagne „Wo dir Geschichten begegnen“ vor.
Die Kampagne macht sich die Authentizität der Welterbestätten zu Nutzen und lässt den Gast eintauchen in die historischen Bezüge. Während der Gast in Haithabu die lebhafte Welt der Wikinger erleben und viele traditionelle Handwerke selbst ausprobieren kann, wandelt er am Danewerk auf mystischen Spuren der dänischen Geschichte.
In der Zielgruppenansprache setzt die Kampagne unterschiedliche Themen im deutschen und dänischen Quellmarkt. „In Deutschland haben wir mit dem Wikingererbe von Haithabu ein echtes Alleinstellungsmerkmal und nutzen es in der Gästeansprache. Die Dänen haben ihre eigenen Wikingerstätten, sind dafür jedoch viel mehr an der eigenen Geschichte im Deutsch-Dänischen Grenzgebiet interessiert,“ berichtet Max Triphaus, Ostseefjord Schlei GmbH.
Ein Schwerpunkt der Kampagne wird auf die Sozialen Medien gelegt. So werden sowohl deutsch- als auch dänischsprachige Kanäle auf Facebook und Instagram installiert. Inhaltlich werden hier ab Anfang März sowohl Erlebnisangebote am Welterbe als auch fachlich Hintergrundinformationen präsentiert. Auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) fällt der Startschuss für die Kampagne. Hier wird sich das neue Welterbe als Highlight auf einer Sonderfläche am Schleswig-Holstein-Stand präsentieren. Echte Wikinger werden für Land und Region werben.
Im Laufe des Jahres werden weitere Aktionen hinzukommen. Die Kampagne umfasst einen Wert von 100.000 € und ist auf zwei Jahre angelegt. Unterstützt werden die Maßnahmen dabei durch EU-Fördermittel der AktivRegion Schlei-Ostsee.
Und am 30.06.2019 soll dann gefeiert werden. Zum 1-jährigen Jubiläum der Welterbeauszeichnung wird es rund um die archäologischen Stätten ein umfangreiches Programm geben: Am Tage gibt es dabei viele Angebote, um den archäologischen Wert des Denkmals zu verstehen, am Abend soll dann in schöner Atmosphäre zu Musik aus Dänemark und Deutschland gefeiert werden.
Nachdem das Autobahnschild seit Anfang März und eine neue Ausstellung seit Ende Juni auf unser Welterbe hinweisen, offiziell nun auch die Urkunde im Archäologischen Landesamt in Schleswig hängt, die feierlich zum ersten Jubiläum während des Bürgerfestes von der Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik aus dem Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, überreicht wurde, konnte am 5. September nun auch ein weiterer Meilenstein in der öffentlichkeitswirksamen Darstellung des Welterbes gelegt werden. Royale Hände lüfteten das Tuch, das über der UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbe-Plakette lag. Trotz des regnerischen Wetters versammelten sich zahlreiche Schaulustige, vor allem Kinder der dänischen Kindergärten und Schulen und Anwohner, um bei der Einweihung durch die dänische Königin Margrethe II. dabei zu sein.
Insgesamt plant das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein zwei Platzgestaltungen mit der Plakette des offiziellen Logos als UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbestätte im Umfeld des „Archäologischen Grenzkomplexes Haithabu und Danewerk“. Einmal am Danevirke Museum, unweit des historischen Durchlasses durch das Danewerk, und einmal am Nordtor am Halbkreiswall von Haithabu.
Die Welterbe-Plakette ist aus Cortenstahl gefertigt. Sie hat eine Länge von 3 m und eine Breite von 0,7 m.
Der archäologische Grenzkomplex von Haithabu-Danewerk ist seit dem 30. Juni 2018 als UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Weltkulturerbe anerkannt. Mit dieser Auszeichnung sind neue Herausforderungen in der Öffentlichkeitsarbeit, Vermittlung und Präsentation und im Denkmalmanagement verbunden. Im Jahr 2019 und 2020 sind daher breit gefächerte Formate der Vermittlung und Präsentation des Welterbes in digitaler, gedruckter und baulicher Form sowie damit zusammenhängend verschiedene Veranstaltungen und Feierlichkeiten vorgesehen. Laut Managementplan kümmert sich das Welterbebüro im ALSH um die Koordinierung des Site Managements, die Denkmalvermittlung vor Ort, die Integration beider Stätten und die Kommunikation des UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbes. In wenigen Wochen wird auch in Haithabu die Plakette eingeweiht werden.
Das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein zeigt eine neue Ausstellung zum Welterbe!
Am Freitag, 28.06.2019, konnte die neue Ausstellungswand zum Welterbe eröffnet werden.
Die neue Ausstellung im Danevirke-Museum ist einzigartig für die Region. Sie handelt weder von Haithabu noch vom Danewerk, sondern verbindet erstmals beide Stätten unter dem Dach des Welterbes. Seit der Eintragung auf die UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Liste im letzten Jahr trägt das Land nicht nur die Verantwortung, den Denkmalkomplex zu erhalten, sondern auch die Bedeutung der Stätte und die Ideale der Welterbekonvention zu vermitteln. Diese Aufgabe haben wir angenommen. Die Ausstellung erzählt daher von dem Außergewöhnlichen Universellen Wert von Haithabu und Danewerk, für den Sie die Auszeichnung erhalten haben. Und sie schlägt die Brücke zur Welterbekonvention und deren Bedeutung für die Erhaltung herausragender Kulturerbestätten der gesamten Menschheit. Sie erzählt dem interessierten Besucher aber auch von den Herausforderungen für den Umgang mit Haithabu und Danewerk heute.
Die Ausstellung baut auf den Stellwänden einer früheren Wanderausstellung auf, die bereits vor knapp 10 Jahren im Rahmen eines Leuchtturmprojektes der AktivRegionen für den Welterbeantrag hergestellt wurde und in Berlin und Kiel und in der gesamten Region zu sehen war. Diese Wände sind völlig neu gestaltet worden. Die Ausstellungswand ist einem Wallquerschnitt des Danewerks nachempfunden. Sie nutzt die gesamte Breite und Höhe als Leinwand, auf der die Inhalte um das zentrale Element der Schleswiger Landenge herum angelegt werden. Der Besucher kann sie auf verschiedene Weise erleben. Einmal von links beginnend mit einer stimmungsvollen Einführung in die historische Situation kurz nach der Völkerwanderungszeit und dem Beginn von Danewerk und Haithabu. Darauf folgt der Blick auf den Außergewöhnlichen Universellen Wert und die darauf aufgebaute Erklärung der geografischen Lage, der Bedeutung der Grenzsituation und des Handels sowie der Forschung für unser heutiges Wissen um die Wikingerzeit. Dabei kann der Besucher jederzeit auch nur einzelne „Wissenshäppchen“ zu sich nehmen, je nach Interesse. Die einzelnen Grafiken, Bilder und Beschreibungen stehen ebenfalls für sich.
Erzählt wird vor allem mit Bildern und Grafiken - ergänzt durch knappe Texte auf Deutsch und Dänisch. Multimediales Highlight und perfekt in die Erzählung integriert sind die Projektionen der Wallabschnitte, der Grenzveränderungen über die Jahrhunderte und die Funde und Befunde aus dem Denkmalkomplex. Für Besucher aus anderen Ländern wird die Ausstellung später durch ein englischsprachiges Booklet ergänzt.
Die Ausstellung wurde mit Fördergeldern des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit dem Danevirke Museum, dem SSF (Sydslesvigsk Forening) und der Firma Science Communication Lab aus Kiel erstellt.
Besuchen Sie die neue Ausstellung im Danevirke Museum, Ochsenweg 5 in 24867 Dannewerk.
Telefon: + 49 (0) 4621 – 378 14
Öffnungszeiten:
Sommer (01.05 – 30.09.)
Montag – Freitag 09:00 – 17:00 Uhr
Samstag – Sonntag 10:00 – 16:00 Uhr
Große Feier für den ersten Geburtstag des Welterbes Haithabu-Danewerk
In Busdorf, neben dem Halbkreiswall von Haithabu, nahm Ministerpräsident Daniel Günther die Urkunde entgegen.
Vor genau einem Jahr wurden Haithabu und Danewerk als Archaeological Border Complex of Hedeby and the Danevirke in die Liste der UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur eingetragen. Das Befestigungssystem Danewerk und der Handelsplatz Haithabu gehören zu den bedeutendsten archäologischen Zeugnissen Nordeuropas. Aufgrund seiner Lage zwischen dem Fränkischen Reich und dem dänischen Königreich war Haithabu ein herausragender Knotenpunkt in der Wikingerzeit. Hier kreuzten sich die wichtigsten Handelswege, die Menschen und Waren aus aller Welt zusammenführten.
Start des Festaktes war eine Menschenkette, die sich über den Halbkreiswall von Haithabu bildete. Ca. 800 Menschen kamen und feierten die deutsch-dänische Freundschaft und freuten sich über die Einreihung von Ministerpräsident Günther und Staatsministerin Müntefering.
Nun endlich ein Jahr nach der Eintragung nahm Ministerpräsident Günther die offizielle UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Urkunde für das Land entgegen. Die Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, Michelle Müntefering, überreichte sie dem Ministerpräsidenten Daniel Günther bei einem Festakt.
Musikalisch begleitet wurde der Festakt von Helene Blum, Harald Haugaard und ihrer Band.
"Diese Urkunde ist der verdiente Lohn für alle Beteiligten, die jahrelang hart für das Weltkulturerbe Haithabu und Danewerk gearbeitet haben", sagte Günther. "Jetzt haben wir die Aufgabe, diese Stätten für zukünftige Generationen zu erhalten, zu pflegen, zu erforschen und als Erbe der Menschheit zu unterhalten." Diese Aufgabe stieße auf viel Begeisterung und Unterstützung bei den Menschen in der Umgebung, sagte der Ministerpräsident. "Die Schleswig-Holsteiner sind stolz auf das Welterbe in ihrer Nachbarschaft."
Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt, betonte bei der Übergabe der Urkunde an das Land Schleswig-Holstein: „Ich habe mich sehr gefreut, heute die UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Urkunde an Ministerpräsident Günther überreichen zu können. Als eine frühe Drehscheibe des internationalen Handels unterstreicht Haithabu eindrucksvoll, wie wichtig der damit verbundene grenzüberschreitende Austausch für die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und urbanen Entwicklungen in Europa waren. Es zeigt auch, dass unsere historischen Stätten vor allem dann zum gemeinsamen Erbe der Welt werden, wenn Kulturen und Regionen gemeinsam zum Motor von Entwicklung werden.“ Als Abschluss wünschte die Staatsministerin „Glück auf“ für das Welterbe Haithabu und Danewerk.
Für den Vizepräsidenten der Deutschen UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Kommission, Hartwig Lüdtke, sind Haithabu und Danewerk ein herausragendes Beispiel der Handels- und Austauschbeziehungen verschiedener Kulturen im Europa des 8. bis 11. Jahrhunderts. Auf der UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbeliste stehen 1092 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern, davon 44 in Deutschland.
Neben der offiziellen Urkundenverleihung gab es noch eine Gesprächsrunde zum Thema Welterbe in der Region. Der Moderator des Festaktes, Martin Schulte, Ressortleiter Kultur des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, befragte Hartwig Lüdtke (Vizepräsident der deutschen UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Kommission), Max Triphaus (Geschäfstführer der Ostseefjord Schlei GmbH), Olivia Fuchsloch (Schülerin der Domschule Schleswig), Nis Hardt (Museumsleiter des Danevirke Museums) und Matthias Maluck (Welterbebeauftragter des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein).
Einweihung der UNESCO-Welterbeplakette am Nordtor in Haithabu
Am 29.10.2019 weihte das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH) zusammen mit regionalen Partnern die UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbe-Plakette am Nordtor in Haithabu ein. Haithabu und Danewerk sind zusammen seit Ende Juni 2018 unter dem Titel „Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk“ auf der UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbeliste eingetragen. Die dänische Königin Margrethe II. weihte bereits am 5. September diesen Jahres feierlich die erste Plakette am Danewerk ein. Sie setzte somit ein starkes symbolisches Zeichen für die deutsch-dänische Zusammenarbeit am Welterbe.
Haithabu hat nun nachgezogen. Für die Plakette am Nordtor in Haithabu hat das ALSH einen neuen Versammlungsplatz mit Infotafel und Sitzmöglichkeit geschaffen. Dieser ist in den Rundwanderweg am Halbkreiswall integriert und markiert die Kreuzung zum Wikinger Museum Haithabu und zu den Wikingerhäusern. Die Planer haben dabei auf das Gestaltungshandbuch von 2014 zurückgegriffen, welches die Leitlinien für die Gestaltung der öffentlichen Räume im Umfeld des Denkmals vorgibt.
Die Inschrift des UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbe-Logos für Haithabu und Danewerk wurde in deutscher und englisch-dänischer Fassung in eine drei Meter lange Cortenstahlplatte gelasert. Damit entspricht das Material den Trägersystemen für die Informationstafeln wie auch den Treppen und Geländern am Denkmal. Das neue Infoschild vermittelt in Deutsch, Dänisch und Englisch kurz und bündig den Außergewöhnlichen Universellen Wert der Stätte im Kontext der UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbekonvention. Das Design setzt auf Kontinuität in der Vermittlung und stellt eine Weiterentwicklung der Richtlinien für die Erklärungstafeln von 2014 dar.
Dr. Ulf Ickerodt, Leiter des Archäologischen Landesamtes, weihte zusammen mit Dr. Wolfgang Buschmann, Landrat des Kreises Schleswig-Flensburg, Ute Drews, Leiterin des Wikinger Museums Haithabu, Guido Wendt, Kaufmännischer Geschäftsführer der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, sowie Ralf Feddersen, Amtsdirektor des Amtes Haddeby, die Plakette ein.
Drei kurze Videos zur Welterbestätte Haithabu-Danewerk wurden von fünfzehn deutschen und dänischen Schülern gedreht. Die Themen orientieren sich am außergewöhnlichen universellen Wert der Stätte: Grenze, Handel, Archäologie.
Das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein hat mit der UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbestätte Haithabu-Danewerk an dem Projekt „Transboundary European World Heritage Sites“ des Institute Heritage Studies aus Berlin teilgenommen. Dieses Projekt hat das Ziel, neben der Bewusstseinsbildung von Schülern für das Kulturerbe, das Thema Welterbe stärker in den Schulunterricht einzubinden.
Dafür wurden an den Stätten Haithabu und Danewerk sowie im Muskauer Park und im Erzgebirge in Sachsen binationale Schülerworkshops in Zusammenarbeit mit Medienpädagogen veranstaltet. Die Videos sollen den Wert und die Besonderheit des jeweiligen Ortes vermitteln. Mit diesem Wissen haben die teilnehmenden Schüler verschiedener UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Projektschulen Videos erstellt, um auch andere Gleichaltrige für das Thema Welterbe zu begeistern und darüber zu informieren.
Neben der Vermittlung des Themas Welterbe leistet das Projekt seinen Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 und wurde durch das Archäologische Landesamt gefördert. Die entstandenen Videos können auf der Plattform der World Heritage Education abgerufen werden:
Weitere Informationen für Schüler und Interessierte zum Thema Haithabu-Danewerk und Welterbe finden sich ebenfalls auf der Plattform.
Auch in Zukunft möchte das Landesamt weiter mit Schülern und Schulen zusammenarbeiten, um neue Projekte zu starten und das Thema Welterbe besser in den Unterricht zu integrieren. Die Stiftung Landesmuseen auf Schloss Gottorf entwickelt hierzu bereits ein Bildungskonzept zur Ausweitung des schulischen Unterrichts in Museen und anderen Einrichtungen.
Managementplan UNESCO-Welterbe Haithabu und Danewerk 2020-2030
Der neue Managementplan für das Welterbe Haithabu und Danewerk ist ab sofort zum Download verfügbar.
Zur Nominierung von Haithabu und Danewerk als transnationales Welterbe »Viking Age Sites in Northern Europe« hat das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH) als zuständige Institution bereits 2014 einen Managementplan aufgestellt. Dieser war auf eine Laufzeit von fünf Jahren ausgerichtet und wird nun anlässlich der im Jahre 2018 erfolgten Anerkennung als UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbestätte »Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk« fortgeschrieben. Der neue Plan ist auf eine Geltungsdauer von zehn Jahren ausgelegt. Der Ziel- und Maßnahmenplan (Action Plan) wird bereits nach fünf Jahren evaluiert.
Sowohl die Richtlinien zur Durchführung der UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbekonvention (§ 111 Operational Guidelines 2019) als auch das Denkmalschutzgesetz des Landes Schleswig-Holstein (§ 4 DSchG--Denkmalschutzgesetz SH 2015) verpflichten daher die Verwaltung einer Welterbestätte, einen Managementplan aufzustellen und fortzuschreiben. Dieser wird in bestehende Planungen, Gesetze und Konzepte integriert und unter Beteiligung von Interessengruppen gemeinsam erarbeitet und umgesetzt.
Der Managementplan von Haithabu und Danewerk wird durch verschiedene Pläne, Richtlinien und Konzepte ergänzt, die die einzelnen Handlungsfelder vertiefen. Diese werden sukzessive erstellt, überarbeitet und fortgeschrieben. Sofern verfügbar werden die Pläne hier verlinkt oder zum Download angeboten:
Schutz und Pflege:
(in Arbeit) Monitoring-Konzept Haithabu und Danewerk (2020)
Der UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbetag am 6. Juni 2021 in Haithabu und Danewerk und ganz Deutschland unter:
Am ersten Sonntag im Juni feiern wir den UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbetag – digital, vor Ort, deutschlandweit! Viele der 46 Welterbestätten in Deutschland beteiligen sich, so auch in unserer Region die UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbestätte Archäologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk. Erkunden, erfahren und experimentieren Sie mit!
Neben den Museen, die Aktivitäten vor Ort anbieten, treibt das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein in Zusammenarbeit mit anderen Welterbeakteuren des Vereins Haithabu und Danewerk e.V. die Digitalisierung unseres Weltkulturerbes voran. Dafür wird die vereinseigene Websitewww.haithabu-danewerk.de neu überarbeitet zum 6. Juni 2021 zugänglich sein. Sie beinhaltet ganz neue Eindrücke von unserem Welterbe.
Zum Welterbetag können Interessierte unter dem Motto #vikingwalks außerdem einen virtuellen Spaziergang entlang eines Teilstücks dieses über 33 km der Schleswiger Landenge spannende Flächendenkmal unternehmen. Mithilfe von hochauflösenden Laserscan- und Fotogrammmetrie-Daten konnte ein dreidimensionales Modell unseres Welterbes erzeugt werden. Nutzer*innen können interaktiv am Denkmal entlang scrollen und besondere Orte und Highlights anhand von Erläuterungen und eingeblendeten Grafiken näher kennenlernen.
Haithabu und Danewerk sind herausragende Zeugnisse der Wikingerzeit (8.–11. Jh. n. Chr.). Der Handelsplatz Haithabu und die Wallanlagen des Danewerks sicherten an der schmalsten Stelle zwischen Ost- und Nordsee, der Schleswiger Landenge, das Grenzland zwischen Skandinavien und dem europäischen Festland. Diese besondere Lage ermöglichte einen intensiven Handel und den Austausch zwischen den Regionen.
Haithabu war mit dem Danewerk verbunden, das als Grenzbefestigung diente und von dänischen Königen über Jahrhunderte immer wieder ausgebaut wurde. In dieser Grenzregion blühte Haithabu auf und entwickelte sich zum zentralen Handels- und Verkehrsknotenpunkt in Nordeuropa. Heute ist Haithabu für uns ein Musterbeispiel für ein frühes städtisches Handelszentrum. Das außergewöhnlich gut erhaltene archäologische Material dient der Wissenschaft als Quelle für viele wichtige Erkenntnisse zur Wikingerzeit.
Der Archäologische Grenzkomplex von Haithabu und Danewerk ist 2018 für diesen außergewöhnlichen universellen Wert in die UNESCO--Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur-Welterbeliste eingetragen worden.
Am Montag, den 9. August 2021, stimmten die Mitglieder des Welterbevereins Haithabu und Danewerk e.V. in ihrer Mitgliederversammlung für die Entwicklungsstrategie 2030 – Welterbe-Region Haithabu und Danewerk.
Am Mittwoch, dem 1. September 2021, fand die diesjährige kostenfreie Informationsveranstaltung für Gästeführer*innen rund um das Thema Welterbe Haithabu und Danewerk statt.
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