Die Ostküstenleitung verstärkt das Stromnetz im Osten Schleswig-Holsteins. Sie führt vom nördlichen Ostholstein über Lübeck in den Kreis Segeberg. Sie wird wachsende Strommengen aus Wind und Sonne aufnehmen und in die großen Verbrauchszentren weiterleiten. Die Ostküstenleitung dient auch der besseren Anbindung der Seekabelverbindung Baltic Cable zwischen Lübeck und Schweden an das deutsche Höchstspannungsnetz.
Die Ostküstenleitung – von Ostholstein über Lübeck nach Henstedt-Ulzburg
Seit Juli 2025 sind alle drei Abschnitte der neuen 380-kV-Ostküstenleitung genehmigt, und die Leitung ist im Bau. Sie führt mit einer Trassenlänge von 120 Kilometern größtenteils als Freileitung vom neuen Umspannwerk Ulzburg, mit dem die Ostküstenleitung an die sogenannte Mittelachse angebunden wird, zum neuen Umspannwerk Lübeck/West in Stockelsdorf, dann weiter zum Umspannwerk Lübeck-Siems und von einem Abzweig bei Ratekau weiter bis zum neuen Umspannwerk Göhl/West in Ostholstein. Auf mehreren Abschnitten der 380-kV-Ostküstenleitung werden 110-kV-Leitungen der Schleswig-Holstein Netz auf den Masten der 380-kV-Leitung mitgenommen. Dadurch kann der Stromnetzausbau an der Ostküste raumsparend umgesetzt werden.
Die Ostküstenleitung ist ein energiewirtschaftlich notwendiges Vorhaben des vordringlichen Bedarfs nach dem Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG Nr. 42). Sie ist ein Pilotprojekt für Teilerdverkabelung zur Höchstspannungs-Drehstrom-Übertragung nach § 4 BBPlG. In den Gemeinden Henstedt-Ulzburg und Kisdorf wird jeweils ein Teilabschnitt als Erdkabel gebaut, während der überwiegende Teil der Leitung als Freileitung realisiert wird.
2027 soll die Ostküstenleitung auf ganzer Länge in Betrieb gehen.
Dialogprozess Ostküstenleitung
Vor dem formalen Genehmigungsverfahrens hat das Energiewendeministerium Schleswig-Holstein zusammen mit dem Vorhabenträger TenneT von Herbst 2014 bis Sommer 2015 einen Dialogprozess zur Korridorfindung für die Ostküstenleitung in den betroffenen Regionen durchgeführt. Im Frühjahr 2016 wurde dieser Dialogprozess als Erdkabeldialog fortgeführt, nachdem die Ostküstenleitung Ende 2015 als Pilotstrecke für Teil-Erdverkabelung in das Bundesbedarfsplangesetz aufgenommen worden war.
Gemeindevertreter/innen, Bürgerinnen und Bürger, Verbands- und Vereinsvertreter/innen konnten sich frühzeitig und wohnortnah bei einer Vielzahl von Veranstaltungen über die Planung der Ostküstenleitung informieren und sich mit Vorschlägen in die Diskussion über die Korridorfindung und über mögliche Erdkabelabschnitte einbringen.
Die Ergebnisse des Dialogprozesses, den die Deutsche Umwelthilfe moderiert hat, wurden dokumentiert und auf mehreren Regionalkonferenzen diskutiert.
Weitere Informationen zum Dialog Ostküstenleitung finden Sie unter den Links unten auf dieser Seite.
Genehmigungsverfahren Ostküstenleitung
Die Ostküstenleitung wurde in drei Planungs- und Bauabschnitten geplant:
Ostküstenleitung, 1. Bauabschnitt: Kreis Segeberg – Raum Lübeck
Für alle drei Abschnitte hat das Land Schleswig-Holstein auf ein Raumordnungsverfahren verzichtet und raumordnerische Belange im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens geprüft.
Die Planfeststellungsbehörde MEKUN-Amt für Planfeststellung Energie hat die drei Abschnitte der Ostküstenleitung zwischen 2023 und 2025 mit drei Planfeststellungsbeschlüssen genehmigt.
Informationen zu den Genehmigungsverfahren Ostküstenleitung:
Vor dem Beginn der Genehmigungsverfahren für die Ostküstenleitung in den Abschnitten Lübeck-Siems und Lübeck-Göhl diskutierte der damalige Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht am 9. Dezember 2021 bei der Ostküstenkonferenz in der Møn-Halle in Ratekau mit dem Kreis Ostholstein, Gemeindevertretern, Bürgerinnen und Bürgern aus der Region und der Vorhabenträgerin TenneT TSO GmbH (TenneT) über die Planung. TenneT erläuterte die Trassierung für die Ostküstenleitung, die TenneT 2022 in das Planfeststellungsverfahren einbringen wird. Die Ostküstenkonferenz wurde auch als Live-Stream übertragen.
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