Die 380-kV-Ostküstenleitung ist eines der zentralen Stromnetzausbauvorhaben in Schleswig-Holstein. Sie soll mit einer Trassenlänge von ca. 130 Kilometern vom nördlichen Ostholstein über Lübeck in den Kreis Segeberg führen und die wachsende Strommenge aus Wind und Sonne aufnehmen und verlustarm in die Verbraucherzentren transportieren. Die südlichen Abschnitte des Vorhabens sollen zudem eine bessere Anbindung der Seekabelverbindung Baltic Cable nach Schweden an das deutsche Höchstspannungsnetz gewährleisten.
Für die drei Abschnitte der Ostküstenleitung hat das Planfeststellungsverfahren 2021 bzw. 2022 begonnen:
Abschnitt Kreis Segeberg – Raum Lübeck: Beginn des Planfeststellungsverfahrens am 4.1.2021; Zulassung des vorzeitigen Baubeginns für Teile des Abschnitts am 15.12.2022
Abschnitt Raum Lübeck – Siems: Beginn des Planfeststellungsverfahrens am 17.5.2022
Abschnitt Raum Lübeck – Göhl: Beginn des Planfeststellungsverfahrens am 29.8.2022
Sie finden die Bekanntmachungen zu den Genehmigungsverfahren, die Antragsunterlagen sowie die Zulassung auf der Internetseite der Genehmigungsbehörde Amt für Planfeststellung Energie:
Vor dem Beginn der Genehmigungsverfahren für die Ostküstenleitung in den Abschnitten Lübeck-Siems und Lübeck-Göhl diskutierte Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht am 9. Dezember 2021 bei der Ostküstenkonferenz in der Møn-Halle in Ratekau mit dem Kreis Ostholstein, Gemeindevertretern, Bürgerinnen und Bürgern aus der Region und der Vorhabenträgerin TenneT TSO GmbH (TenneT) über die Planung. TenneT erläuterte die Trassierung für die Ostküstenleitung, die TenneT 2022 in das Planfeststellungsverfahren einbringen wird. Die Ostküstenkonferenz wurde auch als Live-Stream übertragen.
Bereits vor dem Beginn des formalen Genehmigungsverfahrens hat das Energiewendeministerium Schleswig-Holstein zusammen mit dem Vorhabenträger TenneT von Herbst 2014 bis Sommer 2015 einen Dialogprozess zur Korridorfindung in den betroffenen Regionen durchgeführt. Im Frühjahr 2016 wurde dieser als Erdkabeldialog fortgeführt, nachdem die Ostküstenleitung Ende 2015 als Pilotstrecke für Teil-Erdverkabelung in das Bundesbedarfsplangesetz aufgenommen worden war. Gemeindevertreter, Bürgerinnen und Bürger, Verbands- und Vereinsvertreter konnten sich frühzeitig und wohnortnah über die Planung informieren und sich mit Vorschlägen in die Diskussion um die Korridorfindung und mögliche Erdkabelabschnitte einbringen. Die Ergebnisse wurden dokumentiert und auf mehreren Regionalkonferenzen diskutiert.
Der Vorhabenträger TenneT konkretisiert die Trassenführung seither im Rahmen der Feinplanung. Im August 2020 hat TenneT einen neuen Planungsstand für die Korridorführung im Abschnitt Lübeck-Göhl veröffentlicht. Informationen hierzu und zum weiteren Ablauf des Verfahrens finden Sie auf der Website der TenneT und in unserem
Hintergrundpapier zum Genehmigungsverfahren Ostküstenleitung, Stand: November 2021 (PDF, 215KB, Datei ist barrierefrei ⁄ barrierearm).
Die Dokumentation des Dialogverfahrens 2014 - 2016 finden Sie in den Ergebnisberichten zum Dialogverfahren Ostküstenleitung unten auf dieser Seite.
Inhaltlich verantwortlich für die Protokolle, Präsentationen und Karten sind die jeweils genannten Autoren. Die Protokolle und Präsentationen repräsentieren nicht notwendigerweise die Auffassungen und Positionen des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung.
Inhaltlich verantwortlich für die Protokolle, Präsentationen und Karten sind die jeweils genannten Autoren. Die Protokolle und Präsentationen repräsentieren nicht notwendigerweise die Auffassungen und Positionen des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung.
Kommunale Info-Runden für Bürgermeister/innen 2014/2015
Um bereits im ersten Schritt des informellen Beteiligungsverfahrens die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister betroffener Ämter, Gemeinden und Städte zu informieren und zu beteiligen und so kommunale Sichtweisen einfließen zu lassen, hat das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume zu kommunalen Informationsrunden eingeladen.
1. Abschnitt der Ostküstenleitung am 1. und 2. Dezember 2014
Im Rahmen des Dialogverfahrens ergaben sich fachliche Schwerpunkte, die in speziellen Fachdialog-Veranstaltungen z.B. mit Vereinen und Verbänden sowie Fachbehörden der Region bearbeitet wurden.
1. Abschnitt der Ostküstenleitung
"Kulturraum und Denkmalschutz" am 11. Februar 2015 in Lübeck
Das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume hat zu Beginn des informellen Dialogverfahrens zu zwei Auftaktkonferenzen für den Abschnitt 1 der Ostküstenleitung im November 2014 und für die Abschnitte 2/3 im März 2015 eingeladen. Die Ergebnisse der darauf folgenden Bürger- und Fachdialoge wurden dann im Rahmen von Ergebniskonferenzen im April und im Juli 2015 vorgestellt und diskutiert.
Die Einladungsschreiben, Videomitschnitte und Präsentationen zu den Konferenzen finden Sie im Folgenden.
Auftaktkonferenz 1. Abschnitt am 26.11.2014 in Bad Oldesloe
Die geplante 380-kV-Ostküstenleitung ist eines der zentralen Stromnetzausbauprojekte in Schleswig-Holstein.
Sie soll mit einer Trassenlänge von insgesamt ca. 130 Kilometern vom nördlichen Ostholstein über Lübeck bis in den Kreis Segeberg nördlich von Hamburg führen und die wachsenden Strommengen aus Wind und Sonne aus der Region aufnehmen und verlustarm zu den Verbrauchszentren transportieren. Ein Teil der Leitung, die Netzverstärkung von Lübeck-Siems über den Raum Lübeck bis in den Kreis Segeberg, dient auch einer verbesserten Anbindung des Baltic-Cable aus Schweden an das deutsche Höchstspannungsnetz.
Die 380-kV-Ostküstenleitung ist ein Drehstrom-Erdkabelpilotprojekt nach § 4 Bundesbedarfsplangesetz (Vorhaben 42 im Anhang zum BBPlG). Sie wird vom Übertragungsnetzbetreiber TenneT als Vorhabenträger geplant.
Planung in 3 Abschnitten
Im südlichen Teil wird die bestehende 220-kV-Verbindung zwischen dem Kreis Segeberg und Lübeck verstärkt, d.h. eine bestehende 220-kV-Leitung wird durch die neue 380-kV-Leitung ersetzt.
Im nördlichen Verlauf soll eine neue 380-kV-Leitung den Raum Lübeck mit dem Raum Göhl in Ostholstein verbinden. Zudem wird das bestehende 220-kV-Erdkabel zwischen Siems und dem Umspannwerk Lübeck durch eine 380-kV-Freileitung zwischen dem Umspannwerk Siems und dem neuen Trassenabschnitt zwischen einem neu zu errichtenden Umspannwerk im Raum Lübeck nördlich von Stockelsdorf ersetzt.
Die Ostküstenleitung soll zwischen 2025 und 2027 als Gesamtprojekt in Betrieb gehen.
Die Landesregierung Schleswig-Holstein hat sich mit den Netzbetreibern Schleswig-Holstein Netz AG und TenneT TSO GmbH in einer Realisierungsvereinbarung auf einen Zeitplan für die Umsetzung der Ostküstenleitung sowie eine insgesamt planungsbegleitende Öffentlichkeitsbeteiligung verständigt.
Mit dem Dialogverfahren zur Ostküstenleitung hat die Landesregierung Schleswig-Holstein die Bevölkerung und die betroffenen Verbände auf Augenhöhe frühzeitig vor Beginn des formalen Planungsverfahrens bei der Planung der geplanten Höchstspannungsleitung beteiligt. Eine frühe und transparente Information und das umfängliche Einbeziehen der Betroffenen in die Planungen in einem informell gestalteten Dialogprozess sollten zu mehr Verständnis und zu besseren Ergebnissen führen.
Zuständig für das Genehmigungsverfahren ist das Amt für Planfeststellung Energie des Landes Schleswig-Holstein. Auf ein Raumordnungsverfahren wurde verzichtet; raumordnerische Belange werden im Planfeststellungsverfahren geprüft.
Herbst 2014 bis Juli 2015: Dialog zur Korridorfindung
Mit Beteiligung der Bürgerinnen und Bürgern wurde in der ersten Phase bis Mitte Juli 2015 auf der Ebene der Raumordnung zunächst ein sogenannter Vorzugskorridor (500 m Breite) für die einzelnen Trassenabschnitte gefunden. Betroffene Bürgerinnen und Bürger, Verbände und Initiativen konnten sich über die Planungen informieren und Anregungen sowie Hinweise geben, die geprüft wurden und in die Entwicklung des am besten geeigneten Korridors eingeflossen sind. Hierfür hat das Ministerium für Energiewende eine unabhängige Moderation, die Deutsche Umwelthilfe (DUH), beauftragt. Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT, der für die Planung und den Bau der Leitung zuständig ist, hat den Prozess unterstützt.
Detailplanung der Trasse im Dialog
Nach Erarbeitung, Vorstellung und Diskussion eines Vorzugskorridors konkretisiert der Vorhabenträger TenneT die Planung. Für die jeweiligen Planungsabschnitte erarbeiten die Planer der TenneT flächenscharfe Trassen in den ausgewählten Korridoren. Vor der Antragstellung auf Planfeststellung führen sie weitere Gespräche mit den betroffenen Gemeinden und den Grundstücksbesitzern und laden zu öffentlichen Informationsveranstaltungen ein. Die Landesregierung unterstützt TenneT in dieser Dialogphase. Ziel dieser zweiten Phase ist es, auch in der Feinplanung die Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Beeinträchtigungen der Schutzgüter und der Belange der Öffentlichkeit möglichst gering zu halten und frühzeitig Lösungen für mögliche Konfliktbereiche zu finden. Diese Planungsphase dient der Vorbereitung des formalen Planfeststellungsverfahrens.
März bis Juni 2016: Erdkabeldialog
Mit der Neufassung des Bundesbedarfsplangesetzes (BBPlG) wurde die Ostküstenleitung Ende Dezember 2015 als Pilotstrecke für Drehstrom-Erdkabel-Pilotstrecke aufgenommen. Daher hat das Energiewendeministerium erneut die Federführung für den Dialogprozess übernommen und gemeinsam mit dem Vorhabenträger TenneT von März 2016 bis Juni 2016 den Dialog über mögliche Streckenabschnitte für Erdverkabelung fortgeführt. Im Juni 2016 wurden die Ergebnisse des Erdkabeldialog im Rahmen von zwei Konferenzen in der Region vorgestellt und diskutiert: Im südlichen Trassenverlauf werden zwei Streckenabschnitte, in Henstedt-Ulzburg und in Kisdorferwohld, und im nördlichen Trassenverlauf ein Streckenabschnitt, im Oldenburger Graben in der Nähe von Göhl in Holstein, genauer auf die Umsetzbarkeit als Erdkabel-Abschnitt geprüft.
Seit Juni 2016: Detailplanung und Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens
Im Anschluss an den Erdkabeldialog hat das Energiewendeministerium Schleswig-Holstein den Staffelstab für Planung wieder an den Vorhabenträger TenneT übergeben. Die TenneT arbeitet die Trassenführung für die Ostküstenleitung für die Freileitungs- und die Erdkabelabschnitte im Detail aus. Auch in dieser …
Ansprechpartnerin für den Dialog zum Stromnetzausbau im Energiewendeministerium SH
Rotraud Hänlein
Bürgerdialog Stromnetzausbau
Ministerium für Energiewende, Klimaschutz,
Umwelt und Natur
des Landes Schleswig-Holstein
Mercatorstraße 3
24106 Kiel
Tel. 0431 988 – 7656
E-Mail: stromnetzausbau@mekun.landsh.de
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