Professor Dr. Ulf Bästlein ist Sänger und Gesangsprofessor. Er hat sich als Mitgründer und Leiter des Festivals "Liedkunst im Schloss vor Husum" herausragende Verdienste erworben. Ihm ist es zu verdanken, dass das Festival weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus bekannt geworden ist.

Gemeinsam mit dem Pianisten Charles Spencer hat Ulf Bästlein einen Meisterkurs der Extraklasse für junge Talente entwickelt. Das Festival ist aus einem Meisterkurs für Liedgestaltung hervorgegangen, der vom Land um Konzerte und die Auslobung des "Nordfriesischen Liedpreises" erweitert wurde. Unter seiner Leitung widmen sich junge Sängerinnen und Sänger sowie Pianistinnen und Pianisten aus Europa, Amerika und Asien in einem Meisterkurs und zwei Konzerten der inhaltlichen wie klanglichen Interpretation des "Liedes".

Daneben befasst sich Ulf Bästlein mit den Texten der Lieder. Er ging der Frage nach, auf welche Weise bedeutende Dichter aus Schleswig-Holstein Komponisten zu Liedschöpfungen angeregt haben. Seine Forschungen zeigen sich in Produktionen mit Liedern nach Lyrik der Dichter Theodor Storm, Friedrich Hebbel, Johann Heinrich Voß, Emanuel Geibel und Klaus Groth. Dem auf Sylt geborenen Komponisten Gustav Jenner widmete er eine CD mit Liedern nach Gedichten von Storm und Groth. Ulf Bästlein hat diese schleswig-holsteinische "Musikalische Lyrik" so einer breiten Öffentlichkeit nähergebracht.

Verdienstorden des Landes, August 2021

Georg Bollig ist Initiator der "Letzte Hilfe Kurse" und tritt seit vielen Jahren dafür ein, Menschen die Angst vor der Berührung mit dem Tod zu nehmen. "Letzte-Hilfe-Schulungen" werden nicht nur bundesweit angeboten, sondern finden auch in anderen Ländern großes Interesse, so wie das aktuelle Interreg-Projekt: "Der Letzte Hilfe Kurs und Bedarf für die kulturelle Anpassung für Minderheiten – ein Pilotprojekt für Deutsche und Dänische Minderheiten beidseits der Grenze." Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen, Sterbende zu begleiten und ihnen zu helfen. Georg Bollig geht es darum, Leid zu lindern und Lebensqualität in der letzten Phase zu erhalten. Es ist ihm ein Anliegen, die Schulungen auch in Schulen zu etablieren und sie so selbstverständlich wie "Erste-Hilfe-Kurse" zu machen.

Georg Bollig ist Leiter der medizinischen Forschungseinheit des Krankenhauses Sonderjylland und arbeitet als Oberarzt des Palliativteams und der Palliativstation des Regionskrankenhauses in Süddänemark und des Hospizes in Hadersleben. Neben seiner klinischen Tätigkeit ist er "Clinical Associate Professor" und leitet die Forschungsgruppe für Palliative Care des Regionskrankenhauses.

Verdienstorden des Landes, Juni 2021

Detlev Buck ist Schauspieler, Drehbuchautor, Produzent und Regisseur. Seiner Heimat Schleswig-Holstein ist er immer eng verbunden geblieben. Als Botschafter des Landes hat er sich große Verdienste erworben, indem er die Landschaft, seine Bewohnerinnen und Bewohner sowie seine Besonderheiten in Filmen präsentiert hat. Er fühlt sich hier heimisch und unterstützt soziale Projekte. 

Detlev Buck wuchs auf dem elterlichen Bauernhof in Nienwohld (Kreis Stormarn) auf, wurde zunächst Landwirt und begann, noch während seiner Lehrzeit, mit seinen ersten Filmen. Seine Liebe zum Land und sein landwirtschaftlicher Hintergrund ziehen sich wie ein roter Faden durch seine Werke. Später führte er Regie bei zahlreichen deutschsprachigen Erfolgsfilmen. Über die Landesgrenzen hinaus preisgekrönt wurde sein typischer norddeutscher Humor in kurzen TV-Sports. 

Mit seinen Produktionen bleibt Detlev Buck dem Norden eng verbunden. 2006 drehte er am Schaalsee den Film "Hände weg von Mississippi". Als bester Kinder- und Jugendfilm gewann er damit den Deutschen Filmpreis 2007. Detlev Buck versteht es wie kaum ein anderer Künstler, Norddeutschland auf der Leinwand ein liebenswürdiges und humorvolles Antlitz zu geben. Erfolgreich wurde er auch mit der Kinderfilmreihe "Bibi & Tina" sowie den Regiearbeiten für die Kinohits "Karniggels", "Männerpension", "Herr Lehman" und "Rubbeldiekatz". Als Schauspieler wirkte er in zahlreichen Filmen mit, beispielsweise in "Lindenberg! Mach dein Ding", "Rocca verändert die Welt" oder "Das weiße Band". 

2000 erhielt Detlev Buck den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein. 2007 wurde er mit dem Norddeutschen Filmpreis ausgezeichnet. 

Detlef Buck nutzt seine Popularität, um sozial Benachteiligte zu unterstützen. Dem Verein "Sternentraum" ermöglichte er den Besuch eines schwerkranken Kindes am Filmset, Geflüchtete lud er unter anderem zu Aufführungen seines Filmes "Bibi & Tina – der Film" ein, das Projekt "Kiezkick" unterstützte er als Fußballspieler in der Promimannschaft. Detlev Buck ist außerdem Schirmherr des Hospizes Lebensweg in Bad Oldesloe und Pate der Aktion "Schule für Courage – Schule gegen Rassismus" am Kopernikus-Gymnasium in Bargteheide.

Verdienstorden des Landes, Mai 2021

Hartmut Göbel macht sich für eine bestmögliche Versorgung von Schmerzpatientinnen und -patienten stark. Er hat mit dem Aufbau eines globalen Expertennetzes einen Schwerpunkt in der Migräne- und Kopfschmerzbehandlung etabliert. Sein koordiniertes Behandlungskonzept ist das erste integrierte Versorgungsmodell für Migräne und Kopfschmerzen in Deutschland.

Er ist Gründer der Schmerzklinik Kiel und anerkannter Facharzt für Kopfschmerzerkrankungen. Seine Klinik ist international als Modell zur Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Versorgung der Betroffenen anerkannt. Sie ist Modell und Kooperationspartner für führende internationale Schmerzzentren. Das Behandlungskonzept gilt als Standard der innovativen Schmerztherapie. Für Hartmut Göbel steht allein der betroffene Patient im Fokus. Heute können schwere Erkrankungen nachhaltig gelindert und die Lebensqualität Betroffener deutlich verbessert werden. Er hat die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse weltweit ausgedehnt und durch den Einsatz digitaler Medien noch bessere Versorgungsmöglichkeiten geschaffen. Darüber hinaus ist er Autor zahlreicher Publikationen, unterstützt Selbsthilfegruppen und setzt sich ein für ein Netzwerk für seltene Kopfschmerzerkrankungen.

Verdienstorden des Landes, Juni 2021

Tillmann Loch ist Chefarzt der Urologischen Klinik im Diakonissenkrankenhaus Flensburg. Er hat eine neue Technik zur Früherkennung von Prostatakrebs entwickelt und wurde damit zu einem international renommierten Experten. Durch diese Früherkennung lassen sich heute bis zu 75 Prozent der normalerweise durchgeführten Gewebeproben vermeiden.

In der chinesischen Partnerprovinz Zhejiang wirbt er seit langem für Schleswig-Holstein als Standort für Wissenschaft und Forschung. Der 2013 geschlossene Kooperationsvertrag zum Aufbau eines "Zentrums für Cancer Diagnostics" des Universitätskrankenhauses der Zhejiang Universität zusammen mit dem Diakonissenkrankenhaus Flensburg ist auch Tillmann Lochs Verdienst. 2016 legte er in einem Abkommen die Grundlagen für ein deutsch-chinesisches Krebszentrum und eine deutsch-chinesische Krebsberatung mit einer Internet-Konsultationsplattform.

Gemeinsam mit seinem Team behandelt Tillmann Loch nicht nur Patienten aus Deutschland, sondern auch aus Norwegen. Er pflegt eine enge Zusammenarbeit mit dem Direktor der Urologischen Abteilung des Universitätskrankenhauses in Zhejiang und tauscht sich regelmäßig mit ihm in Videokonferenzen aus.

Verdienstorden des Landes, Juni 2021

Liselotte Mettler hat sich als Ärztin und Wissenschaftlerin herausragende Verdienste im Bereich der Gynäkologie erworben. Sie gehört weltweit zu den führenden Köpfen der Reproduktionsmedizin. Sie hat in der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Kiel gearbeitet und war zweieinhalb Jahrzehnte deren stellvertretende Direktorin. Seit 2008 ist sie Geschäftsführerin von Gyne Consulting Kiel und freie Mitarbeiterin der Universitätsfrauenklinik. Zudem ist sie Schirmherrin der Kieler Schule für Gynäkologische Endoskopie, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie, die sie mitbegründet, aufgebaut und bis 2007 leitete.

Gemeinsam mit dem langjährigen Klinikdirektor Professor Kurt Semm hat sie die endoskopische Chirurgie weiterentwickelt, die heute weltweit als Standardtechnik gilt. Sie ist Autorin und Herausgeberin von Fachzeitschriften und engagiert sich in zahlreichen nationalen und internationalen Fachgesellschaften. Außerdem hält sie Vorträge, besucht weltweit Kongresse und ist Gastprofessorin an der Universität zu Dubai. Zudem wirkt sie unter anderem in der universitären Kinderwunsch-Sprechstunde in Kiel und ist Dozentin an der Kieler Schule für Gynäkologische Endoskopie.

Verdienstorden des Landes, Juni 2021

Dr. Frederik Paulsen engagiert sich in herausragender Weise seit über drei Jahrzehnten in Schleswig-Holstein und weltweit für die Förderung der medizinischen Grundlagenforschung. Darüber hinaus ist er ein großer Mäzen zum Erhalt der friesischen Sprache, Geschichte und Kultur.

Er unterstützt die Christian-Albrecht-Universität (CAU), beispielsweise mit der Finanzierung von Stiftungsprofessuren, in der Nachwuchsförderung sowie der Auslobung von Forschungspreisen.

2009 stiftete er das „Museum Kunst der Westküste“ in Alkersum auf Föhr. Dieses zeigt seine Sammlung zur Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts in Norwegen, Dänemark, Deutschland und den Niederlanden. Das Museum hat internationale Strahlkraft, Ausstellungen ziehen jährlich mehr als 40.000 Besucher an. Darüber hinaus ist es ein Lernort für Kinder und Jugendliche mit einem umfangreichen museumspädagogischen Programm.

Dank seines Engagements im Bereich des Friesischen an der Europa-Universität Flensburg erhielt das Friesische Seminar den Zuschlag für ein Forschungsprojekt. Zuvor hatte Paulsen durch die Stiftung einer halben Honorarprofessur in den Jahren 2009 bis 2016 die Förderung und Unterstützung der friesischen Sprache und Kultur im Rahmen der Lehrkräftebildung gefördert.

Frederik Paulsen unterstützt darüber hinaus das Land unter anderem bei Konzerten auf Föhr im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals und bei den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit 2006 und 2019 in Schleswig-Holstein.

Verdienstorden des Landes, August 2021

Professor Dr. Thomas Steensen engagiert sich seit mehr als drei Jahrzehnten sowohl haupt- als auch ehrenamtlich für die Erforschung, Förderung und Pflege der nordfriesischen Sprache, Geschichte und Kultur. Er hat maßgeblich den Diskurs um das Friesische in Schleswig-Holstein geprägt.

Er war von 1987 bis 2018 Direktor des Nordfriisk Instituut in Bredstedt und hat sich dort weit über das berufliche Maß hinaus für die Minderheit eingesetzt. Ein Schwerpunkt seines Engagements sind wissenschaftliche Forschungen zur friesischen Geschichte und Gegenwart. Zudem ist es ihm mit dem Anbau des friesischen Informations- und Begegnungszentrums "Nordfriisk Futuur" gelungen, einen Ort für die Öffentlichkeit zu schaffen. Er organisierte internationale Konferenzen, darunter 2015 in Husum das Ferdinand-Tönnies-Symposium zum Thema "Minderheiten in Europa". Daneben war er Honorarprofessor an der Europa-Universität Flensburg im Bereich des Friesischen und anderer Minderheiten.

Zudem liegt ihm die Förderung und Erforschung der Geschichte Schleswig-Holsteins am Herzen. Als langjähriger Beiratssprecher und jetziger Vorsitzender der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte hat er den "Tag der Schleswig-Holsteinischen Geschichte" ins Leben gerufen und sich für ein Haus der Geschichte eingesetzt. Darüber hinaus war er Gründungsvorsitzender des Vereins für Bredstedter Geschichte sowie Vorstandsmitglied des Landeskulturverbandes und der Universitätsgesellschaft Husum.

Verdienstorden des Landes, August 2021

Ute Thienel ist seit über zwei Jahrzehnten Geschäftsführerin und die gute Seele der Karl-May-Spiele in Bad Segeberg. Die Festspiele sind weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins bekannt und auch dank ihres großen Engagements damit zu einem wichtigen Tourismus- und Wirtschaftsfaktor in der Region und im Land geworden.

Als Geschäftsführerin konnte sie die Besucherzahlen verdoppeln, 2019 waren es über 400.000 Zuschauer. Musste die Stadt Bad Segeberg zu Beginn der Festspiele noch Zuschüsse zahlen, werden heute über eine Million Euro Gewinne jährlich an die Stadt abgeführt. Zahlreiche berühmte Künstlerinnen und Künstler treten als Haupt- oder Gastdarsteller gemeinsam mit dem Karl-May-Ensemble bei 72 Vorstellungen im Jahr auf. Ute Thienels Einsatz geht dabei weit über ihre berufliche Arbeitszeit hinaus. Sie hat maßgeblich daran mitgewirkt, dass die künstlerische Gestaltung der Werbung perfektioniert, das Ensemble professioneller und die Drehbücher unterhaltsamer wurden.

Ein ganz besonderes Anliegen ist ihr das Zusammenspiel von Nachbarschaft und Naturschutz, da die Spielstätte inmitten eines Wohngebietes und direkt am Naturdenkmal Kalkberg liegt. Darüber hinaus ist es ihr wichtig, auch Menschen, insbesondere Kindern, denen es nicht so gut geht, einen Besuch der Karl-May-Spiele zu ermöglichen. Hier organisiert sie unterschiedlichste Formen der Unterstützung.

Verdienstorden des Landes, August 2021