Das Land ehrt seit 1954 Rettungstaten bei besonders mutigem Einsatz mit der Rettungsmedaille, wenn sich gerettete Person und Retter in Lebensgefahr befanden oder wenn für die Allgemeinheit eine erhebliche Gefahr abgewendet worden ist.
Ministerpräsident Daniel Günther hat am 8. April 2025 Heino Wilken (Emden), Felix Gerike (Kiel), Johanna Wassermann (Brokstedt), Christopher Strahl (Kiel), Thomas Brömme (Kiel), Monika Sibilitz-Prieß (Sarlhusen) und Maria Hitziger (Wrist) mit der Rettungsmedaille am Bande ausgezeichnet.
Die Ausgezeichneten hatten im Januar 2023 bei einer tödlichen Messerattacke in einem Regionalzug durch ihr mutiges Eingreifen Schlimmeres verhindert.
"Kaum eine Gewalttat hat die Menschen in Schleswig-Holstein und darüber hinaus in den vergangenen Jahren so erschüttert und aufgewühlt wie der Messerangriff von Brokstedt", sagte Günther bei der feierlichen Verleihung der Rettungsmedaille. „In die Erinnerung an diese schreckliche und unbegreifliche Tat mischt sich aber neben dem Entsetzen und der Betroffenheit, neben Trauer und Wut auch ein anderes Gefühl: Eine Dankbarkeit und Bewunderung, dass es Menschen wie Sie gibt."
Zusammenhalt spürbar
Den Frauen und Männern gelang es, den Täter abzuwehren, ihn zu entwaffnen und bis zum Eintreffen der Einsatz- und Rettungskräfte auf dem Bahnsteig in Brokstedt festzuhalten. Zudem brachten sie die Verletzten in Sicherheit, leisteten Erste Hilfe und betreuten die Opfer vor Ort. So konnten sie weiteres Leid verhindern. "Mitmenschen, die hilfsbereit, solidarisch, mutig und selbstlos zur Stelle sind und das Richtige tun: Wir spüren bis heute den Zusammenhalt der Menschen in Brokstedt und in der Region – auch diese Erfahrung möge weiterhin zu unserem kollektiven Gedächtnis gehören.“
Dankbarkeit für Mut und Selbstlosigkeit
Inzwischen ist der Täter rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Damit sei die Tat zwar rechtlich abgeschlossen, doch für die Hinterbliebenen und die Menschen, die damals im Zug saßen, werde das wohl niemals so sein, sagte Günther. "Sie standen dem bewaffneten Angreifer gegenüber. Sie haben die verletzten Menschen mit ihrer Angst und ihrer Panik gesehen und sie an die Hand genommen", betonte er. Niemand außer ihnen wisse, wie sich diese Ausnahmesituation damals angefühlt habe und immer noch anfühlen müsse. "Aber wir wissen, wie selbstlos und mutig Sie in einer für Sie hochgefährlichen und teils lebensbedrohlichen Situation eingeschritten sind und geholfen haben. Dafür bin ich Ihnen und sind wir als Gemeinschaft Ihnen ausgesprochen dankbar."
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