Schulen können die Bildung des demokratischen Verständnisses entscheidend fördern.
Letzte Aktualisierung: 01.02.2025
Die Demokratie wird aktuell weltweit von autoritärem Denken und antidemokratischen Tendenzen bedroht. Das stellt nicht nur eine Herausforderung für die Gesellschaft dar, sondern auch für die Bildungseinrichtungen, die eine zentrale Rolle in der Vermittlung demokratischer Werte und Kompetenzen spielen. Den Schulen in unserem Land kommt eine besondere Rolle zu. Sie können den Rahmen bieten für einen fairen und offenen Wettstreit von Ideen, der an vielen Orten, vor allem im Internet, so nicht mehr möglich ist.
Die Demokratiebildung in den Schulen lebt auch davon, dass viele Akteurinnen und Akteure eingebunden werden: Der Landesbeauftragte für politische Bildung, das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, das Sozialministerium, das Innenministerium, der Landespräventionsrat, das Landesdemokratiezentrum und viele weitere zivilgesellschaftliche Institutionen und Stiftungen. Das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) bietet außerdem zahlreiche Fortbildungsangebote für Lehrkräfte.
Demokratiebildung
Erlass zur politischen Bildung in Schulen
Politik und politisch kontroverse Diskussionen sind gewollter und gesetzmäßiger Inhalt schulischen Unterrichts. Denn es gehört mit zu dem Auftrag von Schule, junge Menschen auf ihre Stellung als Bürgerin und Bürger in einem freiheitlichen demokratischen Staat vorzubereiten und sie zu befähigen, darin Verantwortung zu übernehmen. Das lebendige und von der eigenständigen Meinung getragene Engagement seiner Bürgerinnen und Bürger zählt zu den Grundvoraussetzungen eines demokratischen Staates. Um politische Bildung in diesem Sinne zu vermitteln, soll der Unterricht auch dazu anregen, mit Vertreterinnen und Vertretern politischer Parteien sowie Mandatsträgerinnen und -trägern ins Gespräch zu kommen, gegebenenfalls ebenso im Rahmen eines Besuchs des Schleswig-Holsteinischen Landtages oder des Bundestages.
Der Erlass wurde im Nachrichtenblatt Schule Ausgabe 8/2016 vom 30. August 2016 veröffentlicht.
Weitere Informationen finden Sie im Schulrecht unter mehr lesen
Angebote für Lehrkräfte
Politische Bildung in der Schule ist nicht nur eine fachliche, sondern eine überfachliche Querschnittsaufgabe für Lehrkräfte aller Fächer, die entscheidend zur Entwicklung einer demokratischen Schulkultur beiträgt.
Seit 2016 ist Dr. Christian Meyer-Heidemann der Landesbeauftragte für politische Bildung und berät in Schleswig-Holstein den Landtag und die Landesregierung in Fragen der politischen Bildung. Der Landesbeauftragte und sein Team nehmen die Aufgaben der früheren Landeszentrale für politische Bildung wahr. Sie arbeiten unabhängig und überparteilich.
Für Schulen in Schleswig-Holstein hält der Landesbeauftragte folgende Angebote bereit:
Unterrichtsmaterialien und digitale Bildungsangebote
Bildungsangebote vor Wahlen (z. B. Juniorwahl, Wahl-O-Mat zum Aufkleben, Schuldiskussionen)
Fortbildungen für Lehrkräfte
Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen
Workshops an Schulen (z. B. zum Thema Medienkompetenz)
Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung
aktuelle Publikationen
Veranstaltungen (Vorträge, Diskussionsrunden)
Auf der Internetseite des Landesbeauftragten für politische Bildung gibt es nähere Informationen mehr lesen
Schülerfeedback
“Ein Feedback geben” – das ist auch in Schule wichtig. Deshalb nutzen sie das Schülerfeedback. Es gibt Schülerinnen und Schülern eine Stimme und zeigt ihnen, dass ihre Meinung und Perspektive wertgeschätzt werden. Das Einholen der Meinungen von Schülerinnen und Schülern ist ein Baustein demokratischer Schulkultur dar. Es regt die Schülerinnen und Schüler an, differenziert über den Unterricht und seine Bestandteile sowie ihre eigene Rolle dabei nachzudenken. Und es bietet ihnen die Chance, die eigene Perspektive mit der Sichtweise anderer Personen abzugleichen. Verschiedene Studien zeigen, dass Schülerinnen und Schüler bereits im Grundschulalter dazu in der Lage sind, einzelne Aspekte der Unterrichtsgestaltung zu unterscheiden. Ihre Bewertungen gehen dabei über die Sympathie zu einer Lehrkraft hinaus. Führen Schülerrückmeldungen zu Veränderungen im Unterricht, erleben Schülerinnen und Schüler, dass ihre Stimme dazu beiträgt, einen für sie wichtigen Lebensbereich aktiv und positiv beeinflussen zu können. Sie lernen zugleich, dass ein Feedback mit Bedacht zu formulieren ist, um eine Wirkung erzielen zu können. Wird Schülerfeedback in die Unterrichtsentwicklung einbezogen, befördert es die Motivation der Schülerinnen und Schüler und trägt zu besseren Leistungsergebnissen bei. Um Schulen zu unterstützten, hat das IQSH eine Broschüre zum Schulfeedback erarbeitet. Die Erfahrungen mit dem Schülerfeedback werden im Laufe des Schuljahres 2022/23 ausgewertet. Im Anschluss wird geprüft, unter welchen Bedingungen ein flächendeckendes verbindliches Schülerfeedback etabliert werden kann.
Die Gedenkstätten erinnern an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes in Schleswig-Holstein.
Die Gedenkstätten in Ladelund, Husum-Schwesing, Ahrensbök und Kaltenkirchen sowie die Gedenkstätte Lutherkirche in Lübeck und das Museum Cap Arcona in Neustadt in Holstein erinnern an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes in Schleswig-Holstein.
Anhand von Ausstellungen, Dokumentationen und Veranstaltungen klären die Gedenkstätten über Verfolgungs- und Vernichtungsmaßnahmen der NS-Zeit auf. Als Orte des kulturellen Gedächtnisses leisten die Gedenkstätten Vermittlungs- und Versöhnungsarbeit für Überlebende, Angehörige und Nachkommen von Opfern sowie für die nachfolgenden Generationen. Sie sind auch Orte der Aufklärung und helfen der Gesellschaft, wachsam und couragiert gegenüber demokratiegefährdenden Tendenzen zu sein.
Informationen zur Juniorwahl, zum dialogP, zu Recht.Staat.Bildung und zu Wettbewerben mehr lesen
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