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Thema : Agrarstatistik

Pflanzenproduktion

Letzte Aktualisierung: 01.06.2022

Nutzung des landwirtschaftlichen Bodens

Der seit 1954 anhaltende Rückgang der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) setzte sich auch in den letzten Jahren fort. Ursache ist im wesentlichen die kontinuierliche Nachfrage nach Siedlungsflächen für Bau- und Gewerbegebiete, Straßenbau etc. Innerhalb der Landwirtschaft ist die Bodennutzung im wesentlichen von den Preis-Kosten-Verhältnissen abhängig, wobei es zwischenzeitlich (1993 bis 2003) durch das Flächenstilllegungsprogramm zu einer erzwungenen Reduzierung bei den meisten Ackerkulturen gekommen ist

Seit 2005 sind in Deutschland – und somit auch in Schleswig-Holstein – die EU-Direktzahlungen von der Produktion entkoppelt. Das heißt, dass die Direktzahlungen an die Landwirte unabhängig (entkoppelt) von der Art und Menge der Produktion gewährt werden. Seit dem Jahr 2015 wird den Landwirten auf Antrag eine Basisprämie, eine Prämie für die ersten Hektare (Umverteilungsprämie) und eine Zahlung für den Klima- und Umweltschutz förderliche Landbewirtschaftungsmethoden (Greening-Prämie) gewährt. Grundlage für die Zahlungen sind Zahlungsansprüche pro Hektar, die in Deutschland einen einheitlichen Wert haben.

Grundsätzlich kann in Schleswig-Holstein als agrarischer Gunstregion von einer lebhaften Nachfrage nach landwirtschaftlichem Boden ausgegangen werden. In den letzten Jahren ist insbesondere auch eine zusätzliche Nachfrage nach Flächen für den Anbau von Biomasse zur Energieerzeugung zu verzeichnen.

Zur Nutzung der LF 2021 in Schleswig-Holstein lässt sich folgende Entwicklung feststellen:

  • Die Stilllegungsfläche ohne nachwachsende Rohstoffe hatte im Jahr 2021 einen Umfang von 12.600 ha. Es handelte sich hierbei um Brachflächen mit Rotations- und Dauerbrachen, Wildäcker, sonstige Brache oder brachliegende Flächen aufgrund von Landesprogrammen.
  • Die Winterrapsfläche 2021 betrug knapp 62.000 ha – 6,1 % zum Vorjahr).
  • Die Getreidefläche wurde seit 1999 insbesondere als Folge der sogenannten freiwilligen 5-jährigen Flächenstilllegung und dessen zu der Zeit zunehmenden Rapsanbaus stark verringert. 1993 hatte die konjunkturelle Flächenstilllegung zu einer weiteren Reduzierung geführt. In 2021 wurde auf 304.000 ha Getreide angebaut – ein Plus von 8,3 % gegenüber dem Vorjahr.
  • Die Anbauflächen mit Eiweißpflanzen (Ackerbohnen, Futtererbsen) haben mit einem Anteil von 1,8 % an der Ackerfläche eine untergeordnete Bedeutung. Trotz der EU-Förderung (Eiweißprämie) bis zum Jahr 2011 war bei diesen Kulturen, die hier nur mit einem hohen Ertragsrisiko angebaut werden können, keine gravierende Anbauausdehnung zu verzeichnen. Im Jahr 2020 sank der Anbauumfang gegenüber dem Vorjahr um -4,4 % auf 12.100 ha ab. Der Anstieg in den letzten Jahren beruhte zum einen auf den Vorgaben zum Greening (Anbaudiversifizierung) und zum anderen auch darauf, dass oftmals aufgrund eines sehr nassen Herbstes Winterungen nicht ausgesät werden konnten. Neben der dadurch bedingten Anbauausdehnung von Sommergetreide wurden auch vermehrt Hülsenfrüchte ausgesät.
  • Der Anbau von Zuckerrüben blieb bis zum Jahr 2005 aufgrund der Quotierung recht konstant bei rund 13.000 ha, wurde aber im Verlauf der Jahre auf nunmehr 9.200 ha im Jahr 2021 eingeschränkt. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Rückgang von - 6,7 %. Der Anbau der Runkelrüben findet aus arbeitswirtschaftlichen Gründen in den letzten Jahren nur noch auf sehr wenigen Flächen statt; 1970 wurden noch rund 36.000 ha angebaut.
  • Grünmais (Silomais) hatte bis 1986 Zuwachsraten zu verzeichnen und mit 56.000 ha den damals höchsten Stand. Von 1984 bis 1992 lag die Anbaufläche insbesondere als Folge der Milchmengenregelung im Durchschnitt bei ca. 50.000 ha. Aufgrund der großen Bedeutung des Silomaises in der Rindviehfütterung und der zunehmenden Nutzung als Energiepflanze (vor allem in Biogasanlagen), betrug der Anbauumfang im Jahr 2021 177.700 ha. Gegenüber dem Vorjahr war damit eine Abnahme um -5 % zu verzeichnen.
  • Der Kartoffelanbau, 1949 noch mit einer Anbaufläche von 73.000 ha, ist in Schleswig-Holstein erheblich zurückgegangen. In 2021 wurden 6.000 ha mit Kartoffeln angebaut, eine Abnahme von -7,1 % gegenüber dem Vorjahr.
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