Die Zuckerrübenanbaufläche lag zur Ernte 2021 mit 9.200 ha etwas niedriger als im Vorjahr. Nach vielen Jahren mit konstanter Anbaufläche (15.000 ha) war seit 1999 ein Rückgang der Anbaufläche zu verzeichnen, der zur Zeit nicht mehr stattfindet. Die frei werdenden Flächen gingen hauptsächlich in den Winterweizenanbau. In den letzten Jahren schwankte der Anbauumfang nur geringfügig. Es wurde ein hoher Ertrag von 847 dt/ha erzielt. Der Zuckergehalt der Rüben aus Schleswig-Holstein lag 2021 bei 17,3 Prozent.
Mit der Erneuerung der gemeinsamen Agrarpolitik im Jahre 2013 wurde von der EU ein Auslaufen der Zucker- und Isoglucose-Quotenregelung zum 30. September 2017 beschlossen. Mit dieser politischen Einigung wird die Reform des Zuckersektors aus dem Jahre 2006 weiterentwickelt und eine stärkere marktwirtschaftliche Orientierung erreicht. Bis zu diesem Stichtag hat die z. Zt. gültige Zuckermarktordnung weiterhin bestand.
Als wesentliche Elemente der jetzigen EU-Zuckermarktordnung entfallen ab dem 1. Oktober 2017:
Die EU-Quoten für Zucker (13,53 Mio. Tonnen)
Die Mindestpreise für Quotenrüben (26,29 Euro/t) und
Die Produktionsabgabe für Zucker (12 bzw. 6 Euro/t), die auf die zugeteilten Quoten der Zuckerhersteller erhoben wird.
Der Außenhandelsschutz bleibt im bisherigen Umfang bestehen. Danach werden pro Tonne Weißzucker 419 Euro und pro Tonne Rohzucker 339 Euro an Zoll erhoben.
Die bisherige Exportbeschränkung für Zucker entfiel im Oktober 2017.
Die marktpolitischen Rahmenbedingungen werden sich nach der weiterentwickelten Reform des Zuckersektors deutlich ändern. Dies dürfte einen verschärften Wettbewerb und weiter zunehmende Konzentrationen im Zuckersektor sowie eine größere Preis- und Mengenvolatilität auf dem Binnenmarkt bedeuten.
Wie sich der Zuckerrübenanbau in der EU oder auch speziell in Schleswig-Holstein aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen entwickeln wird, ist derzeit nur schwer abzuschätzen. Hierbei spielt die nachhaltige Konkurrenzfähigkeit zu anderen Kulturen, wie z. B. Getreide, Raps oder nachwachsenden Rohstoffen, eine entscheidende Rolle.
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