Schleswig-Holstein ist ein Pionierland der Windenergie. Hier im Lande hat sich früh gezeigt, dass die Erneuerbaren Energien und die Stromnetze für das klimaneutrale Strom- und Energiesystem schnell und engagiert ausgebaut werden müssen.
Durch die guten Windbedingungen bei uns im Lande können wir in Schleswig-Holstein mehr Windstrom erzeugen als wir hier selbst verbrauchen. Unser klimafreundlicher Strom wird in den Metropol- und Verbrauchsregionen dringend benötigt, um perspektivisch immer größere Anteile von Atom-, Gas- und Kohlestrom zu ersetzen.
Die Landesregierung Schleswig-Holstein setzt sich gemeinsam mit den Stromnetzbetreibern in Schleswig-Holstein und den Akteuren vor Ort kontinuierlich und engagiert für den zügigen und dialogorientierten Ausbau der Stromnetze ein. Ziel ist es, Netzengpässe zu beheben, mehr erneuerbaren Strom einzuspeisen, die Kosten für Einspeisemanagement, d.h. für Zahlungen an Anlagenbetreiber wegen der Abregelung von Anlagen, zu verringern und den Umstieg auf das klimaneutrale Energie- und Wirtschaftssystem entschlossen voranzutreiben.
In Schleswig-Holstein wird das Höchstspannungs-Übertragungsnetz an vielen Stellen ausgebaut: 2020 ging die sogenannte Mittelachse, eine neu verstärkte 380-kV-Freileitung nach Dänemark, in Betrieb. 2021 wurde eine neue Seekabelverbindung zwischen der schleswig-holsteinischen Westküste und Norwegen fertiggestellt (NordLink), und auch die neue Westküstenleitung zwischen Brunsbüttel und Dänemark ist in weiten Teilen in Betrieb gegangen. Weitere Leitungen sind in Planung, darunter neue 380-kV-Drehstromleitungen wie die Ostküstenleitung und die sogenannte Lübeck-Elbe-Leitung, eine neue Anbindungsleitung für Offshorewindenergie, aber auch neue Höchstspannungsgleichstrom(HGÜ)-Verbindungen wie SuedLink, der B-Korridor und der NordOstLink. Diese HGÜ-Leitungen werden anders als die Drehstromleitungen vorrangig als Erdkabel geplant und sind als künftige Nord-Süd- und Nord-West-Verbindungen besonders wichtig für den Transport von Windstrom in die Verbrauchsregionen in Süd- und Westdeutschland.
Zuständig für die Genehmigungsverfahren der schleswig-holsteinischen Leitungsvorhaben wie die Ostküstenleitung oder die Lübeck-Elbe-Leitung ist das beim Energiewendeministerium Schleswig-Holstein (MEKUN) angesiedelte Amt für Planfeststellung Energie Schleswig-Holstein (AfPE). Das Genehmigungsverfahren für die bundesländerübergreifenden Höchstspannungsvorhaben wie SüdLink oder B-Korridor führt die Bundesnetzagentur.
Die Bundesnetzagentur ist zudem zuständig für die Bedarfsprüfung im mehrstufigen Verfahren der bundesweiten Stromnetzplanung. Planungsverantwortliche Übertragungsnetzbetreiber für Höchstspannungsstromleitungen in Schleswig-Holstein sind die TenneT TSO GmbH (mehrere Vorhaben), die 50hertz Transmission GmbH (insbesondere Vorhaben in Schleswig-Holstein Südost) und die Amprion GmbH (B-Korridor).
Neue Stromleitungen sind wesentlich für das Gelingen der Energiewende. Sie haben aber auch Auswirkungen auf die Umwelt, Natur und das Lebensumfeld der Menschen, die in der unmittelbaren Nähe von Hoch- und Höchstspannungsleitungen wohnen, arbeiten oder Urlaub machen. Die Landesregierung Schleswig-Holstein setzt daher auf den frühzeitigen Dialog bei der Planung neuer Stromleitungen in Kooperation mit den planungsverantwortlichen Netzbetreibern.
Stromnetzausbau im Verteilnetz
Die Stromnetze werden neben dem Übertragungsnetzausbau zudem auf den Verteilnetzebenen umfangreich ertüchtigt und ausgebaut. Den Netzausbauplan für das 110-kV-Hochspannungsnetz in Schleswig-Holstein und einen Überblick über aktuelle und geplante Maßnahmen im Verteilnetz finden Sie auf der Website der Schleswig-Holstein Netz AG. Die Genehmigungsverfahren für die 110-kV-Freileitungsvorhaben führt ebenfalls das dem MEKUN zugeordnete Amt für Planfeststellung Energie.
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