KIEL. Bereits seit vielen Jahren helfen die Mitarbeitenden von „Frauen_Wohnen“ gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern dabei, nach dem Frauenhaushalt eine eigene Wohnung zu finden. Um die Betroffenen noch besser zu unterstützen, haben das Sozialministerium und der Paritätische Schleswig-Holstein ergänzend das Pilotprojekt „Neu_Start“ ins Leben gerufen. Die regionalen Servicestellen von „Frauen_Wohnen“ können nun selbst Wohnungen anmieten und vorhalten, um diese an Frauen nach dem Frauenhausaufenthalt unter zu vermieten.
„Gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder haben es nach einem Frauenhausaufenthalt oft sehr schwer, eine Wohnung zu finden. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist insgesamt angespannt und Vermietende verlangen oft mehr finanzielle Stabilität, als die Frauen in ihrer Situation bieten können. Neu_Start gibt den Vermietenden diese Sicherheit, indem die regionalen Servicestellen den Hauptmietvertrag übernehmen und die Wohnung an betroffene Frauen untervermieten. Das ist ein wichtiger Zwischenschritt, um den Frauen und Kindern perspektivisch ein eigenständiges und gewaltfreies Leben zu ermöglichen“
, sagte Gleichstellungsstaatssekretärin Silke Schiller-Tobies.
Michael Saitner, geschäftsführender Vorstand des PARITÄTISCHEN Schleswig-Holstein: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Neu_Start die Möglichkeiten für Teilnehmerinnen mit besonders hohen Zugangshürden zu bezahlbarem Wohnraum erweitern können. Durch passgenaue, intensive Unterstützungsangebote begleitet Neu_Start die Teilnehmerinnen aktiv auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten und gewaltfreien Neuanfang.“
Mit dem Projekt wird ein wichtiger Zwischenschritt geschaffen, der den Weg in ein eigenständiges Leben erleichtert. Die Frauen zahlen die Miete selbst, bei Bedarf sichert das Projekt das Mietverhältnis finanziell ab. Ziel ist es, die Betroffenen auf ein dauerhaft selbstbestimmtes Wohnen vorzubereiten und mögliche Vorbehalte von Vermietenden abzubauen. Die Servicestellen unterstützen die Frauen während des Projektes bei der Bearbeitung der individuellen Problemlagen und Wohnungssuche und vermitteln im Anschluss in eigenständigen Wohnraum.
Das Pilotprojekt ist zunächst in den Regionen Lübeck / Ostholstein sowie Schleswig-Flensburg / Nordfriesland / Dithmarschen gestartet. Bisher stehen vier Wohnungen über „Neu_Start“ zur Verfügung. Sukzessive soll ein dezentraler Pool an regionalen Wohnangeboten aufgebaut werden. Das Sozialministerium fördert das Pilotprojekt in diesem Jahr mit rund 178.000 Euro.
Weitere Informationen:
Projekt "Frauen_Wohnen" beim Paritätischen SH
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