KIEL. Sozialministerin Aminata Touré sieht in der Kindertagesbetreuung und bei der Situation der Fachkräfte im Land deutliche Fortschritte. „Es geht voran. Wir haben zunehmend mehr Fachkräfte im System und einen verbesserten Personalschlüssel. Diese Entwicklungen zeigen, dass wir mit unseren Maßnahmen für ein noch besseres KiTa-System auf dem richtigen Weg sind“, sagte Touré angesichts des heute veröffentlichten „Ländermonitorings Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung: „Gleichzeitig wollen wir mit dem neuen KiTa-Gesetz ab 2025 dafür sorgen, dass die Kindertagesbetreuung im Land noch besser und verlässlicher wird.“
Das Ländermonitoring beleuchtet die Situation des KiTa-Personals unter besonderer Berücksichtigung der Personalkapazitäten und des formalen Qualifikationsniveaus. Insgesamt hat in Schleswig-Holstein die Zahl der Fachkräfte in den vergangenen fünf Jahren demnach stetig zugenommen. Waren 2018 noch 20.048 Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung tätig, waren es im Jahr 2023 bereits 24.622. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der KiTa-Plätze im Land von 116.057 auf 130.643.
Gleichzeitig verbesserten sich der Personalschlüssel und die Personalausstattung. Im Ü3-Bereich kommen derzeit 7,3 Kinder auf eine Fachkraft. Das ist eine leichte Verbesserung gegenüber dem Report des Vorjahres (1 zu 7,4) und inzwischen der bundesweit zweitbeste Wert nach Baden-Württemberg. Der Personalschlüssel liegt im Bundesdurchschnitt bei 1 zu 8,1.
Der Personalschlüssel in Krippengruppen liegt weiterhin bei 1 zu 3,5. Damit liegt Schleswig-Holstein im Länderranking gemeinsam mit Niedersachsen auf Platz 3 und ebenfalls deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 1 zu 3,9.
Ministerin Touré: „Die Statistik zeigt, dass wir uns im qualitativen Vergleich mit anderen Bundesländern nicht verstecken müssen. Hier zahlt sich aus, dass Land und Kommunen in den vergangenen Jahren die KiTa-Finanzierung massiv aufgestockt haben und wir mit dem KiTa-Gesetz verbindliche qualitative Maßstäbe festgeschrieben haben. Gleichzeitig wollen wir mit unserer Fachkräfte-Stärken-Strategie und einer gezielten Fachkräfte-Kampagne in den kommenden Jahren zusätzliches Personal gewinnen.“
Das formale Qualifikationsniveau des KiTa-Personals ist in Schleswig-Holstein dagegen bislang vergleichsweise niedrig. So liegt beispielsweise der Anteil an Erzieherinnen und Erziehern bei 58 Prozent. Dies ist der bundesweit niedrigste Wert nach Hamburg (50 Prozent) und Bayern (46 Prozent). Laut der Empfehlung der AG Bildung – eingesetzt vom Bund für die Entwicklung des geplanten Qualitätsentwicklungsgesetzes – sollen fünf Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes 72,5 Prozent des pädagogisch tätigen Personals in jeder KiTa über einen fachlich einschlägigen Fachschulabschluss verfügen. Dieser Wert wird derzeit von keinem Bundesland erreicht. 2023 erreichten 46 Prozent der Kitas in Schleswig-Holstein diesen Wert.
Perspektivisch sollen laut AG Bildung sogar 85 Prozent des pädagogisch tätigen Personals in jeder KiTa über einen fachlich einschlägigen Fachschulabschluss verfügen. Dies ist derzeit bei rund 20 Prozent der KiTa-Teams im Land der Fall. 2017 waren es noch knapp 19 Prozent. Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, das hier einen Anstieg und damit eine positive Entwicklung zu verzeichnen hat.
Hintergrund:
Für das „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ wurden Daten der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder aus der Kinder- und Jugendhilfestatistik (Stichtag 1. März 2023) und weiteren amtlichen Statistiken ausgewertet. Die Berechnungen haben das Österreichische Institut für Familienforschung an der Universität Wien und die Bertelsmann Stiftung durchgeführt. Die Daten und Quellen sind auf zu finden.
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