Weil zwischen Flensburg, Kiel und Hamburg die Züge unpünktlich sind und es an Wagen und Sauberkeit mangelt, behält das Land nun zusätzlich Geld von DB Regio ein.
Angesichts schlechter Pünktlichkeitswerte und mangelnder Fahrzeug-Verfügbarkeit im Netz Mitte erhöht das Land den finanziellen Druck auf die Deutsche Bahn: Nach einem Treffen mit DB-Regio-Chef Torsten Reh sagte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen, das Land werde weitere Strafzahlungen einfordern. Ab Januar würden über die bisherigen vertraglichen Maluszahlungen hinaus monatlich 500.000 Euro aufgrund der schlechten Fahrzeugverfügbarkeit sowie 50.000 Euro aufgrund von Problemen bei der Sauberkeit der Fahrzeuge einbehalten.
Vertragliche Vereinbarungen einfordern
"Diese Regelung gilt so lange, bis die DB Regio zuverlässig die vertraglich geforderte Platzkapazität für die Fahrgäste auf den Linien RE 7 und RE 70 im Einsatz hat und sich die Sauberkeit erkennbar verbessert hat“, sagte Madsen. Er erläuterte, dass bereits im vergangenen Jahr aufgrund der mangelnden Fahrzeugverfügbarkeit im Netz Mitte rund 1,5 Millionen Euro einbehalten wurden ("Maluszahlungen"). Für 2023 gäbe es noch keine Zahl. Die Pünktlichkeit auf den Strecken Flensburg/Kiel-Hamburg (RE 7) sowie Kiel-Hamburg (RE 70) war im Oktober und November auf teilweise unter 40 Prozent gesunken.
DB-Regio startet Qualitätsoffensive
Laut DB-Regio-Chef Reh habe die Bahn bereits eine Qualitätsoffensive aufgesetzt: So werde es zusätzliche Doppelstockzüge geben, um den Fahrgästen eine vergleichbare Kapazität anbieten zu können. Denn vier von 16 zur Verfügung stehenden Triebwagen seien etwa wegen Revisionen und Unfallschäden längerfristig nicht verfügbar.
Weiter sei eine Verbesserung beim Bus-Ersatzverkehr geplant, der verstärkte Einsatz von Service-Mitarbeitenden und eine verbesserte Wegeleitung und Kundenkommunikation. Zudem werde es im Rahmen der Instandhaltung Verbesserungen geben. "Daneben haben Land und DB vereinbart, ab Januar in einem Qualitätslagezentrum für das Netz Mitte konzentriert mit allen Beteiligten Maßnahmen zur Verbesserung der Pünktlichkeit zu erarbeiten und nachzuhalten", sagte der DB-Regio-Chef.
Für schnelle Lösungen sorgen
Laut Madsen solle das ab Januar zusätzlich einbehaltene Geld die DB motivieren, die Probleme schnell zu lösen. "Mir ist klar, dass viele der momentanen Bahnprobleme im Land an der Infrastruktur liegen", sagte der Minister. "Aber das, was in der Verantwortung der DB Regio liegt, muss auch von ihr angegangen werden.“
Er sei froh, dass inzwischen viel gebaut werde, sagte Madsen weiter. "Leider schränkt das Bauen vorübergehend auch die Kapazität auf den Strecken ein, aber da kommen wir nicht drumherum."
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