Eine neue Initiative des Landes will dabei unterstützen, die Nachfolge im eigenen Betrieb zu regeln – und so unter anderem Arbeitsplätze und Knowhow zu sichern.
Mehr als die Hälfte der Unternehmerinnen und Unternehmer in Schleswig-Holstein haben sich bisher noch nicht mit ihrer Nachfolge befasst. Dabei stehen bis 2026 jährlich rund 1.300 Unternehmen zur Übergabe an. "Deswegen haben wir uns mit Kammern, Förderbanken, Vereinen und Verbänden zusammengetan und starten eine Nachfolge-Initiative", sagte Wirtschaftsstaatssekretärin Julia Carstens. "Denn es geht um nicht weniger als den Erhalt unserer mittelständischen Wirtschaft und vieler Arbeitsplätze.“
Vorausschauend Nachfolge planen
Mehr Mut und Weitblick beim Thema Nachfolge ist Ziel der Initiative, die Carstens gemeinsam mit Hagen Goldbeck, Präsident der IHK Schleswig-Holstein, Andreas Katschke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Lübeck, und Frederike Holdhof, Geschäftsführerin der Firma EDUR, bei der Auftaktveranstaltung in Kiel vorstellte. "Wir wollen informieren, motivieren und dabei besonders Frauen als potenzielle Nachfolgerinnen in den Fokus nehmen", betonte sie.
Höchste Zeit sich zu kümmern
Die Zahl der Unternehmen im Land, die ihre Nachfolge noch nicht geregelt haben, ist laut einer Umfrage der Kammern seit 2018 deutlich gestiegen. Jeweils mehr als die Hälfte der knapp 25.000 befragten Chefinnen und Chefs gab an, noch nicht aktiv geworden zu sein. Laut Goldbeck sei dieser Anstieg zwar noch nicht besorgniserregend, doch für viele würde es nun höchste Zeit, tätig zu werden. "Denn ein Übergabeprozess kann mehrere Jahre dauern." Katschke ergänzte, der gestiegene Anteil der Chefs über 55 Jahre sei aber auch eine Chance für alle gründungs- bzw. übernahmewilligen Frauen und Männer. Angebote stünden genug zur Verfügung.
Best Practice
Wie es gut funktionieren kann, zeigt die EDUR-Pumpenfabrik in Kiel-Wellsee: Frederike Holdhof hat gemeinsam mit dem langjährigen Mitarbeiter Thomas Naß die Geschäftsführung des Familienbetriebs 2021 von ihren Eltern übernommen. "Unternehmensnachfolge bedeutet nicht nur das Vergangene weiterzuführen", betonte sie. "Es geht auch darum, Erfolgsmodelle unter veränderten Rahmenbedingungen immer wieder neu zu gestalten und in die Zukunft zu transformieren."
Neues Info-Portal
Alle sind sich einig, dass frühzeitiges Kümmern die Erfolgsaussichten steigert. Die neue Nachfolgeinitiative will deshalb die bestehenden Beratungs- und Informationsangebote bekannter machen, bündeln und zur Beschäftigung mit diesem Thema ermutigen. Dazu gibt es ab sofort das neue Nachfolgeportal:
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