KIEL. Ein prall gefülltes Berufsleben für den schleswig-holsteinischen Straßenbau: Nach 40 Jahren Dienstzeit hat Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen den Chef des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH), Torsten Conradt, in den Ruhestand verabschiedet. An der Spitze des LBV.SH stand der gelernte Ingenieur seit 2009 und war dort unter anderem für 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 8.000 Kilometer Straßen, 1.700 Brücken und 5.200 Kilometer Radwege verantwortlich. Zuvor war Conradt in leitender Funktion im Verkehrsministerium und verschiedenen Straßenbauämtern des Landes tätig. Seine Nachfolge tritt sein bisheriger Stellvertreter Frank Quirmbach an.
"Ich kenne nur wenige Experten, die so hochkompetent und leidenschaftlich ihren Job gemacht haben wie Torsten Conradt
", sagte Madsen heute (28. November) bei der Abschiedsfeier in Kiel. Der 65-Jährige hinterlasse riesige Fußstapfen. "Er kennt das Straßen- und Radwegenetz wie kein anderer und ist in der Szene vernetzt wie kein anderer
", so Madsen weiter. Er hätte ihm deshalb von Herzen gewünscht, dass die Autobahn A 20 – die ihn durch sein gesamtes Berufsleben begleitet habe – in seiner Amtszeit fertig gebaut worden wäre. "Aber wir bleiben dran
", versprach der Minister.
Conradt war nach dem Studium an der TU Braunschweig in der 70er Jahren in seine Heimat Schleswig-Holstein zurückgekehrt. Nach dem Referendariat arbeitete der dreifache Vater und leidenschaftliche Golfspieler im damaligen Straßenneubauamt West in Heide. 1988 wechselte er als Abteilungsleiter ins Straßenbauamt Itzehoe und ging 1992 als Dezernent ins damalige Landesamt für Straßenbau und Verkehr nach Kiel. Seit 1998 bis zur Übernahme des Landesbetriebes im August 2009 leitete Conradt dann das Referat "Straßenbau, Straßenbautechnik, Kommunaler Straßenbau" im Verkehrsministerium.
Madsen: "Meine beiden Staatssekretäre und ich haben den LBV-Chef stets als sehr verantwortungsbewussten Menschen kennengelernt, der sich mit seinen Aufgaben hundertprozentig identifiziert. Er hat den Landesbetrieb nicht nur getragen, sondern auch gestaltet und immer wieder weiterentwickelt.
"
Conradts Nachfolger Quirmbach tritt seine neue Funktion offiziell am 1. Dezember an. Auch er ist bereits seit knapp 30 Jahren im Landesdienst und seit 1996 im Verkehrsressort tätig. Die Funktion des "LBV.SH-Vize" hat der Betriebswirt seit zehn Jahren inne. "Er ist auf die neue Aufgabe also bestens vorbereitet
", sagte Madsen.
Quirmbach (58) hat Betriebswirtschaftslehre, Soziologie sowie Berufspädagogik an der Universität Siegen studiert. 1995 begann er seine Laufbahn in der Landesverwaltung Schleswig-Holstein. Zunächst war er Referent für Organisation und Automation im Wirtschafts- und Verkehrsministerium, 1998 übernahm er die Referatsleitung für das Referat Organisation, Informationstechnik und Service; später die Leitung des Referats Finanzen. Schwerpunkt seiner Arbeit war die Konzeption und Durchführung von Veränderungsprozessen im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung.