KIEL. Mit einer Serie von regionalen Informationsveranstaltungen stemmen sich Landesregierung, Arbeitsagentur und Wirtschaft in Schleswig-Holstein weiter gegen den Fachkräftemangel. Wie Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen heute (10. November) in Kiel bei der Auftaktveranstaltung sagte, werden schon ab nächstem Jahr die Auswirkungen des demografischen Wandels spürbar auf dem schleswig-holsteinischen Arbeitsmarkt ankommen: "Immer mehr Babyboomer gehen dann Richtung Ruhestand und werden uns bis 2035 eine Lücke von 180.000 Fach- und Arbeitskräften hinterlassen. Und das bedeutet, dass über zehn Prozent der Stellen im Vergleich zu heute nicht besetzt werden können
", sagte Madsen.
Unter dem Titel "Gemeinsam für die Fachkräftesicherung in Schleswig-Holstein" werde die Landesregierung in den kommenden Monaten deshalb eine Reihe regionaler Informations- und Netzwerktreffen anbieten, um gemeinsam mit der Wirtschaft nach Auswegen zu suchen. "Denn die Fachkräftesicherung kann nur gemeinsam mit allen am Arbeitsmarkt Beteiligten gelingen. Dabei müssen wir den Mut haben, auch neue, zunächst unmöglich erscheinende Wege zu beschreiten. Gemeinsam können wir entscheiden, wie unsere zukünftige Arbeitswelt aussehen soll
", so der Minister.
Themenschwerpunkt der Auftaktveranstaltung mit rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG). Nach den Worten von Madsen werde allein in Schleswig-Holstein mit einem jährlichen Netto-Arbeitskräftezuwanderungsbedarf von 12.000 bis 13.000 Personen gerechnet. "Und dank der jüngsten Änderungen des FEG erwarten wir, dass jährlich rund 2.400 Menschen aus dem Ausland gewonnen werden."
Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit (BA), begrüßte die Änderungen des FEG ebenfalls: "Aufbauend auf dem langfristig positiven Entwicklungspfad der Erwerbsmigration dürfte mit den Rechtsänderungen eine weitere Steigerung der Fachkräfteeinwanderung erreicht werden."
Zusammen mit Madsen appellierte er an die Unternehmerinnen und Unternehmer im Land, die Arbeitgeber-Angebote der BA zu nutzen und Bedarfe an unbesetzten Stellen unbedingt zu melden.