KIEL. Nach Einschätzung von Arbeitsminister Claus Ruhe Madsen zeigt sich der schleswig-holsteinische Arbeitsmarkt recht unbeeindruckt von der schwächeren konjunkturellen Entwicklung im Land. "Nach aktuellen Prognosen zur Entwicklung der Wirtschaft und des gesamtdeutschen Arbeitsmarktes erwarten wir in Schleswig-Holstein für dieses und das kommende Jahr zwar eine steigende Arbeitslosigkeit, aber gleichzeitig einen weiteren Anstieg der Beschäftigung
", sagte Madsen heute (29. September) mit Blick auf die September-Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Vor allem die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften im Gesundheits- und Pflegebereich bleibe hoch, so Madsen.
Mit der saisontypischen Herbstbelebung sank im September die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 3,8 Prozent oder 3.393, im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg sie um 6,3 Prozent oder 5.115 auf gegenwärtig 86.814 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,4 Prozent.
Wie Madsen weiter sagte, erhöhe sich nach vorläufigen Werten vom Juli die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent (+ 8.200) und liegt bei 1.048.400 Beschäftigten. Vor allem im Gesundheits- und Sozialwesen, aber auch bei den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie der öffentlichen Verwaltung wurden sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen.
Madsen ging noch auf einen weiteren Aspekt der Prognosen ein: "Bei aller statistischen Unsicherheit könnte bereits in zwei Jahren die demographische Entwicklung dazu führen, dass immer weniger potenzielle Arbeits- und Fachkräfte zur Verfügung stehen
". Dem gelte es aktiv zu begegnen. "Hier helfen die weitere Zuwanderung von Fach- und Arbeitskräften, stärkere digitalisierte Prozesse sowie ein aktives Gesundheitsmanagement, um ältere Beschäftigte länger im Betrieb zu halten
", appellierte er an die Unternehmen.