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Landesamt für Umwelt : Thema: Ministerien & Behörden

28. Naturschutztag berät über Lösungen für eine naturverträgliche Energiewende

Tobias Goldschmidt: „Naturschutz und Energiewende sind zusammen Teil der Lösung. Wir arbeiten bereits an den richtigen Weichenstellungen, damit sie möglichst voneinander profitieren“

Letzte Aktualisierung: 14.11.2024

KIEL/NEUMÜNSTER. Wie kann der Ausbau der erneuerbaren Energien wirklich naturverträglich gestaltet werden? Die Interessen von Naturschutz und erneuerbaren Energien zu vereinen, wird eine der größten Herausforderungen der Energiewende in den kommenden Jahrzehnten. Der diesjährige Naturschutztag Schleswig-Holstein hat sich das Thema daher vorgenommen: Naturschutz und erneuerbare Energien – Wie kann die Koexistenz funktionieren?“ ist die zentrale Frage der Veranstaltung, die am 14. November 2024 in den Holstenhallen in Neumünster stattfindet. Organisiert wird der diesjährige Naturschutztag vom Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume (BNUR), dem Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) sowie dem Landesamt für Umwelt (LfU) in Kooperation mit dem Bauernverband Schleswig-Holstein, dem Landesverband Erneuerbare Energien (LEE.SH) sowie dem Landesnaturschutzverband (LNV).

„Die Rekordanmeldung von rund 1000 Teilnehmenden auf dem Naturschutztag zeigt, wie groß und kraftvoll die Naturschutzbewegung in Schleswig-Holstein ist. Das ist ein gutes Zeichen in Zeiten, in denen eine Million Arten weltweit vor dem Aussterben stehen und auch in Schleswig-Holstein die Hälfte der Arten bedroht sind. Der Naturschutz steht global unter Beschuss, wie die Wiederwahl des Klimaleugners Donald Trump ins Weiße Haus zeigt, der in Nationalparks Öl und Gas fördern will. Umso wichtiger ist es, dass wir hier in Schleswig-Holstein die Trendwende einleiten, und genau dafür ist die Keimzelle beim Naturschutztag hier heute versammelt. Das ist ein guter Tag für unser Land“, sagte Naturschutzminister Tobias Goldschmidt.

„Heute müssen wir mit der Arten- und der Klimakrise gleich zwei Krisen parallel angehen. Das heißt, dass wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien möglichst naturverträglich angehen. Nach Jahren der Ausbauflaute haben wir Wind und Solar einen echten Booster verpasst. Das muss für den Klimaschutz so weitergehen. Doch wir müssen darauf achten, dass wir die Erfolge bei Energiewende und Klimaschutz, die wir mühsam mit den Händen aufgebaut haben, nicht mit dem Hintern wieder einreißen – indem der Naturschutz in Mitleidenschaft gezogen wird. Deswegen achten wir darauf, dass der Flächenverbrauch für PV-Parks im Rahmen bleibt und die Zug- und Großvögel vor Kollisionen mit Windkraftanlagen geschützt werden. Wir fördern den PV-Ausbau auf bereits versiegelten Flächen und haben eine Solardachpflicht auf Neubauten und größeren Parkplätzen erlassen. In unserer Windplanung haben wir klargemacht: Der Hauptkorridor des Vogelzugs bleibt frei von Windkraftanlagen. Und um Großvögel vor Windkraftanlagen zu schützen, haben wir die Zulassung von Antikollisionssystemen auf den Weg gebracht. Das ist ein echter Durchbruch für den Vogelschutz. Denn insgesamt gilt: Naturschutz und Energiewende sind kein Gegensatz, sondern zusammen Teil der Lösung, sagte Goldschmidt.

Da der Flächennutzungsdruck in Schleswig-Holstein immer größer wird – nicht nur vonseiten der Energietransformation und des Naturschutzes, sondern auch durch Land- und Forstwirtschaft und durch Siedlungs- und Verkehrsentwicklung – wird der Naturschutztag das Thema unter verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Hochkarätige Referentinnen und Referenten aus Politik, Naturschutz, der Landwirtschaft und Energiebranche widmen sich diesen Fragestellungen in Vorträgen und Diskussionsrunden. Dazu zählen: Welche Herausforderungen kommen angesichts der zunehmenden Flächenkonkurrenz speziell auf Schleswig-Holstein zu? Welche Rahmenbedingungen sind gegeben? Wie können die unterschiedlichen Belange des Natur-und Artenschutzes gleichwertig mit denen der Erzeugung Erneuerbarer Energien und der Landwirtschaft berücksichtigt werden? Zu den auf dem Naturschutztag vorgestellten Lösungen zählen artenreiche Solarparks, Solaranlagen auf landwirtschaftlich genutzten Moorböden oder die bereits erprobten Antikollisionssysteme an Windkraftanlagen für den Vogelschutz.

Minister Goldschmidt: „Der Schutz der Natur ist zentral, um unsere Lebensgrundlagen zu sichern. Dafür haben wir in der ersten Hälfte dieser Legislatur eine Menge getan. Jeden Tag setzen wir im Rahmen der Biodiversitätsstrategie des Landes konkrete Artenschutzmaßnahmen um. Das reicht von Mooren, die wiedervernässt werden, über neu eingestellte Rangerinnen und Ranger bis hin zur Erforschung von Hummer- und Sandkorallenbiotopen im Wattenmeer. Und nicht zuletzt ist der Aktionsplan Ostseeschutz ein echter Durchbruch für die Zukunft dieses kranken Meeres: 12,5 Prozent der schleswig-holsteinischen Ostsee stellen wir unter strengen Schutz – damit tun wir mehr für den Ostseeschutz als irgendeine Regierung zuvor.“

Verantwortlich für diesen Pressetext: Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel, Martina Gremler | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de

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