Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack hat die umgestaltete Textilfabrik im Vicelinviertel in Neumünster eingeweiht. 25 Jahre lang hat die Städtebauförderung in dem Stadtteil viel Gutes bewirkt.
Ein Stadtteil verändert sich nur langsam. Hierzu braucht man nicht nur Zeit, sondern eine langfristige Vision und vielfältige Unterstützung. Letztere kam vor 25 Jahren im Neumünsteraner Vicelinviertel mit der Städtebauförderung von Bund, Land und Kommune ins Spiel. Mit der Umgestaltung der ehemaligen Textilfabrik zu einer Kinder- und Jugendeinrichtung mit Räumlichkeiten für die Kultur- und Kreativwirtschaft ist die Städtebauförderung im Vicelinviertel nun abgeschlossen.
Lebendige und kreative Gemeinschaft
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack würdigte die Textilfabrik bei der Einweihung als einen wichtigen Bestandteil für die umfassende städtebauliche, bauliche und soziale Aufwertung des Vicelinviertels und dankte allen Beteiligten. Planerinnen und Planer, Architektinnen und Architekten, Bau- und Handwerksbetriebe sowie die Menschen vor Ort hätten gemeinsam ein tolles Ergebnis hervorgebracht. "Das Vicelinviertel ist zu einem lebendigen und kreativen Ort geworden, in dem Menschen in ihrer Vielfalt zusammenleben", sagte die Ministerin. Die Kombination von Jugend, Kunst und Kultur in einem modernen und doch historischen Gebäude suche seinesgleichen und zeige, was allein bauliche Vorhaben für die Gemeinschaft leisten können, betonte Sütterlin-Waack.
Vielseitige Nutzung
Das Gebäude der ehemaligen Textilfabrik stammt aus dem Jahr 1886 und ist in Teilen geschichtlich, künstlerisch und städtebaulich besonders bedeutsam. Das Gebäude stand zuletzt viele Jahre leer. Im Zuge der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme "Vicelinviertel" wurde das Fabrikgebäude für zwei unterschiedliche Nutzungen umgebaut.
Der Nordteil wird zukünftig eine Kinder- und Jugendeinrichtung mit Foyer, Café, Konzertsaal, Gruppenräumen und Räumen für Bands zum Proben beherbergen. Im Südteil sollen Räume zukünftig vorwiegend an Selbstständige und Künstlerinnen und Künstler vermietet werden. Der Außenbereich wurde zu einem attraktiven öffentlichen Spielplatz umgestaltet. Der Umbau der Textilfabrik wurde unter großem öffentlichen Interesse und Beteiligung der Stadteilbewohnerinnen und -bewohner geplant und durchgeführt.
Menschen aus aller Welt
Im Vicelinviertel leben Menschen mit Migrationshintergrund aus mehr als 20 Ländern. Mit etwa 19 Prozent ist der Anteil ausländischer Bewohnerinnen und Bewohner dreimal höher als im Durchschnitt der Stadt. Zudem gab es in dem Stadtteil, in dem mehr Kinder und Jugendliche leben als im Rest der Stadt, keine Angebote für Jugendliche. Auch braucht die Stadt Räumlichkeiten für Kulturschaffende, Selbstständige und Kreative. Die Ansiedlung entsprechender Akteure trägt zur sozialen Durchmischung des Quartiers bei.
Bund, Land und Stadt unterstützen die Gesamtmaßnahme bereits seit 1999 im Bund-Länderprogramm "Soziale Stadt" mit Mitteln der Städtebauförderung. Neben dem Umbau der Textilfabrik wurde als zweite große Einrichtung des Gemeinbedarfs auch ein Bildungszentrum (Stadtteilzentrum) an der Vicelinschule gebaut und der Schulhof wurde umgestaltet. Zudem wurden verschiedene Wege und ein Platz umgestaltet, Spielplätze errichtet und ehemals leerstehende Wohngebäude modernisiert. Bislang wurden insgesamt rund 16,2 Millionen Euro aus der Städtebauförderung bereitgestellt.
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