Mehr Straftaten und aufgeklärte Fälle – das ist die Bilanz der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022, die Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack gemeinsam mit der Polizei vorgestellt hat.
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und der Leitende Kriminaldirektor Rolfpeter Ott haben in Kiel die Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 vorgestellt. Im Vergleich zum Vorjahr sind 2022 die Fallzahlen bei den Straftaten um 25 Prozent deutlich angestiegen auf insgesamt 221.183 Straftaten. Das klinge auf den ersten Blick erschreckend, sagte Sütterlin-Waack, sei allerdings in erster Linie auf ein einziges großes Betrugsverfahren zurückzuführen.
Betrug mit Online-Dating
In diesem Fall wurden 33.738 Personen Opfer eines Leistungsbetrugs auf einer kostenpflichtigen Online Dating Plattform. Während die Internetseite ihre Opfer in dem Glauben ließ, Kontakt mit Menschen zu haben, die sie auch außerhalb der Plattform kennenlernen könnten, tauschten die Geschädigten in Wahrheit Chatnachrichten mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens aus. Die zwölf Tatverdächtigen verursachten einen Gesamtschaden von mehr als 17,7 Millionen Euro. Rechnet man dieses Verfahrens aus der Statistik heraus, ist die registrierten Kriminalität in Schleswig-Holstein um sechs Prozent angestiegen.
Weiterhin hohe Aufklärungsquote
Sütterlin-Waack lobte die Ermittlungsarbeit der Polizei. Die Aufklärungsquote stieg auf 61,1 Prozent gegenüber 57,6 Prozent im Vorjahr. Seit Beginn der Aufzeichnungen 1963 wurde keine höhere Aufklärungsquote erreicht. "Auch hier schlagen aber natürlich die mehr als 33.000 aufgeklärten Fälle des großen Betrugsverfahrens erheblich zu Buche", sagte die Ministerin. Ohne diese Fälle läge die Aufklärungsquote bei 54,1 Prozent und spreche für die sehr gute Ermittlungsarbeit.
Anlässlich der schrecklichen Tat in Brokstedt ging die Ministerin auch genauer auf Messerangriffe ein. Im vergangenen Jahr wurden in Schleswig-Holstein 909 Messerangriffe und damit 100 Fälle mehr als im Vorjahr erfasst. Von den insgesamt 1.148 Opfern wurden 14 getötet, 62 schwer und 239 Opfer leicht verletzt. 811 Tatverdächtige wurden erfasst, davon 63 Prozent mit deutscher und 37 Prozent mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit.
Respekt und Unterstützung
Sütterlin-Waack dankte allen, die zur Aufklärung der Straftaten beigetragen hatten. "Sie sorgen für unsere objektive Sicherheit, aber auch für die Steigerung unseres Sicherheitsgefühls", sagte die Ministerin. "Dabei gehen sie unermüdlich, sehr engagiert und äußerst professionell vor und riskieren leider häufig selbst ihre Gesundheit. Sie verdienen unseren Respekt und unsere Unterstützung."
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: