KIEL. Insgesamt 7 Projekte der ländlichen Entwicklung in Schleswig-Holstein werden in diesem Jahr mit rund 4,66 Millionen € aus EU-Mitteln gefördert. Das Kabinett hat im Rahmen seiner Sitzung am 24. Mai den geplanten Maßnahmen mit einer Förderung über 500.000 Euro zugestimmt. Mit den Mitteln werden Vorhaben zur Sicherung der Daseinsvorsorge gefördert, genauso wie der Erhalt kulturellen Erbes und der ländliche Tourismus. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack erklärt dazu: "Ich danke meinen Kabinettskolleginnen und -kollegen für die Zustimmung. Ich freue mich, dass wir mit der Mittelfreigabe einen Beitrag leisten, um die Zukunftsfähigkeit unserer ländlichen Räume weiter zu stärken.
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Die fünf Projekte im Einzelnen:
- Die Gemeinde Groß Rheide plant den Umbau und die Erweiterung des historischen Gebäudes "Alte Schule" zum „Bildungshaus Groß Rheide“. Die vorhandene KiTa wird um einen 3. Gruppenraum erweitert und es werden weitere multifunktionale Räumlichkeiten für Jugend, Senioren, Vereine für Weiterbildungs-, Kultur- und Freizeitangebote geschaffen. (Gesamtkosten 874.945 Euro / EU-Zuschuss 638.584 Euro)
- Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Großhansdorf-Schmalenbeck möchte das Gemeindehaus in Großhansdorf umbauen und erweitern und damit ein regionales konfessionsunabhängiges Begegnungs-, Veranstaltungs- und Bildungsangebot für Kinder, Jugendliche, Familien, Senioren, Menschen mit Handicap schaffen. (Gesamtkosten 2.262.664 Euro / EU-Zuschuss 500.000 Euro)
- Die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen will mit Unterstützung von ELER-Mitteln 12 der insgesamt 60 historischen Gebäude im Freilichtmuseum Molfsee modernisieren. In Verbindung mit den erforderlichen baulichen Maßnahmen wird ein modernes digitales audiovisuelles und inklusives Vermittlungskonzept in den einzelnen Gebäuden umgesetzt, um das kulturelle Erbe für die Besucher noch besser erlebbar zu machen. (Gesamtkosten 2.648.745 Euro / EU-Zuschuss 1.198.566 Euro)
- Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Rendsburg plant den Neubau einer einsehbaren und ggf. begehbaren Orgel in Verbindung mit dem Aufbau einer Dauerausstellung unter dem Thema "Gläserne Orgel Kirche St. Marien zu Rendsburg – Orgelbau und Orgelmusik von den Anfängen bis zur Gegenwart erlebbar machen". Mit der Ausstellung soll die heute kaum bekannte 650-jährige Orgel- und Musikgeschichte einem breiten Publikum vermittelt und St. Marien als lebendige Kirche und Kulturdenkmal gestärkt werden. (Gesamtkosten 1.831.500 Euro / EU-Zuschuss 757.142 Euro).
- In der Marienkirche Bad Segeberg ist der Neubau einer speziell für das Kirchenschiff entworfenen Orgel vorgesehen. Trägerin der Maßnahme ist die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Segeberg. Die neue Orgel soll in Verbindung mit einer optimalen räumlichen Positionierung das Klangerlebnis erheblich verbessern. Das Schleswig-Holstein-Musikfestival wird in diesem Zuge die Marienkirche in ihr Festival mit internationalen Künstlern einbinden. (Gesamtkosten 1.859.381 Euro / EU-Zuschuss 799.523 Euro)
Die UNESCO hat im Dezember 2017 "die Tradition von Orgelbau und Orgelmusik in Deutschland" zum Weltkulturerbe erklärt. Seither ist sie Teil des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Beide Orgelbau-Vorhaben leisten somit einen Beitrag Schleswig-Holsteins zum Erhalt dieses UNESCO-Weltkulturerbes.
Bereits Mitte April wurden zwei weitere Vorhaben zur Stärkung der ländlichen Entwicklung im Rahmen des jährlichen Projektauswahlverfahrens zur Förderung mit ELER-Mitteln ausgewählt. Es handelt sich um ein Intergeneratives multifunktionales Bildungshaus "Gemeinschaft leben – Gemeindehaus Tellingstedt" in Trägerschaft der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Tellingstedt (Gesamtkosten 859.229 Euro / EU-Zuschuss 442.843 Euro) und die Förderung von Begleitinfrastruktur für den Wasserwanderweg Schwentine als touristisches Projekt des Kreises Plön (Gesamtkosten 614.739 Euro / EU-Zuschuss 325.812 Euro)
Damit können die Regionaldezernate des Landesamtes für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Zuwendungsbescheide über 4,66 Mio. Euro ELER-Mittel für insgesamt 7 Vorhaben erteilen, die Gesamtinvestitionen in Höhe von knapp 11 Millionen Euro zur Stärkung der ländlichen Räume Schleswig-Holsteins auslösen werden.
Ziel des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) ist es, in Dörfern und Gemeinden die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft zu fördern, eine ausgewogene räumliche Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und der ländlichen Gemeinschaft sicherzustellen und die nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und des Klimaschutzes zu gewährleisten.
Für das schleswig-holsteinische Landesprogramm für den ländlichen Raum (LPLR) stehen im Förderzeitraum 2014-2022 insgesamt etwa 843 Millionen Euro zur Verfügung. Davon ca. 597 Millionen Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER), die durch rund 246 Millionen Euro nationale Mittel kofinanziert werden. In den ELER-Mitteln sind 32 Millionen Euro enthalten, die die EU aus dem Wiederaufbaufonds bereitstellt und die keiner nationalen Kofinanzierung bedürfen.
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