Japanische Färbetechnik Shibori, Mixed-Media-Textilpraxis, Visible mending (sichtbares Flicken) (die Textillehre umfasst von traditionellen textilen Techniken bis hin zur Bildung für nachhaltige Entwicklung vielfältige Zugänge zu Kultur und Welt. Qualifizierte Lehrkräfte, die altersgerecht und technisch versiert Schülerinnen und Schüler für die umfassende Präsenz von Textilien in unserer Welt sensibilisieren, sind begehrt, und es gibt zu wenige von ihnen. In zehn Gemeinschaftsschulen und drei Grundschulen ist nun Abhilfe da: 13 Lehrkräfte haben den Zertifikatskurs Textillehre erfolgreich abgeschlossen und am 17. Juli 2025 in Kronshagen die Unterrichtsgenehmigung für das Fach erhalten.
Die Lehrkräfte hatten sich in der neuen Weiterbildungsmaßnahme des IQSH ein Jahr lang mit grundlegenden fachdidaktischen und fachpraktischen Inhalten der Textillehre beschäftigt. Alle zwei Wochen in ganztägigen Seminaren und in zwei Blockseminaren fokussierte sich die Gruppe beispielsweise auf die Fachdidaktik der Mehrperspektivität in der Textillehre oder auf Bildung für nachhaltige Entwicklung anhand von Themen wie Fast Fashion und probierte auch digitale Werkzeuge im Textillehre-Unterricht aus. Lernorte waren dabei sowohl die Schulen der Teilnehmenden als auch außerschulische Lernorte wie das Museum Tuch und Technik in Neumünster. Zum Kurs gehörten ebenfalls organisatorische Kenntnisse wie die Einrichtung eines Fachraumes und Sicherheit im Textillehre-Unterricht.
Färben und Lernen
Für Landesfachberaterin Britta Christophersen ist der erste Durchlauf ein voller Erfolg: „Die Teilnehmerinnen haben ein sehr breites und anspruchsvolles Programm absolviert, so vielfältig wie das Fach selbst. Durch ihre Inhalte und das didaktische Vorgehen im Unterricht bietet Textillehre auch viel Potenzial für die Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen. Das macht die Qualifizierung wirklich wertvoll und bereichernd für die Kolleginnen und für die Schulen.“ Beispielhaft habe dies eine Unterrichtsstunde in einer zweiten Grundschulklasse gezeigt, schwärmt Britta Christophersen. Dabei hätten die Schülerinnen und Schüler am Beispiel des Textilfärbens mit Gewürzen und Pflanzen eine traditionelle Technik, die Arbeitsweise der niederländischen Textilkünstlerin und -designerin Claudy Jongstra, kennengelernt und ihr Bewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen erweitert.
Philipp Möller, stellvertretender Abteilungsleiter im IQSH, überreichte die Zertifikate und betonte den Wert von Weiterbildung: „Mit diesem Angebot lindern wir den Lehrkräftemangel und geben 13 Schulen sehr viel mehr Spielraum in der Unterrichtsgestaltung.“ Besonders freue ihn jedoch, dass bereits Anmeldungen für den nächsten Kurs vorliegen. Das zeige, wie hoch motiviert die Lehrkräfte sind. Denn es sei eine beachtliche Leistung, eine solche Weiterbildung ins vollgepackte Berufsleben zu integrieren, so Möller. Die Nachfrage zeige auch, wie hochwertig die Qualifizierungsmaßnahme sei, bedankte er sich bei allen beteiligten Dozentinnen und Teilnehmerinnen.
Erfolgreich zertifiziert in der Primarstufe
Marina Loppentien
(Schule am Stadtpark, Lübeck)
Lara Sophie Schulz
(Regenbogenschule Strohbrück, Außenstelle Melsdorf)
Henriette Offenberg
(Grund- und Gemeinschaftsschule Schwarzenbek)
Erfolgreich zertifiziert in der Sekundarstufe I
Annegret Weidler
(Peter-Ustinov-Schule Eckernförde, Gemeinschaftsschule mit Oberstufe)
Anja Beythien
(Gerhard-Hilgendorf-Schule, Gemeinschaftsschule der Gemeinde Stockelsdorf)
Janina Boesen
(Immanuel-Kant-Schule Reinfeld, Gemeinschaftsschule mit Oberstufe)
Die Teilnehmerinnen kamen aus ganz Schleswig-Holstein.
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