Navigation und Service

Institut für
Qualitätsentwicklung an
Schulen Schleswig-Holstein
: Thema: Ministerien & Behörden

Mehr Heureka ermöglichen

Was macht guten, praxisbezogenen und inspirierenden Mathematikunterricht eigentlich aus? Der Landesfachtag Mathematik für die Sekundarstufe gab Antworten.

Letzte Aktualisierung: 28.03.2025

Blick über die Schulter einer Person, die ein Tablet in den Händen hält. Auf dem Display ist ein Funktionsgraph zu sehen.
Mit digitalen Medien mathematisch arbeiten war Thema eines Workshops.

Informationen und Materialien

Materialiean Fachtag (opsh.lernnetz.de)

Mathematik Projekte

QuaMath: https://quamath.de/

Mathe macht stark: https://nzl.lernnetz.de/mms-seki.html

mathesh: https://www.mathe-sh.de/

MaLeMINT: https://malemint.de/

Obwohl die Ergebnisse der TIMSS-Studie, die im Dezember 2024 publik wurden, gar nicht schlecht waren, habe ihn ein Aspekt wirklich ernüchtert, eröffnete Torben von Seeler, IQSH, den Landesfachtag. Nämlich das Ergebnis, dass ein beträchtlicher und wachsender Anteil von Viertklässlern mit Mathematikunterricht abgeschlossen hätte. „Das zeigt ganz klar: Das, was uns als Mathematiklehrkräfte begeistert hat, muss unbedingt wieder in den Klassenraum. Wir brauchen den Heureka-Moment“, machte von Seeler das Ziel deutlich. Genau dazu lieferte der Fachtag, bei dem die Sekundarstufe im Fokus stand, eine Menge Input und Impulse.

Verbindliche Ziele und schulinterne Fachcurricula schaffen Gemeinsamkeiten

Mit dem Rahmenkonzept für das Schuljahr 2024/2025 sind die Schulen aufgerufen, in ihren Fächern die übergeordneten Ziele zu verfolgen sowie schulinterne Förderkonzepte zu entwickeln. Um dazu Hilfestellung zu den für Mathematik relevanten Aspekten zu geben und einen Abgleich untereinander zu ermöglichen, hatte das Team verschiedene Workshops eingeplant. Einen wesentlichen Schwerpunkt bildeten das Thema der basalen Kompetenzen, die neu aufgelegten Materialien zu „Mathe macht Stark“ sowie der Input zum QuaMath-Programm. In verschiedenen Arbeitsgruppen konnten die rund 130 Lehrkräfte aller Schularten aus ganz Schleswig-Holstein sich konstruktiv über gemeinsame Herausforderungen und über erfolgreiche Anwendungsbeispiele zu den Themen austauschen.

Breites Instrumentarium des Landes für alle Leistungsstufen

Das Land habe dazu ein umfangreiches Unterstützungsangebot entwickelt, mit passenden Angeboten für alle Leistungslevel, stellte Dr. Maike Abshagen, MBWFK vor. Dabei sei die Fachschaft der Schlüssel dafür, wie die gemeinsamen Ziele aus dem Rahmenkonzept umzusetzen seien. Auch deshalb komme es auf Vernetzung an – und die hätte noch weitere Vorzüge: „Teilen Sie die freudvollen Momente der Erleuchtung und Erkenntnis mit Ihren Fachkolleginnen und -Kollegen. Denn geteilte Freude wird nicht nur größer, sondern man bekommt Anregungen, die man im Unterricht ausprobieren kann“, betonte Dr. Abshagen.

Mathe ist mehr als Rechnen

Wie wichtig Erleuchtungsmomente sind, und wie sie sich systematisch im Unterricht herstellen lassen, zeigte Prof. Dr. Benjamin Rott, Universität zu Köln, in seinem Fachvortrag zum Lösen von mathematischen Problemen. Im Unterschied zu einer Aufgabe, bei der Routinen sowie ein klares Ziel den Weg zur Lösung bestimmen, haben Probleme mehrere Rechenwege, zum Teil mehrere Lösungen, stellen Schülerinnen und Schüler vor Herausforderungen und regen zum Nachdenken an. „Mathematikunterricht ist mehr als Rechenunterricht – und Probleme lösen ist eine Kompetenz, die weit über Rechenfähigkeiten hinausgeht“, betonte Prof. Rott.

Von Japan lernen

Vor allem sei das Problemlösen mitnichten nur etwas für starke Schülerinnen und Schüler – im Gegenteil, durch strategische Rückmeldungen könne die Lehrkraft alle Lernenden einbeziehen. Dazu sei besonders das japanische Besprechungsprinzip Neriage (jap. durchkneten, sinngemäß: herausarbeiten, polieren) geeignet, das didaktisch durchdachte Aufräumen nach einer Problemlösephase. Spätestens hier würden Schülerinnen und Schüler über die Strategien und Techniken sprechen, die sie gewählt haben, um zur Lösung zu gelangen – bekannte Beispiele anschauen, Analogien suchen oder das Problem zerlegen. Solche Strategien seien der Schlüssel zum Problemlösen. Je mehr Schlüssel, je mehr Techniken, desto mehr kleine und große Erkenntnisse, die mit der Zeit zu einer Landkarte werden – zu einer Karte von Heurismen, die auch außerhalb des Mathematikunterrichts sehr hilfreich seien.

Denn Ziel muss es sein, dass die Kinder und Jugendlichen im Mathematikunterricht nicht das Mitdenken verlernen, indem sie sinnlose Fragestellungen stur ausrechnen, machte Prof.  Rott an einem beliebten Aufgabentyp deutlich: „Wer kauft schon 58 Wassermelonen, um dann 25 davon zu essen?

Ausgebucht – rund 130 Lehrkräfte aus ganz Schleswig-Holstein waren da.
Torben von Seeler, Landesfachberater Mathematik, im Gespräch mit Lehrkräften.
Prof. Dr. Benjamin Rott kam ganz aus Köln, um über das Lösen von mathematischen Problemen zu sprechen.
Und wie löst man nun das mathematische Problem? Lehrkräfte im Austausch.
Die neuen Materialien zu Mathe macht stark liegen nun für die Sekundarstufe vor.
Der Landesfachtag gab Gelegenheit, um sich zu vernetzen und auszutauschen.
Anders als Probleme haben Aufgaben einen klaren Weg und ein Ziel.
Um Probleme zu lösen, braucht es viele Strategien, die sich zu einer Landkarte zusammenfassen lassen.
Philipp Möller, IQSH, Dr. Maike Abshagen, MBWFK, und Torben von Seeler, IQSH, beim Hauptvortrag.
Der Landesfachtag gab Gelegenheit, um sich zu vernetzen und auszutauschen.
Praktische Beispiele aus dem Mathe-SH-Programm waren neuronale Netze aus Legosteinen.
In den Workshops gab es Gelegenheit zum Vertiefen von Fragestellungen.
Praktisches Arbeiten stand im Fokus.

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link:

Datenschutz

Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein