Kunst, Mathematik oder auch Informatik zählen zu den Mangelfächern. Hier gibt es gerade an den Gymnasien ein großen Bedarf. Deshalb soll es für Bachelorabsolventinnen und -absolventen ab dem Wintersemester 2025/26 einen Quereinstiegs-Master in das Fach geben. Auch der Direkteinstieg von Bachelorabsolventinnen und -absolventen in den Schuldienst an Grund- und Gemeinschaftsschulen soll ermöglicht werden. Das sind zwei zentrale Punkte im IV. Paket zu Lehrkräftegewinnung.

Viele Wege in den Schuldienst öffnen

„Lehrererinnen und Lehrer für unsere Schulen zu gewinnen ist und wird auch auf lange Sicht die zentrale Aufgabe des Bildungsministeriums sein. Wir gehen dabei viele Wege: Setzen finanzielle Anreize, öffnen den Schuldienst für neue Zielgruppen und flexibilisieren die Zugänge zum Lehramt.“ Erste Erfolge seien sichtbar. „Es gelingt uns, mehr Menschen für den Beruf der Lehrkraft zu begeistern.“ Das verbessere langfristig die Unterrichtsversorgung an den Schulen.

Erste Erfolge sichtbar: mehr Studierende, mehr Absolventen

• Steigende Studierendenzahlen im Lehramt:
  Im WS 2012/13 lag die Zahl der Lehramtsstudierenden an den Hochschulen bei 4.183, elf Jahre später – zum WS 2023/24 – lag die Zahl bei 7.099 und damit fast 70 Prozent höher.
  
  
• Mehr Absolventen im Lehramt:
  Die Zahlen steigen kontinuierlich – von 640 in 2020 auf 911 in 2023.
  
  
• Hohe Bewerbungszahlen in den Lehrämtern an Grundschule und Gemeinschaftsschule für den 1. August 2025:
  Die geplanten 215 Plätze sind um 50 Plätze aufgestockt worden, um jeder grundständig ausgebildeten Bewerberin und jedem grundständig ausgebildeten Bewerber und zusätzlich auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern ein Angebot machen zu können.
  
  
• Im Anschluss an den Vorbereitungsdienst bleibt die große Mehrheit in Schleswig-Holstein an den Schulen:
  2024 haben sich 88 Prozent für eine Beschäftigung in Schleswig-Holstein entschieden. Im Jahrgang, der jetzt im Februar seinen Vorbereitungsdienst beendet hat, lag die Quote bei 92 Prozent.
  
  

Finanzielle Anreize für Bedarfsregionen setzen

• Seit dem 1. Februar 2025 haben 39 Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LiV) das Angebot für einen Sonderzuschlag angenommen. Zum August 2025 liegen bereits 51 Bewerbungen vor.
  
  
• Abordnung plus:
  Durch verbindliche, dreijährige Abordnungen konnten bisher 14 Stellen an Bedarfsschulen besetzt werden
  
  
• Seit dem Schuljahr 2024/25 können Berufsschullehrkräfte über einen Lehramtswechsel dauerhaft an Gemeinschafts- oder Grundschulen übernommen werden

Maßnahmen im IV. Paket

• Doppelfach-Studiengang in Mathematik und in Informatik (CAU):
  Zur Gewinnung von Lehrkräften in den beiden Mangelfächern Mathematik und Informatik führt die CAU zum Wintersemester 2025/26 je einen Quereinstiegs-Master im Doppelfach-Studiengang ein. Damit schaffen wir einen zusätzlichen Zugang für spezifische Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen im Lehramt Gymnasium.
  
  
• Doppelfach-Studiengang Kunst und Design:
  Ziel ist die Einrichtung eines Quereinstiegs-Masters „Kunst und Design“ für das Lehramt an Gymnasien an der Muthesius Kunsthochschule. Zielgruppe sind Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen künstlerischer Studiengänge der MKH und anderer Hochschulen.
  
  
• Ergänzend gibt es weitere Möglichkeiten für Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen anderer Fächer, um direkt in einer Qualifizierungsphase im Schuldienst einzusteigen.
  
  
• Einführung eines Direkteinstiegs für geeignete Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen an Grund- und Gemeinschaftsschulen.
  
  
• Die Anerkennung ausländischer Lehramtsabschlüsse wird erleichtert durch die Weiterentwicklung von Anpassungslehrgang und Eignungsprüfung.
  
  
• Deutsch als Zweitsprache (DaZ) wird einem Fach gleichgestellt. Geprüft wird ein eigenständiger DaZ-Lehramtsstudiengang.

Evaluieren und nachjustieren

Bildungsministerin Stenke betonte, dass jede Maßnahme stetig evaluiert und weiter entwickelt werde. „Der Anspruch ist, dass es sichtbare Erfolge gibt. Stellen die sich nicht ein, weil eine Maßnahme nicht wirkt oder weil sie von der gewünschten Zielgruppe nicht angenommen wird, dann justieren wir nach oder stellen sie ein.“