Schleswig-Holstein ist einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer digital souveränen Verwaltung gegangen: Die Open-Source-Software LibreOffice ist der verbindliche Standard für Büroanwendungen in den Ressorts und Behörden des Landes. "Auf nahezu 80 Prozent aller Arbeitsplätze, außerhalb der Steuerverwaltung, wird über sämtliche Ressorts hinweg mit der Open Source Büro-Software LibreOffice gearbeitet. Hier wurden Microsoft Office und Outlook bereits deinstalliert oder es erfolgt aktuell die Deinstallation. Die Neu-Lizenzierungsrate liegt ohne Steuerverwaltung schon jetzt bei deutlich weniger als 10 Prozent", bilanzierte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter.
Für die weiteren 20 Prozent der Arbeitsplätze seien Anpassungspfade für die kommenden Monate definiert worden. Das gelte auch für die Steuerverwaltung. Hier werde gemeinsam im Länderverbund die Integration einer Open-Source-Lösung in die bestehenden Fachverfahren vorangetrieben, um Microsoft Office abzulösen.
Schleswig-Holstein spart mehr als 15 Millionen Euro an Lizenzkosten
"Wir setzen mit der Einführung von LibreOffice als Standard unsere Open Innovation und Open Source Strategie weiter konsequent um und stärken die digitale Souveränität des Landes. So reduzieren wir unsere technische und damit wirtschaftliche Abhängigkeit von einzelnen Herstellern", sagte Schrödter. Damit erreiche das Land nach dem erfolgreichen Umzug von fast 44.000 E-Mail-Postfächern auf Open-Xchange als E-Mail-Lösung einen weiteren Meilenstein in der Umsetzung der Souveränitätsstrategie.
Schleswig-Holstein zeige laut Schrödter, dass der Weg in die digitale Unabhängigkeit möglich und bereits jetzt wirtschaftlich sei. Das Land spare dadurch schon jetzt mehr als 15 Millionen Euro an Lizenzkosten. Dem stünden im Jahr 2026 neun Millionen Euro an einmaligen Investitionen für die Migration und die Weiterentwicklung der Open-Source-Lösungen gegenüber.
Perspektivisch mehr Souveränität und Einsparungen
Etwa 20 Prozent der Arbeitsplätze in der Landesverwaltung seien aktuell in Teilbereichen weiter auf Microsoft Office, wie Word oder Excel, angewiesen. Dies betreffe Bereiche, in denen Fachverfahren technische Abhängigkeiten bedingten. Auch für diese Arbeitsplätze seien Migrationspfade verabredet. Dies bedeute perspektivisch noch mehr Souveränität bei gleichzeitigen weiteren Einsparungen.
Die "Open Innovation und Open Source Strategie" des Landes sieht vor, dass zentrale IT-Komponenten der Verwaltung künftig auf offenen Standards basieren. Ziel ist eine nachhaltige, sichere und unabhängige IT-Infrastruktur, die Innovationen fördert und die digitale Eigenständigkeit des öffentlichen Sektors stärkt.
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