Unterstützt durch das Digitalisierungsprogramm 3.0 setzt die Polizei in Schleswig-Holstein bei der Suche nach kinderpornografischem Material verstärkt auf Künstliche Intelligenz.
Die Gestaltung der Digitalisierung in Schleswig-Holstein ist eines der zentralen Themen der Landesregierung. Um den Fortschritt aktiv voranzubringen und weiter zu beschleunigen, hat das Land ein alle Ressorts umfassendes Digitalisierungsprogramm aufgelegt. Im Digitalisierungsprogramm 3.0 wird mit 43 Projekten sowie einem Budget von insgesamt zehn Millionen Euro die Digitalisierung forciert umgesetzt.
Ein Projekt ist ein "Frage- und Antwortsystem für KI-basierte Auswertung von Texten" – kurz: FRANKA. Damit entwickelt die Landespolizei Schleswig-Holstein ein System, um Chat-Verläufe von Verdächtigen mittels KI-Technologie nach strafrechtlich relevanten Inhalten zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch zu durchsuchen.
Wichtige Unterstützung im Kampf gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen
Bei der Auswertung von Kindesmissbrauchsdarstellungen im Internet lag der Fokus bislang auf Bild- und Videomaterial. Hierzu wird im Land bereits ein Tool eingesetzt, das eine KI-basierte Kategorisierung dieser Mediendateien liefern kann. Das Vorgängerprojekt KIcK und der Dialog mit den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern hat gezeigt, dass auch die Auswertung von Chats viele zusätzliche Informationen im Kampf gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ermöglicht. Diese Texte müssen derzeit noch mühsam manuell gelesen und ausgewertet werden, um etwaige Verbindungen zu laufenden Missbräuchen oder Vernetzungen im einschlägigen Deliktsfeld herstellen zu können. Das soll sich jetzt ändern.
Mit FRANKA werden Texte in einer sicheren, polizeilichen Umgebung ausgewertet
Das Projekt FRANKA beabsichtigt den Einsatz von sogenannten Large Language Models (LLM) aus dem Bereich des Deep Learning, um in einer sicheren, polizeilichen Umgebung diese Texte auszuwerten, potenziell strafrechtlich relevante Handlungen zu identifizieren und Netzwerkstrukturen von Tätern zu analysieren. Dafür müssen die Texte nicht mehr vollständig manuell gelesen werden.
Neben der Identifikation geeigneter Modelle wird in enger Absprache mit den Fachleuten der Landespolizei ein erster Prototyp erstellt, um die konkreten Bedarfe erheben und echte Anwendungsfälle testen zu können. Zur Entwicklung und zum Training eines solchen Modells soll eine direkte Verbindung zur Forschung geschaffen werden.
Der Prototyp wird voraussichtlich im Dezember einsatzfähig und für die Beamten der Landespolizei eine Arbeitserleichterung bei der Beweissicherung von digitalen Datenträgern sein.
Mehr Informationen zum Digitalisierungsprogramm 3.0
Das Digitalisierungsprogramm 3.0 läuft bis zum 31. Dezember 2024. Ende 2023 ist eine Konsolidierungsphase geplant, in der das Programmportfolio an den aktuellen Stand der strategischen Leitlinien angepasst werden kann. Die einzelnen Projekte kommen aus nahezu sämtlichen Ministerien. Bei der Auswahl wurde konsequent darauf geachtet, dass sie sich entlang des Digitalstrategieprozesses ausrichten. Das Digitalisierungsprogramm 3.0 ist ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung der Digitalstrategie und ein weiterer Meilenstein auf dem Weg in die Digitalisierung von Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Weitere Informationen: Digitalisierung – Zukunftsthema für Schleswig-Holstein
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