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Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein : Thema: Ministerien & Behörden

Ein neuer Hortfund an der Schlei entdeckt

In enger Zusammenarbeit mit der Detektorgruppe Schleswig-Holstein hat das Archäologische Landesamt SH einen bedeutenden Silberhort aus dem 10. Jahrhundert freigelegt.

Letzte Aktualisierung: 20.05.2025

Vor 1000 Jahren am Ufer der Schlei – 
Ein neuer frühmittelalterlicher Hortfund entdeckt

Archäologen des Archäologischen Landesamts Schleswig-Holstein (ALSH) haben in enger Zusammenarbeit mit der Detektorgruppe Schleswig-Holstein einen Hortfund aus dem Frühmittelalter freigelegt. Die Entdeckung gelang am Ufer der Schlei, unweit des einstigen bedeutenden wikingerzeitlichen Seehandelsplatzes Haithabu.

Bei sogenannten Hortfunden – auch als Depots bezeichnet – handelt es sich um vergrabene oder versenkte Objekte, die entweder zum Schutz vor Zugriff durch andere verborgen oder als Opfergaben niedergelegt wurden. In diesem Fall umfasst der Fund rund 200 Objekte, überwiegend aus Silber: Hacksilber, Fragmente arabischer Münzen (Dirhams), Barrenteile und Schmuckstücke. Besonders hervorzuheben ist ein filigraner Kreuzanhänger – ein frühes Zeugnis der beginnenden Christianisierung in der Region.

Ein kleiner grauer Kreuzanhänger liegt in originaler Fundposition auf braunem Boden. Er ist hauptsächlich im Randbereich mit zahlreichen eingestanzten Punkten verziert. Ein Ring durchzieht das Ende des länglicheren Teils.
Der filigrane Kreuzanhänger ist ein frühes Zeugnis der beginnenden Christianisierung in der Region.

Die Entdeckung verdanken wir dem zertifizierten Metallsondengänger Arjen Spießwinkel, der seine ersten Funde umgehend dem ALSH meldete. Eine gezielte Nachsuche mit weiteren Sondengängerinnen und Sondengängern ermöglichte die Eingrenzung des Fundorts. In einer daran anschließenden systematischen Grabung durch das ALSH gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern wurden die Objekte geborgen. Neben den Silberobjekten förderten die Archäologen auch eine Keramikscherbe sowie einen Wetzstein zutage – mögliche Hinweise auf eine bisher nicht bekannte Siedlungsstelle am Fundplatz. Die Funde gewähren faszinierende Einblicke in die Geschichte des 10. Jahrhunderts, eine Zeit des Handels, kulturellen Austauschs und religiösen Wandels.

Vier Personen untersuchen eine kleine, von Gras befreite Fläche mit ihren Metallsuchgeräten. Einige bunte Fähnchen markieren Stellen, an denen ein Signal vernommen werden konnte. Im Hintergrund liegt ein Gewässer.
Arjen Spießwinkel (rechts im Bild) hat den Hortfund entdeckt.

Das Projekt steht exemplarisch für das sogenannte „Schleswiger Modell“, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. Es basiert auf der erfolgreichen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen amtlicher Archäologie und ehrenamtlicher Forschung – eine Kooperation, die sich mit Funden wie diesem eindrucksvoll bewährt.

Die entdeckten Objekte werden behutsam freigelegt.
Eine kleine Auswahl an Münzen und Münzfragmenten ...
Schmuckstückfragmente und ein kreuzförmiger Anhänger
Silberbarrenfragmente, verdrehter Silberdraht, Wetzstein
Ein Blick vom Fundplatz über die Schlei.

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