Die Bedeutung der Luftqualität
Saubere Luft ist eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes und aktives Leben. Im Durchschnitt verbringen wir 80-90% unserer Zeit in Innenräumen – im eigenen Zuhause, in Büro- und Bildungsräumen, Freizeiteinrichtungen oder Verkehrsmitteln. Die Qualität der Innenraumluft hat somit einen hohen Stellenwert für die Gesundheit und das eigene Wohlbefinden. Gleichwohl stellt diese aber auch einen relevanten Aufnahmepfad für unerwünschte chemische Stoffe sowie biologische und physikalische Einflussfaktoren (z.B. über die Atmung) dar. Mit Hilfe von Innenraumluftmessungen können Quellen für die Belastungen der Luft identifiziert werden (siehe unten „Was wir tun“) und im Idealfall in weiterer Folge beseitigt werden.
Mögliche Beeinträchtigungen der Luftqualität
Einflüsse durch chemische Stoffe
In Innenräumen befindliche Textilien, Möbel, Farben und Baumaterialien, aber auch Kosmetika und weitere Verbraucherprodukte geben kurzzeitig oder kontinuierlich flüchtige Stoffe in die Innenraumluft ab, die potenziell negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Raumnutzenden haben und/oder geruchlich auffällig werden können. Zu den Quellen für Schadstoffe in Innenräumen gehören auch das Kochen, das Abbrennen von Kerzen oder Duftlampen, die Nutzung von offenen Feuerstellen sowie das Tabakrauchen. Der Mensch selbst beeinträchtigt auch die Qualität der Innenraumluft, indem er Kohlendioxid und Feuchtigkeit ausatmet.
Biologische Einflüsse
Bakterien, Viren, Schimmelpilze und Protozoen, aber auch Tiere und Pflanzen zählen zu den biologischen Umweltfaktoren und können sensibilisierende, allergische und zum Teil sogar toxische Reaktionen auslösen. Langfristige klimatische Veränderungen des Klimas können zu einem Einwandern neuer Tier- und Pflanzenarten führen, mit denen der Mensch in Kontakt kommen kann (siehe auch „Belebte Umwelt“).
Generell kommen viele dieser Faktoren sowohl in der Innen- also auch in der Außenluft vor und stellen per se kein gesundheitliches Risiko dar. Ungünstige klimatische Bedingungen können jedoch zu einer unerwünschten Vermehrung führen und in der Folge nachteilig für die Gesundheit sein. So bieten warme und feuchte Wohnungen günstige Bedingungen für die Etablierung und Vermehrung von Hausstaubmilben, Bakterien und Schimmelpilzen. Darüber hinaus können Tierallergene, das sind Eiweiße in Speichel, Urin, Kot o.Ä. der Tiere, an Staubpartikeln gebunden über die Luft eingeatmet werden und so Gesundheitsbeschwerden auslösen. Sorgen Sie daher durch ausreichendes Lüften oder ein geeignetes Lüftungskonzept für ein gesundes Raumklima.
Physikalische Einflüsse
Zu den physikalischen Noxen in Innenräumen gehören die Auswirkungen von starker Hitze und Klimaveränderungen, die gerade für einen geschwächten Organismus eine Belastung darstellen können, aber auch beim gesunden Menschen zu einer verringerten körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit führen (siehe „Hitzeschutz“). Auch eine zu niedrige oder zu hohe Luftfeuchtigkeit sowie ein unausgewogenes Raumklima vermindert die Behaglichkeit (siehe DGUV-Empfehlung für Innenraumarbeitsplätze) und kann das Wohlbefinden und die Gesundheit beeinträchtigen.
Eine unsichtbare Gefahr stellt ionisierende Strahlung aus geogenen Quellen dar. Radon entsteht durch den langsamen Zerfall von in Böden und Gestein natürlich vorkommendem Uran. Durch Undichtigkeiten in Gebäuden können Radon und seine radioaktiven Folgeprodukte wie Polonium oder Wismut über die Bodenluft in die Räume gelangen, sich anreichern und bei erhöhten Konzentrationen zur Entstehung von Lungenkrebs beitragen (siehe Radon in Deutschland).
Auch Lärm kann je nach Stärke, Charakter, Häufigkeit und Zeitpunkt nachteilige gesundheitliche Auswirkungen haben und die Entstehung von Stresserkrankungen fördern. Hierbei kann sich die Lärmquelle im Gebäude selber befinden, etwa bei haustechnischen Anlagen, oder aber von außen in die Innenräume eindringen, z.B. durch starken, andauernden oder nächtlichen Verkehr. Auch Schalleinwirkungen, die nicht grundsätzlich als störend empfunden werden, sondern denen sich Menschen absichtlich aussetzen wie z.B. beim Tragen von Musikabspielgeräten oder durch den Besuch von Musikfestivals oder Diskotheken, können die Gesundheit nachteilig beeinflussen.
Was wir tun
Für die Innenraumluft existieren nur wenige rechtlich verbindliche Beurteilungswerte zur Abschätzung gesundheitlicher Risiken und nur begrenzt toxikologisch begründete Richtwerte. Vor diesem Hintergrund sind auch Referenzwerte, welche im Allgemeinen die Hintergrundbelastung der einzelnen Substanzen darstellen, von großer Bedeutung, um bestehende Innenraumluftverunreinigungen zu beurteilen und geeignete Maßnahmen festzulegen. Referenzwerte, bzw. vereinfacht das 95. Perzentil der Luftbelastung, können jedoch nur in umfangreichen Studien zur Belastungssituation in Innenräumen erhoben werden. Zur Erfassung der Exposition der Bevölkerung gegenüber Schadstoffen aus der Umwelt werden im Labor des LAsD anlassbezogen sowie im Rahmen von Untersuchungsprogrammen Messungen zu möglichen Schadstoffbelastungen in der Innenraumluft von öffentlichen Gebäuden durchgeführt.
Das LAsD führt auf Anfrage durch Gesundheitsämter, das Gebäudemanagement, Unfallkassen und anderen Behörden anlassbezogen Messungen von flüchtigen organischen Verbindungen („volatile organic compounds“, VOCs) in der Innenraumluft von öffentlichen Gebäuden durch. Auch im Rahmen von Freimessungen, Umnutzungen oder Sanierungen von Gebäuden kann eine Messung von Innenraumluftschadstoffen nötig sein, um die hygienische Sicherheit zu gewährleisten. Grund für diese anlassbezogenen Untersuchungen sind in der Regel Gesundheitsbeschwerden und/oder Geruchsbelästigungen der Raumnutzenden, Schadensfälle mit möglichen Gesundheitsgefährdungen sowie Freimessungen nach erfolgter Sanierung.
Basierend auf den Messergebnissen erstellt das LAsD gesundheitliche Bewertungen und gibt Empfehlungen zur weiteren Nutzung bzw. zum weiteren Vorgehen bei Befunden mit erhöhter Schadstoffbelastung. Als Grundlage für die Bewertung werden die hygienischen Richtwerte des Ausschusses für Innenraumrichtwerte (AIR) am Umweltbundesamt herangezogen, die jeweils aus einem gesundheitlichen Vorsorgerichtwert (Richtwert I) sowie einem wirkungsbezogenen Gefahrenrichtwert (Richtwert II) bestehen. Neben eigenen Messungen unterstützt das LAsD andere Behörden auch bei der Beurteilung von Messergebnissen und berät in Fragen zur Innenraumlufthygiene.
Darüber hinaus erfasst das LAsD in eigenen, nicht anlassbezogenen Studien die Hintergrundbelastung in öffentlichen Einrichtungen wie z.B. Kindergärten, Schulen oder Pflegeeinrichtungen in Schleswig-Holstein zur Ableitung gültiger Referenzwerten, deren Überschreitung bereits ein erster Hinweis auf eine Schadstoffquelle im Innenraum sein kann.
Aktuelle Untersuchungen zur Raumluftqualität
Länderübergreifendes Untersuchungsprogramm „LUPE_11"
Das LAsD beteiligt sich aktuell am neuen Länderübergreifenden Untersuchungsprogramm „LUPE 11“. Im Rahmen der Studie führt das Innenraumluftlabor des LAsD gemeinsam mit anderen Landesämtern, den Landesunfallkassen und dem Umweltbundesamt ein Monitoring auf flüchtige organische Verbindungen (sogenannte VOCs, volatile organic compounds) und andere Schadstoffe in der Innenraumluft von Klassenräumen an Grundschulen durch. Hierbei handelt es sich um eine Vielzahl synthetischer und natürlicher Stoffe, die bereits bei Zimmertemperatur aus verschiedenen Materialien und Produkten der Innenausstattung und des täglichen Bedarfs ausgasen.
Kinder sind in besonderer Weise den vielfältigen Belastungen aus der Umwelt ausgesetzt, wobei ein breites Spektrum unterschiedlicher Faktoren auf sie einwirkt. Neben psychosozialen Einflussfaktoren müssen insbesondere auch chemischen Substanzen beachtet werden, welche die Gesundheit und Entwicklung der Kinder nachteilig beeinträchtigen können.
Für die Innenraumluft existieren nur wenige rechtlich verbindliche Beurteilungswerte zur Abschätzung gesundheitlicher Risiken und nur begrenzt toxikologisch begründete Richtwerte. Vor diesem Hintergrund sind Referenzwerte, welche im Allgemeinen die Hintergrundbelastung der einzelnen Substanzen darstellen, von großer Bedeutung, um bestehende Innenraumluftverunreinigungen zu beurteilen und geeignete Maßnahmen festzulegen. Derzeit fehlen aktuelle Referenzwerte für Schulen in Deutschland.
Mit der Beteiligung an dem Untersuchungsprogramm können zudem Erkenntnisse zur Hintergrundbelastung erzielt werden, woraus sich wichtige, spezifische Referenzwerte zur Belastungssituation in Innenräumen Schleswig-Holsteins ableiten lassen.
Mit LUPE 11 haben wir uns das Ziel gesetzt im Jahr 2025 ca. 600 Klassenräume an Grundschulen in insgesamt sieben Bundesländern auf ein breites Spektrum an Substanzen zu untersuchen, um so zukünftig anwendbare Hintergrundwerte zu erhalten.
Die Ergebnisse der Studie für Schleswig-Holstein werden im Anschluss an dieser Stelle vorgestellt.
Abgeschlossene Untersuchungen zur Raumluftqualität
Hintergrundwerte für Schulen und Kindergärten (Schul- und Kindergartenstudie 2005/2007)
Das Landesamt für soziale Dienste des Landes Schleswig-Holstein hat im Auftrag des Gesundheitsministeriums eine aktuelle Bestandsaufnahme zum Vorkommen von flüchtigen organischen Luftschadstoffen in Schulen und Kindergärten in Schleswig-Holstein vorgenommen und in einem Bericht veröffentlicht (Titel: „Raumluftuntersuchungen in öffentlichen Gebäuden in Schleswig-Holstein“). Die im Rahmen dieser Studie erhobenen aktuellen Referenzwerte dienen der ersten orientierenden Beurteilung von Messergebnisse.
Hierdurch können auffällige Belastungen schnell als Überschreitung der Referenzwerte erkannt werden, denen dann in einer Einzelfallbeurteilung genauer nachgegangen werden kann. Des Weiteren gibt die Studie wichtige Hinweise zur Auswahl von Bauprodukten, Farben, Lacken und Pflegemitteln. In der vorliegenden Studie waren erhöhte Schadstoffbelastungen in der Raumluft am häufigsten auf Naphthalin aus teerhaltigen Materialien im Aufbau älterer Fußböden und auf Kohlenwasserstoffe aus Farben bei kürzlich zurückliegender Renovierung oder aus Fußbodenpflegemitteln zurückzuführen.
Studie "Raumluftuntersuchungen in Schulen und Kindergärten 2005 / 2007 , Teil 1" (2009)
(PDF, 1MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Luftqualität in Containerbauten für Schulen und Kindergärten in Schleswig-Holstein (2010/11)
In dieser Studie wurden 41 Containerklassen auf ihre Raumluftbelastungen mit flüchtigen organischen Luftschadstoffen, Aldehyden (Formaldehyd) und die Kohlendioxidgehalte während des Unterrichts untersucht. Containerbauten wurden deshalb ausgewählt, da sie andere Baumaterialien als konventionelle Bauten aufweisen und die Deckenhöhen und damit auch das auf die Fläche bezogene Raumvolumen in der Regel kleiner sind.
Als Ergebnis wurde ein ähnliches Substanzspektrum wie in der Schulstudie Teil 1 gefunden, mit etwas höheren Gesamtgehalten, wobei hauptsächlich Aldehyde einschließlich Formaldehyd erhöht waren. Unter Nutzungsbedingungen, das heißt bei angemessener Lüftung, lagen alle Werte im unauffälligen Bereich. Die besondere Notwendigkeit einer konsequenten und regelmäßigen Lüftung ist auch ersichtlich aus den Kohlendioxid-Gehalten. Kohlendioxid ist ein hygienischer Qualitätsindikator der Raumluft und lag nur in 40 Prozent der Unterrichtszeit in einem hygienisch unauffälligen Bereich von unter 1000 part per million (ppm). Nach den Ergebnissen der Studie kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass Containerklassen in der Regel keine schlechteren Raumluftqualitäten aufweisen, wenn ausreichend gelüftet wird. Da sich gezeigt hat, dass das Lüftungsverhalten in vielen Fällen unzureichend ist, besteht hier aber noch Handlungsbedarf.
Studie "Raumluftuntersuchungen in Schulen und Kindergärten 2010/2011, Teil 2: Luftqualität in Containerbauten" (2011)
(PDF, 847KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Stäube in Innenräumen: Künstlichen Mineralfasern (KMF) und Feinstaub in Schulen und Kindergärten
Künstliche Mineralfasern werden als Baustoffe zur Wärmedämmung und als Schallschutz seit Jahrzehnten in nahezu jedem Bauwerk eingesetzt. Im öffentlichen Bereich ist der Einsatz in abgehängten Schallschutzdecken sehr weit verbreitet. In den letzten Jahren ist aber auch die Frage aufgeworfen worden, ob von solchen Konstruktionen möglicherweise Gesundheitsgefahren durch die Freisetzung von Fasern in die Raumluft ausgehen.
Dies war Anlass für das LAsD in Zusammenarbeit mit der Hochschule Emden (Prof. Dr. Walker) zu prüfen, ob die Aussage noch zutrifft, dass dort, wo Dämmstoffe aus Mineralfasern vorschriftsgemäß verbaut wurden, in der Regel keine erhöhten Konzentrationen an künstlichen Mineralfasern gemessen werden.
In keiner der 35 untersuchten Luftproben dieser Studie wurden Asbestfasern gefunden. Nachgewiesen wurden in den Luftproben aber teilweise Calciumsulfatfasern und sonstige anorganische Fasern (jeweils der kritischen Größe). Die Konzentrationen waren bei allen Faserarten der kritischen Größe aber jeweils unterhalb 500 Fasern/m3, demjenigen Wert, der als Zielwert für die Sanierung von Innenraumbelastungen bei Asbest gilt. Im Ergebnis kann die Empfehlung: „Aus gesundheitlicher Sicht besteht kein Grund, sachgerecht eingebaute alte Mineralwolle-Dämmstoffe (KMF) zu entfernen“ aufrechterhalten werden.
Studie "Raumluftuntersuchungen in Schulen und Kindergärten, Teil 3: Stäube in Innenräumen" (2012)
(PDF, 828KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Neubauten für Schulen und Kindergärten
In der vorliegenden Studie werden Ergebnisse aus Untersuchungen vorgestellt, die das LAsD in 47 Räumen in neuen oder kürzlich sanierten Schulen oder Kindergärten durchgeführt hat, um eine etwaige Belastung der Innenraumluft mit flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) zu erfassen. Ferner wurde mindestens einen Tag lang die Kohlendioxidkonzentration (CO2) als Maß für die allgemeine Raumluftqualität aufgezeichnet.
Die Ergebnisse wurden mit den Daten anderer Studien verglichen und entsprechend des Konzeptes zur Beurteilung von Innenraumluftkontaminationen mittels Referenz- und Richtwerten bewertet.
Obwohl in Neubauten aus Gründen der Energieeinsparung im Gegensatz zu Altbauten der ungezielte Luftwechsel stark vermindert ist, zeigen die Ergebnisse, dass dies nicht grundsätzlich zu problematischen Raumluftverhältnissen führt.
Die Ergebnisse der Studie bestätigen die Empfehlung, durch regelmäßiges und richtiges Lüften für ein angenehmes und gesundes Raumklima zu sorgen. Bei Baumaßnahmen soll außerdem darauf geachtet werden, dass emissionsarme Baustoffe verwendet werden.
Studie "Raumluftuntersuchungen in Schulen und Kindergärten, Teil 4: Neubauten" (2013)
(PDF, 1MB, Datei ist nicht barrierefrei)
Messungen in Alten- und Pflegeeinrichtungen
In der vorliegenden Studie werden Ergebnisse aus Untersuchungen vorgestellt, die das LAsD in 44 Räumen in 15 Alten- und Pflegeheimen durchgeführt hat, um eine etwaige Belastung der Innenraumluft mit flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) zu erfassen. Ferner wurde mindestens einen Tag lang die Kohlendioxidkonzentration (CO2) als Maß für die allgemeine Raumluftqualität aufgezeichnet. Die Ergebnisse wurden mit den Daten anderer Studien verglichen und entsprechend des Konzeptes zur Beurteilung von Innenraumluftkontaminationen mittels Referenz- und Richtwerten bewertet.
Die gemessenen VOC-Konzentrationen waren durchweg gering. Außerdem boten die meisten Räume eine akzeptable Frischluftzufuhr. Tendenziell hatten viele Räume eine höhere Lufttemperaturen und eine niedrigere Luftfeuchtigkeit als von Leusden und Freymark empfohlen, wobei dies anscheinend teilweise den Bedürfnissen der Bewohner entgegenkam. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wieweit die allgemeinen Behaglichkeitskriterien und empfohlenen Raumtemperaturen auf die Bedürfnisse älterer Menschen übertragen werden können.
Studie "Raumluftuntersuchungen in öffentlichen Gebäuden in Schleswig-Holstein, Teil 5: Messungen in Alten- und Pflegeeinrichtungen" (2013)
(PDF, 710KB, Datei ist nicht barrierefrei)
Was Sie tun können
Für ein gesundes Raumklima ist zwingend auf einen regelmäßigen und ausreichenden Luftaustausch in den Aufenthaltsräumen zu achten. Hierfür wird die Querlüftung bei weit geöffneten Fenstern empfohlen, da dies im Vergleich zu einer Kipplüftung zu einem besseren Luftaustausch bei geringerem Wärmeverlust führt (siehe „Lufthygiene“). Für Arbeitsstätten gilt die Richtlinie ASR 3.6, nach welcher mindestens einmal stündlich für ca. 5-10 Minuten (je nach Außentemperatur) eine Querlüftung der Räume vorzunehmen ist[1]. Diese Vorgabe ist auch für das häusliche Umfeld sinnvoll, um chemische Verunreinigungen, Luftfeuchte, CO2 und weitere negative Einflüsse auf die Gesundheit zu reduzieren[2], [3], [4].
Darüber hinaus empfiehlt es sich, den Schadstoffeintrag in Innenräume bewusst zu minimieren, indem Verbraucher sich bei Bauprodukten, Möbeln, Reinigungsmitteln, Kosmetik u.v.m. an Angaben zu Emissionen, Umweltprüfsiegeln („Blauer Engel“) und gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen orientieren.
[1] ASR A3.6 - Lüftung | Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
[2] Gesünder Wohnen - aber wie? Praktische Tipps für den Alltag | Umweltbundesamt
[3] Lüften wegen "dicker" Luft | Umweltbundesamt
[4] Darf ich im Winter lüften, wenn es draußen regnet? | Umweltbundesamt
Wo erhalten Sie weiterführende Informationen?
Weitere Informationen zum Themenbereich "Innenraumluft" erhalten Sie beim Umweltbundesamt.
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