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Thema : Gesundheitsversorgung

Nahrungsmittelintoleranz

Manche Menschen müssen auf Nahrungsmittel wie Brot oder Milch verzichten. Sie leiden unter einer Nahrungsmittelintoleranz oder auch Nahrungsmittelunverträglichkeit. Der Genuss von einem Glas Milch oder einer Scheibe Brot kann für sie unangenehme Folgen haben, denn ihr Körper ist nicht in der Lage, diese Dinge zu verdauen.

Letzte Aktualisierung: 25.03.2015

Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit können bestimmte Stoffe nicht verdaut werden. Sie gelangen in sensible Körpergegenden, wie beispielsweise den Darm, und lösen starke körperliche Reaktionen wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall aus. Dabei handelt es sich aber nicht um eine Allergie. Bei Allergien versucht das Immunsystem den Körper vor Fremdstoffen, die er nicht verträgt, zu schützen, indem er Antikörper bildet.


Welche Intoleranzen gibt es?

Die bekanntesten Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind:

  • Zöliakie (auch Sprue genannt)
  • Lactoseintoleranz
  • Fructoseintoleranz

Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, vertragen kein Gluten, das in vielen Getreideprodukten vorkommt. Menschen mit einer Lactoseintoleranz sollten jede Form von Milch und Milchzucker weitestgehend meiden, aber nicht komplett auf Milchprodukte verzichten – sonst kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Bei Personen, die an einer Fructoseunverträglichkeit leiden, ist der Körper nicht in der Lage, Fruchtzucker zu verarbeiten.

Wieso sind bestimmte Stoffe unverträglich?

Nehmen Betroffene Lebensmittel zu sich, die sie nicht verdauen können, reagiert der Körper heftig: Übelkeit, Durchfall und Magen-Darm-Krämpfe sind mögliche Folgen. Nahrung wird vor allem im Magen-Darm-Trakt verdaut. Dort wirken Enzyme, die die Nahrung in ihre einzelnen Bausteine zerlegen: Zucker, Fette und Eiweiße werden abgespalten und in den Körper aufgenommen. Diese Spaltung kann bei einigen Menschen nicht stattfinden. Sie leiden unter einem Enzymmangel oder einem Enzymdefekt und können die Nahrung nicht verdauen. Nahrungsmittelunverträglichkeiten können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Ursachen können Krankheiten des Magen-Darm-Traktes oder das Ernährungsverhalten sein.

Wie stellt der Arzt die Intoleranz fest?

Wichtig ist, dass der Arzt zunächst andere Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes ausschließt, die für die Symptome verantwortlich sein könnten. Erst danach wird die Patientin oder der Patient auf eine Lebensmittelunverträglichkeit getestet. Diagnosemethoden sind:

  • Bluttest
    Viele Praxen bieten einen Bluttest an, der in einem Labor untersucht wird. Zur Absicherung der Diagnose wird zusätzlich eine Biopsie empfohlen.
  • Dünndarmbiopsie
    Bei der Dünndarmbiopsie werden den Betroffenen Gewebeproben der Dünndarmschleimhaut entnommen. Diese werden daraufhin im Labor untersucht.
  • Wasserstoffatemtest
    Mit dem Wasserstoffatemtest wird überprüft, wie viel Wasserstoff sich in der Atemluft befindet. Wasserstoff entsteht im menschlichen Körper durch die Zersetzung von Nahrungsmitteln. Erfolgt diese nicht oder nur unzureichend, ist dies in der Atemluft abzulesen. 

Was können Betroffene tun?

Betroffene können ein Tagebuch führen, in dem sie ihre Ess- und Trinkgewohnheiten festhalten und notieren, wann und welche Symptome aufgetreten sind. So kann der Arzt eingrenzen, auf welche Stoffe sich die Unverträglichkeit beziehen könnte und gezielt Diagnoseverfahren anwenden.

Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit ist nicht therapierbar. Die Beschwerden verschwinden aber, sobald Betroffene auf die unverträglichen Stoffe verzichten. Lebensmittel, die frei von denen für sie unverträglichen Stoffen sind, können Betroffene mittlerweile in den meisten Supermärkten kaufen. Bei der Umstellung der Ernährung helfen Ernährungsberater und Ernährungsberaterinnen. Sie geben Betroffenen Tipps und Ratschläge für eine ausgewogene, abwechslungsreiche und schmackhafte Ernährung – trotz Verzicht. 

Unterstützung für Betroffene

Worauf müssen Menschen achten, die eine Nahrungsmittelunverträglichkeit haben? Wie kaufen sie ein und was können sie kochen, ohne danach unter Beschwerden zu leiden? Eine Umstellung von Gewohnheiten ist an sich schon schwer genug. Hinzu kommt, dass nicht auf allen Lebensmitteln draufsteht, was drin ist. In Schleswig-Holstein gibt es Projekte und Netzwerke, die Betroffenen dabei helfen, mit ihrer Nahrungsmittelunverträglichkeit umzugehen.

Die Mitglieder des Netzwerks qualifizierter Ernährungsberaterinnen in Schleswig-Holstein bieten Ernährungsberatung auch für Menschen mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit an. Auf der Internetseite können Interessierte nach Ernährungsberaterinnen in ihrer Nähe suchen und sie kontaktieren.

Zum Netzwerk qualifizierter Ernährungsberaterinnen in Schleswig-Holstein

Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Sektion Schleswig-Holstein, bietet zahlreiche Aktivitäten und Informationen rund um das Thema Ernährung an. Hier können sich Betroffene von Nahrungsmittelunverträglichkeiten qualifizierte Ernährungsberatung holen und Fragen zu Lebensmitteln und Inhaltsstoffen stellen.

Zur DGE-Sektion Schleswig-Holstein

…Milch, Gluten und/oder Fruchtzucker. Ob Lactoseintoleranz, Zöliakie oder Diät – Auf der Internetseite „Lecker ohne…“ finden Menschen, die auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten müssen, Rezepte, die von einem Team aus Diätassistenten, Ökotrophologen und Betroffenen getestet und für gut befunden wurden.

Zur Internetseite "Lecker ohne..."

Die Ernährungsberaterin Alexandra Hirschfelder-Schroll. Betreibt die Internetseite „Lecker ohne…“. In ihrer Praxis für Ernährung hat sie täglich mit Menschen und ihren besonderen Ernährungsproblemen zu tun.

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