Gemeinsam mit dem Forum Pflegegesellschaft und Verdi startet die Landesregierung heute (2.7.) im Rahmen ihrer Fachkräfteinitiative den „Branchencheck Pflegekräfte“. Sozialminister Dr. Heiner Garg und Arbeitsminister Dr. Bernd Buchholz laden gemeinsam mit den Beteiligten alle Pflegekräfte aus Schleswig-Holstein herzlich ein, bei der Online-Befragung mitzumachen. Nachdem in den letzten Monaten die Arbeitgeberseite, also die Einrichtungen zu ihrer Bewertung der Fachkräftesituation in der Pflege befragt wurden, sollen nun die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Wort kommen.
Die Pflege und Betreuung älterer Menschen ist eine gesellschaftlich wichtige und für viele sinnstiftende berufliche Tätigkeit. Der Mangel an Pflegekräften und die Kritik an den Arbeitsbedingungen nehmen auf der anderen Seite einen zunehmenden Raum ein. Dennoch leisten viele Dienste und Pflegeeinrichtungen mit innovativen Konzepten und an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden ausgerichteten Arbeitsbedingungen sehr gute Arbeit.
Minister Garg betont: „Eine menschenwürdige Pflege setzt motivierte Pflegerinnen und Pfleger voraus. Menschen, die mit Empathie und hoher Kompetenz den harten Berufsalltag in der Pflege meistern. Welche Erwartungen und Wünsche haben Sie an Ihren Arbeitsplatz, damit das gelingt? Wie muss Ihr Arbeitsumfeld gestaltet sein? Diese Themen werden im Rahmen des Branchenchecks bewegt, um mit den Ergebnissen zu konkreten Verbesserungen in Pflegeeinrichtungen beizutragen.
“
Arbeitsminister Buchholz ergänzt: „Jeder Mensch möchte in Würde und gut versorgt alt werden. Pflegekräfte gehören daher seit Jahren zu der begehrtesten Berufsgruppe auf dem Arbeitsmarkt und daher ist die Pflege auch einer der Schwerpunkte der Fachkräfteinitiative des Landes
." Wer mitmache, leiste einen aktiven Baustein zur Fachkräfte-Initiative und damit auch zu Verbesserungen in der Pflegebranche, so Minister Buchholz.
Der Aufruf bei der online-Befragung mit zu machen gilt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten. Im Rahmen dieses Branchenchecks beleuchtet die Fachkräfteinitiative des Landes Schleswig-Holstein (FI.SH) den Fachkräftemangel und die Arbeitsbedingungen in der Pflege. Deren Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung und Weiterbildung (KoFW) hat bereits in Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern aller an der Versorgung Beteiligten, wie Trägerverbände, Pflegekassen, Arbeitnehmervertretungen und Ministerien, eine erste Befragung der Leitungskräfte durchgeführt.
„Jetzt wollen wir die Pflegekräfte selber befragen, damit wir konkret an deren Arbeitsbedingungen ansetzen können. Was die Arbeit in der Pflege attraktiv macht und welche Umstände den Arbeitsplatz eher unattraktiv erscheinen lassen, das können uns am besten die Pflegenden selbst sagen, sie gilt es im Beruf zu halten und für diesen zu gewinnen
“, so der stellvertretende Sprecher des Forum Pflegegesellschaft e.V., Mathias Steinbuck.
Ziel ist es, von guten Beispielen zu lernen, zu erfahren durch welche Faktoren Arbeitszufriedenheit gestärkt wird, und aus diesem Wissen Schlussfolgerungen für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und beispielsweise Schulungsangebote für Leitungskräfte zu ziehen.
Als eine Maßnahme zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Pflege hat die Landesregierung die Unterstützung bei Schulgeldern für Altenpflegeschulen deutlich erhöht. Derzeit läuft mit Hochdruck gemeinsam mit den Beteiligten die Umsetzung des Pflegeberufegesetzes. Zudem unterstützt das Land die Einführung des Strukturmodells zur vereinfachten Pflegedokumentation.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels mit der deutlichen Zunahme älterer Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf sind engagierte und qualitativ gut ausgebildete Pflegekräfte mehr gefragt, denn je. Sie sind die wichtigste Voraussetzung dafür, dass ältere Menschen so selbstbestimmt wie möglich leben können und eine an den Bedürfnissen ausgerichtete gute Pflege und Begleitung im Alltag erleben.
„Bauen Sie mit am Mosaik „Verbesserung der Arbeitsbedingungen“, damit wir mehr Menschen für diesen wichtigen und zukunftsfähigen Beruf dauerhaft begeistern können. So viel Zeit muss sein
“, so der Appell der Arbeitsgruppe.
Der Befragungszeitraum ist vom 01.07.18 – 31.08.18
Verantwortlich für diesen Pressetext:
Harald Haase | Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus | Düsternbrooker Weg 94, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-4419 | E-Mail: pressestelle@wimi.landsh.de
Christian Kohl | Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein | Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel | Telefon 0431 988-5317 | E-Mail: pressestelle@sozmi.landsh.de