Die Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) umfasst 11 Teilmärkte. Die Teilmärkte Architektur, Buchmarkt, Darstellende Kunst, Designwirtschaft, Filmwirtschaft, Kunstmarkt, Musikwirtschaft, Pressemarkt und Rundfunkwirtschaft bilden dabei den kulturwirtschaftlichen, die Teilmärkte Werbemarkt und Software/Gamesindustrie den kreativwirtschaftlichen Bereich.
Letzte Aktualisierung: 11.06.2024
Kultur- und Kreativwirtschaft als Wirtschaftsfaktor
Die KKW in Schleswig-Holstein ist mit rund 40.000 Erwerbstätigen und einem Umsatz von knapp 2,4 Milliarden Euro in 2019 ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Einer der stärksten und dynamischsten Teilmärkte der Kreativwirtschaft ist die Software-/Games-Industrie. Im Jahr 2020 waren hier rd. 6.400 Personen tätig, rund 24 Prozent der Erwerbstätigen in der schleswig-holsteinischen Kreativwirtschaft. Die Erwerbstätigkeit in diesem Teilmarkt wuchs von 2015 bis 2020 um 29 Prozent. Damit ist die Software/Games-Industrie nach dem Pressemarkt zweitstärkster Teilmarkt. Der drittgrößte Teilmarkt ist der Architekturmarkt, in dem rund 3.200 Personen beschäftigt sind.
Insgesamt weist die Kreativwirtschaft in Schleswig-Holstein eine relativ hohe Erwerbstätigenzahl auf, was der Vergleich mit anderen Wirtschaftszweigen zeigt. So arbeiten beispielsweise im Maschinenbau, in der Energieversorgung und in der Pharmaindustrie jeweils weniger Personen als in der KKW.
Innovation durch Kreativwirtschaft
Die Kreativwirtschaft ist zudem ein bedeutender Innovationsfaktor, denn sie besitzt nicht nur für sich selbst ein starkes Innovationspotenzial, sondern dient auch in zahlreichen anderen Wirtschaftsfeldern als wichtiger Katalysator für Innovationen und wissensbasiertes Wachstum. In einer Vielzahl von Branchen tragen kreative Vorleistungen dazu bei, Produkte, Dienste und Geschäftsprozesse den Kundenwünschen entsprechend zu optimieren und zu vermarkten. Digitale Technologien bilden dabei eine wichtige Basis der Kreativwirtschaft. Die Unternehmen z.B. der Designwirtschaft stoßen hier zugleich IT- und Medieninnovationen bei ihren Zulieferern und Kunden an. Es entstehen neue Geschäftsmodelle oder die Übertragung bestehender Geschäftsmodelle in neue, z.B. onlinebasierte Märkte.
Fördermöglichkeiten
Den Unternehmen der KKW stehen alle Instrumente der betrieblichen Förderung zur Verfügung. Dieses gilt z.B. für die unentgeltliche Beratungsleistung der Förderlotsen bei der Investitionsbank, den Bürgschaften der Bürgschaftsbank, Darlehen der Investitionsbank sowie ggf. auch Beteiligungen der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft.
Ein wichtiger Aspekt für die erfolgreiche Arbeit von Kreativen ist die Kooperation untereinander, aber auch mit anderen Branchen.
Das Clustermanagement DiWiSH unterstützt mit einer Reihe von Maßnahmen, Informationen und Veranstaltungen neben der IT-Wirtschaft des Landes die Teilbranchen Softwareindustrie, Medien und seit Mitte 2015 auch die Designwirtschaft.
Beratung und Qualifizierung für Kreative an der Muthesius Kunsthochschule
Im Rahmen des Projektes „Innovationsorientiertes Netzwerk StartUp Schleswig-Holstein“ wird das Projekt EXIST an der Muthesius Kunsthochschule gefördert. Das Projekt unterstützt Existenzgründungen in der Kreativwirtschaft durch Beratung, Qualifizierung, Coaching und Vernetzung.
Durch die "Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft" unterstützt die Bundesregierung mit einer Reihe von Maßnahmen, Informationen und Veranstaltungen die Akteure der Kreativwirtschaft.
Teil der Initiative ist der Wettbewerb "Kultur- und Kreativpiloten". Der Wettbewerb findet seit 2009 jährlich statt und verschafft 32 ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträgern neben bundesweiter Aufmerksamkeit noch eine Reihe weiterer Vorteile. Gesucht werden Menschen, die mit Leidenschaft ihre Ideen verfolgen und sie in die Tat umsetzen. Auch aus Schleswig-Holstein sind immer wieder Teams dabei, zuletzt 2022: "Off the Beaten Track" und "FettFressHair".
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