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Thema : Zentrum für den Umgang mit Munition in der marinen Umwelt

FAQ

Letzte Aktualisierung: 29.08.2024

FAQ für Munitions-Thematik

An wen wendet man sich, wenn man Munitionsreste findet?

Grundsätzlich können Sie sich an die örtlichen Ordnungsbehörden oder die nächste Polizeidienststelle wenden. Zusätzlich haben Sie auch die Möglichkeit, sich direkt bei der Meldestelle für Munition im Meer beim Maritimen Sicherheitszentrum zu melden. Die Meldestelle nimmt rund um die Uhr Hinweise auf Kampfmittel im Meer und an Küstenstreifen entgegen.

Sie dokumentiert die Mitteilung und leitet sie zusammen mit eingesandten Daten, Fotos oder Beschreibungen an die zuständigen Stellen der Länder und des Bundes weiter.

Kontakt zur Meldestelle:

Telefon: (+49) 030 185420-1609
Telefax: (+49) 030 185420-2009
E-Mail:

Für Meldende entstehen über die Verbindungsgebühren hinaus keine zusätzlichen Kosten, egal ob sich der Verdacht bestätigt oder nicht.

Wie verhält man sich, wenn man Munitionsreste findet?

Bei einem Munitionsfund sollten Sie nichts berühren und wie unter Punkt „An wen wendet man sich, wenn man Munitionsreste findet“ beschrieben, die Behörden informieren. Merken Sie sich die Fundstelle und warten Sie auf die zuständigen Behörden.

Warum dauert es so lange, bis die ganze Munition geborgen ist?

Bei der Bergung von Munition sind umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen bei der Bergung einzuhalten. Zudem stehen aktuell nicht ausreichend Entsorgungskapazitäten für die Masse an Munition zur Verfügung, die bereits grundsätzlich geborgen werden könnte. Daher ist es aktuell nicht möglich, einen genauen Zeithorizont zu nennen. So viel ist aber klar: Die Bergung aller Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee ist eine Generationenaufgabe.

Wieso kann man nicht mehr Munition auf einmal entsorgen?

Die Entsorgungskapazitäten sind aktuell nicht ausreichend.

Es gibt eine Zusage, dass 60 Tonnen pro Jahr im Zuge des Sofortprogramms "Munitionsbergung in Nord- und Ostsee" in Munster bei der Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten (GEKA) entsorgt werden können. Weitere Entsorgungsmöglichkeiten werden derzeit geprüft und geplant.

Siehe auch Antwort zur Frage "Warum dauert es so lange, bis die ganze Munition geborgen ist?"

Wo kann ich einsehen, wie stark die Belastung von Fischen und Muscheln aus der Ostsee ist?

Ortsspezifisch ist das Einsehen der Belastung von Organismen nicht möglich. Forschungsergebnisse finden sich in den Forschungsberichten z. B. zu den Projekten UDEMM, DAIMON oder BASTA sowie z. T. auf den Internetseiten der Forschungsinstitute wie etwa dem GEOMAR oder Thünen-Institut für Fischereiökologie. 

Was passiert, wenn die Munitionsreste sich zersetzen und nicht mehr geborgen werden können?

Die Belastung der Meeresumwelt mit sprengstofftypischen Verbindungen wird stetig zunehmen – das bedeutet, dass Wasser und Sediment diese Belastung aufnehmen und auch Lebewesen wie Fische und Muscheln weiter belastet werden. Insbesondere ortstreue Lebewesen in den Versenkungsgebieten werden hierunter leiden, also Tierarten, wie etwa Muscheln oder Seesterne, die sich im Laufe ihres Lebens nur in einem sehr kleinen Umkreis bewegen. Auch wenn heute noch keine akuten Risiken für die menschliche Gesundheit ausgehen, ist das Gefahrenpotenzial nicht zu unterschätzen. Bereits heute ist oxidativer Stress bei den Muscheln nachweisbar, die mit Sprengstoff in Berührung kommen.

Zersetzen sich die giftigen Stoffe irgendwann von selbst?

Leider zersetzen sich sprengstofftypische Verbindungen nicht eigenständig. Bei entsprechender Strömung kann sich die Belastung grundsätzlich über einen größeren Bereich verteilen und somit punktuell niedriger erscheinen. Diese wird sich jedoch nicht vollständig auflösen. Inwieweit bestimmte Bakterien oder Pflanzen bei der Reduzierung der Belastung unterstützen können, ist noch nicht ausreichend erforscht.

Wann wird die erste Munitionsentsorgungsplattform im Meer sein?

Mit dem Sofortprogramm des Bundes zur Munitionsbergung in der Nord- und Ostsee soll eine erste industrielle Entsorgungsanlage auf See für Munition entwickelt und gebaut werden. Diese Anlage soll im Jahr 2027 den Betrieb aufnehmen.

Wieso wird zuerst in der Lübecker Bucht und Mecklenburger Bucht geborgen?

Bislang wurde Munition in aller Regel nur in Einzelfällen geborgen. Großangelegte industrielle Bergungen gab es noch nicht. Erstmals wird nun versucht, Munition in kleinem Maßstab zu bergen. Ziel ist es, mit den ersten Bergungsmaßnahmen möglichst viele Erkenntnisse darüber zu erhalten, wie die bisherigen kleinräumigen Bergungen auf größere Gebiete skaliert werden können. Außerdem soll mit den Ergebnissen aus den Piloträumungen eine Grundlage für die Entwicklung einer Entsorgungsgrundlage auf See geschaffen werden. Nach Bewertung der unterschiedlichen Versenkungsgebiete ist man zu dem Schluss gekommen, dass bei Bergungen in der Lübecker Bucht die größten Erkenntnisgewinne zu erwarten sind. Dort liegen unterschiedliche Munitionsarten und Schadstoffe in einer für die Pilotbergungen optimalen Tiefe.

Kann ich noch bedenkenlos angeln?

Das Angeln und die Nutzung unserer Meere ist weiterhin bedenkenlos möglich – ebenso wie der Verzehr von Meeresfrüchten und Fisch. Die größten Belastungen mit sprengstofftypischen Verbindungen finden sich in den bekannten Versenkungsgebieten. Lediglich im unmittelbaren Umfeld zu den Räumstellen wird es temporäre Einschränkungen in der Nutzung geben, so etwa für den Schiffsverkehr oder die Fischerei.

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