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Thema : Zuwanderungs- und Integrationsstatistik

Verurteilte

Letzte Aktualisierung: 30.05.2024

Anteil verurteilter Ausländerinnen und Ausländer an allen Verurteilten nach Geschlecht in den Jahren 2017, 2019 und 2021 in Schleswig-Holstein und Deutschland

Kommentar

Letzte Aktualisierung: 31.07.2014

Kommentar

Der seit 2009 kontinuierliche Anstieg des Anteils ausländischer Verurteilter an allen Verurteilten in Schleswig-Holstein geht mit der vermehrten Zuwanderung nach Deutschland einher. Dementsprechend folgt die deutliche Zunahme innerhalb von zwei Jahren auf das mit Abstand zuwanderungsreichste Jahr 2015.

Insoweit erscheint es plausibel, dass sich der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer an den insgesamt Verurteilten überproportional erhöht hat, nachdem deren Anteil an der Gesamtbevölkerung Schleswig-Holsteins gestiegen ist und zudem weitere – nicht zur Wohnbevölkerung zählende – Zugewanderte (vorübergehend) hierzulande aufhältig waren.

Demgemäß spiegelt sich auch der Umstand, dass Männer einen größeren Teil der Zugewanderten ausmachen als Frauen, in der Diskrepanz zwischen weiblichen und männlichen Verurteilten mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit wider.

Dass der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer unter den verurteilten Jungerwachsenen im Alter von 21 bis unter 25 Jahren am höchsten ist, ist mindestens auch dadurch begründet, dass diese Altersgruppe in der Gesamtgruppe der Zugewanderten im Vergleich zur deutschen Gesamtbevölkerung deutlich überrepräsentiert ist.

Ergebnis

Letzte Aktualisierung: 30.05.2024

Verurteilte in Schleswig-Holstein

Von den im Jahr 2021 in Schleswig-Holstein verurteilten Personen hatten 26,5 Prozent nicht die deutsche Staatsangehörigkeit. Unter den von den Strafgerichten schuldig gesprochenen männlichen Geschlechts lag der Anteil ausländischer Personen bei 28,1 Prozent, unter den weiblichen Verurteilten dagegen lediglich bei 18,1 Prozent. Differenziert nach dem Alter war der Anteil ausländischer Personen bei den Jungerwachsenen im Alter von 21 bis unter 25 Jahren mit 29,0 Prozent am höchsten und bei den Jugendlichen im Alter von 14 bis unter 18 Jahren mit 15,4 Prozent am geringsten.

Im Zeitverlauf zeigt sich seit 2009 ein kontinuierlicher Anstieg des Anteils ausländischer Verurteilter an allen Verurteilten. Lag die Quote 2009 noch bei 11,6 Prozent, erhöhte sie sich bis 2015 vergleichsweise langsam auf 16,8 Prozent. Danach gab es eine kräftige Zunahme auf 23,0 Prozent im Jahr 2017. Bis 2021 kletterte der Anteil ausländischer Personen unter den schuldig gesprochenen auf 26,5 Prozent und erreichte damit einen neuen Höchstwert.

Verurteilte deutschlandweit

Im Bundesgebiet war der Anteil der Verurteilten ohne deutschen Pass im gesamten Betrachtungszeitraum höher als in Schleswig-Holstein. Im Jahr 2021 waren deutschlandweit 36,0 Prozent aller schuldig gesprochenen Personen Ausländerinnen oder Ausländer. Während sich unter den verurteilten Männern 37,7 Prozent Nichtdeutsche befanden, waren es bei den Frauen 28,3 Prozent. In Bezug auf das Alter wurde wie in Schleswig-Holstein der höchste Anteil ausländischer Personen bei den Jungerwachsenen im Alter von 21 bis unter 25 Jahren registriert. Er lag bei 41,0 Prozent (Erwachsene ab 25 Jahren: 36,4 Prozent). Am kleinsten war die Quote bei den Jugendlichen mit 21,6 Prozent.

Wie in Schleswig-Holstein zeigt sich auch in Deutschland seit 2009 ein Anstieg des Anteils ausländischer Personen an allen Verurteilten. Im Jahr 2009 betrug dieser 20,0 Prozent, im Jahr 2015 lag er bei 28,3 Prozent und erhöhte sich schließlich bis 2021 auf 36,0 Prozent.

Kriminalität

Definition

Anteil verurteilter Deutscher und ausländischer Personen an allen Verurteilten, insgesamt und nach Altersgruppen sowie Geschlecht.

Empirische Relevanz

Der Indikator zeigt die Verteilung von Deutschen und ausländischen Personen bei den Verurteilten nach Altersgruppen und Geschlecht an, wobei deliktspezifische Angaben fehlen.

Bewertung der Kennzahl

Kriminelles Verhalten gilt als Indiz für mangelnde soziale Integration. Ein Vergleich der Kriminalitätsbelastung zwischen Deutschen und ausländischen Personen ist allerdings schwierig, da sich die Altersstruktur und sozioökonomische Struktur dieser Bevölkerungsgruppen unterscheiden.

Datenquelle

Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Strafverfolgungsstatistik

Methodische Besonderheiten

Die Statistik erfasst keine Migrationsgeschichte, sondern nur die Staatsangehörigkeit. Ausländische Personen sind Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Personen, die neben der deutschen noch eine weitere Staatangehörigkeit haben, zählen als Deutsche.

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Kriminalität 2019-2021