Armutsrisikoquote in Schleswig-Holstein
Das Armutsrisiko der Bevölkerung mit Migrationsgeschichte lag 2021 in Schleswig-Holstein deutlich höher als bei der Bevölkerung ohne Migrationsgeschichte. Während 33,1 Prozent der Personen mit Migrationsgeschichte in einem Haushalt lebten, dessen bedarfsgewichtetes Haushaltsnettoeinkommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle (60 Prozent-Median des Landesdurchschnittes) lag, traf dies auf lediglich 12,5 Prozent der Personen ohne Migrationsgeschichte zu. Besonders stark von Armut bedroht waren dabei Menschen mit Migrationsgeschichte mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit (43,9 Prozent), wogegen Migrantinnen und Migranten mit deutschem Pass nur zu 22,2 Prozent betroffen waren.
In Bezug auf das Geschlecht waren Frauen mit Migrationsgeschichte mit 33,8 Prozent etwas häufiger von Armut bedroht als Männer mit Migrationsgeschichte (32,3 Prozent). Ähnlich war die Abfolge – allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau – bei der Bevölkerung ohne Migrationsgeschichte. Auch hier waren Frauen (13,6 Prozent) stärker gefährdet als Männer (11,3 Prozent).
Im Zeitverlauf hat sich die Armutsrisikoquote der Bevölkerung mit Migrationsgeschichte von 32,5 Prozent im Jahre 2013 auf 35,4 Prozent im Jahr 2017 erhöht, um danach bis 2019 geringfügig auf 35,2 Prozent zu sinken. Im Jahr 2021 sank sie weiter auf 33,1 Prozent. In allen Jahren lag dabei die Quote bei Migrantinnen und Migranten ohne deutschen Pass deutlich über jener für Deutsche mit Migrationsgeschichte.
Bei der Bevölkerung ohne Migrationsgeschichte zeigt sich von 2013 bis 2019 ein schrittweiser langsamer Rückgang der Armutsrisikoquote von 13,5 Prozent (2013) auf 11,9 Prozent im Jahr 2019. Infolgedessen vergrößerte sich der Abstand zwischen der Bevölkerung mit und ohne Migrationsgeschichte von 19,0 auf 23,3 Prozentpunkte.
Im Jahr 2021 stieg die Armutsrisikoquote wieder leicht auf 12,5 Prozent. Der Abstand zwischen der Bevölkerung mit und ohne Migrationsgeschichte verkleinerte sich auf 20,6 Prozentpunkte.
Armutsrisikoquote deutschlandweit
Auch im Bundesgebiet lag die hier am Bundesmedian gemessene Armutsrisikoquote 2021 bei der Bevölkerung mit Migrationsgeschichte mit 29,0 Prozent deutlich über der der Bevölkerung ohne Migrationsgeschichte (12,4 Prozent). Menschen mit Migrationsgeschichte waren im Bundesdurchschnitt also weniger von Armut bedroht als in Schleswig-Holstein.
Ähnlich wie in Schleswig-Holstein stieg auch deutschlandweit das Armutsrisiko bei der Bevölkerung mit Migrationsgeschichte zwischen 2013 und 2017 an (von 27,2 Prozent im Jahr 2013 auf 28,6 Prozent) und ging danach leicht zurück (2019: 27,9 Prozent). Das Armutsrisiko stieg 2021 wieder auf 29,0 Prozent. Entsprechend erhöhte sich der Abstand zur Quote der Einheimischen von 14,5 (2013) auf 16,8 Prozentpunkte (2017). Danach schloss sich die Schere etwas, denn bis zum Jahr 2019 verringerte sich die Differenz auf 16,2 Prozentpunkte. Die Differenz stieg bis zum Jahr 2021 wieder geringfügig an auf 16,6 Prozentpunkte.
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