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Thema : Zuwanderungs- und Integrationsstatistik

Erwerbstätigenquote

Letzte Aktualisierung: 30.05.2024

Erwerbstätigenquote in der Altersgruppe von 15 bis unter 65 Jahren mit und ohne Migrationsgeschichte in den Jahren 2019 und 2021 in Schleswig-Holstein und Deutschland

Kommentar

Letzte Aktualisierung: 31.07.2014

Kommentar

Die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, darunter auch geflüchtete Menschen, in Ausbildung und in den ersten Arbeitsmarkt ist ein wichtiges integrationspolitisches Ziel, um langfristig eine individuelle Unabhängigkeit von staatlichen Transferleistungen zu ermöglichen. 

Besondere Anforderungen bei der Integration in Ausbildung und Erwerbstätigkeit bilden beispielsweise bei Geflüchteten nach wie vor die Überwindung individueller Integrationshindernisse wie unzureichende – berufsbezogene – Sprachkenntnisse, mangelnde Grundbildung und fehlende Qualifikation sowie die besonderen Bedarfe geflüchteter Frauen.

Ergebnis

Letzte Aktualisierung: 31.12.2023

Erwerbstätigenquote in Schleswig-Holstein

Die Erwerbstätigenquote der Personen mit Migrationsgeschichte lag 2021 in Schleswig-Holstein mit 66,0 Prozent deutlich niedriger als bei Personen ohne Migrationsgeschichte (79,6 Prozent). Von den 15- bis unter 65-jährigen Personen mit Migrationsgeschichte mit deutscher Staatsangehörigkeit gingen 74,1 Prozent einer Erwerbstätigkeit nach, von jenen ohne deutschen Pass dagegen lediglich 59,1 Prozent. Die Erwerbstätigenquote der in Deutschland geborenen Menschen mit Migrationsgeschichte ist mit 64,1 Prozent etwas niedriger als die der im Ausland zur Welt Gekommenen (66,4 Prozent).

Sowohl bei Männern als auch bei Frauen war die Erwerbstätigenquote der Personen mit Migrationsgeschichte im Jahr 2021 niedriger als bei der Bevölkerung ohne Migrationsgeschichte. Bei den Männern beliefen sich die Werte auf 73,0 Prozent (mit Migrationsgeschichte) zu 82,8 Prozent (ohne Migrationsgeschichte), was einem Abstand von 9,8 Prozentpunkten entspricht. Bei den Frauen waren es 58,8 Prozent gegenüber 76,4 Prozent. Die Differenz war mit 17,6 Prozentpunkten noch größer.

Die Entwicklung der Erwerbstätigenquote von Personen mit Migrationsgeschichte in Schleswig-Holstein seit 2011 lässt keine eindeutige Tendenz erkennen, sondern war von einem Auf und Ab gekennzeichnet. Zwischen 2011 und 2013 verringerte sie sich leicht von 62,1 Prozent auf 61,6 Prozent, stieg dann bis 2015 auf 63,0 Prozent, um danach im Jahr 2017 wieder auf 61,0 Prozent zu sinken und bis 2019 auf 64,1 Prozent zu klettern. Bis 2021 stieg sie weiter auf 66,0 Prozent. Die Erwerbsbeteiligung von Deutschen mit Migrationsgeschichte blieb bis 2015 nahezu konstant und war danach von einem leichten Anstieg geprägt.

Demgegenüber zeigt sich für die Bevölkerung ohne Migrationsgeschichte ein kontinuierlicher Anstieg von 73,7 Prozent (2011) auf 79,6 Prozent (2021). Insgesamt hat sich der Vorsprung der Bevölkerung ohne Migrationsgeschichte bei der Erwerbsquote im Zeitraum 2011 bis 2017 erhöht. Betrug dieser 2011 noch 11,6 Prozentpunkte, waren es 2017 bereits 17,1 Prozentpunkte. Diese Entwicklung setzte sich danach nicht fort, denn bis 2019 verkleinerte sich der Vorsprung geringfügig auf 16,3 Prozentpunkte. Bis 2021 schrumpfte der Vorsprung sogar noch weiter auf 13,6 Prozentpunkte.

Erwerbstätigenquote deutschlandweit

Auch im Bundesgebiet waren Personen mit Migrationsgeschichte 2021 weniger häufig erwerbstätig (zu 66,6 Prozent) als Personen ohne Migrationsgeschichte (79,3 Prozent). Im Vergleich zu Schleswig-Holstein waren die Erwerbstätigenquote der Personen mit Migrationsgeschichte in Deutschland 0,6 Prozentpunkte leicht höher, wogegen die entsprechende Quote der Personen ohne Migrationsgeschichte um 0,3 Prozentpunkte niedriger war.

In Bezug auf die Veränderungen im Zeitverlauf zeigt sich bis 2019, anders als in Schleswig-Holstein, auf Bundesebene ein kontinuierlicher Anstieg der Erwerbstätigenquote sowohl bei Personen mit als auch ohne Migrationsgeschichte. Der Abstand zwischen beiden Bevölkerungsgruppen bei der Erwerbsbeteiligung stieg auch hier zwischen 2011 und 2017 leicht an (von 11,0 auf 12,1 Prozentpunkte) und ging dann 2019 auf 10,7 Prozentpunkte zurück. Er war in allen Jahren geringer als in Schleswig-Holstein.
Von 2019 bis 2021 sinkt die Erwerbstätigenquote bei Personen mit Migrationsgeschichte deutschlandweit um 2,3 Prozentpunkte, während sie in Schleswig-Holstein um 1,9 Prozentpunkte steigt. Bei Personen ohne Migrationsgeschichte sinkt die Quote deutschlandweit um 0,3 Prozentpunkte und in Schleswig-Holstein um 0,8 Prozentpunkte.

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Definition

Zahl der Erwerbstätigen in Privathaushalten im Alter von 15 bis unter 65 Jahren je 100 Personen der entsprechenden Bevölkerungsgruppe nach Migrationsgeschichte sowie Zuwanderergeneration bzw. Zuzugszeitraum und Geschlecht.

Empirische Relevanz

Die Erwerbstätigenquote ist einer der wichtigsten Arbeitsmarktindikatoren. Eine stabile Verankerung auf dem Arbeitsmarkt trägt erheblich zur Integration bei. Eine Angleichung der Erwerbstätigenquoten von Personen mit und ohne Migrationsgeschichte würde – zumindest zahlenmäßig und unabhängig von einer branchenspezifischen Betrachtung – eine Angleichung der Teilhabe am Arbeitsmarkt anzeigen.

Bewertung der Kennzahlen

Die Erwerbstätigenquote ist ein aussagekräftiger Indikator zur Arbeitsmarktintegration. Bei der Interpretation muss die Konjunkturabhängigkeit des Indikators beachtet werden. Der Indikator lässt keine Aussage über die Verteilung in den Branchen und Wirtschaftszweigen und über Hintergründe und Ursachen der Verteilung zu.

Datenquelle

Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus

Methodische Besonderheiten

In den Tabellen sind Zellen mit eingeschränkten Aussagewerten aufgrund niedriger Fallzahlen wie folgt gekennzeichnet:

() = Fallzahlen zwischen 71 und 121

/ = Fallzahlen unter 71

Seit 2017 wird der Migrationsstatus in Gemeinschaftsunterkünften nicht mehr abgefragt, so dass sich die Ergebnisse seit 2017 auf die Bevölkerung in Privathaushalten beziehen. Aufgrund der methodischen Neugestaltung des Mikrozensus und Erhebungsproblemen infolge der Corona-Pandemie sind die Ergebnisse ab dem Berichtsjahr 2020 nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.

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