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Thema : Zuwanderungs- und Integrationsstatistik

Schulabgängerinnen und Schulabgänger nach erreichten Abschlüssen

Letzte Aktualisierung: 30.05.2024

Anteil ausländischer/deutscher Schulabgängerinnen und Schulabgänger der allgemeinbildenden Schulen nach erreichten Abschlüssen mit ausländischer/deutscher Staatsangehörigkeit 2017, 2019 und 2021 in Schleswig-Holstein

Kommentar

Letzte Aktualisierung: 31.07.2014

Kommentar

Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Jugendlichen, die ohne Abschluss das allgemeinbildende Schulsystem verlassen, an. 55 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die in Schleswig-Holstein ohne Abschluss die Schule verlassen, haben einen sonderpädagogischen Förderbedarf. Von diesen Jugendlichen erwerben knapp 90 Prozent ein Abschlusszertifikat im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung oder Lernen.

Unter den Abgängerinnen und Abgängern ohne Abschluss befinden sich seit 2016 auch vermehrt Jugendliche mit nichtdeutscher Staatsangehörigkeit. Darunter sind auch Menschen mit Fluchtgeschichte, die das Schulsystem aus unterschiedlichen Gründen wieder verließen, beispielsweise, weil sie das Bundesland wechselten, in ihr Heimatland zurückkehrten müssen oder in der kurzen Zeit im Schulsystem die Erfordernisse für einen ersten Abschluss nicht erwerben konnten.

Im selben Zeitraum stieg jedoch auch die Quote der deutschen Schülerinnen und Schüler, die ohne Abschluss das allgemeinbildende Schulsystem verlassen, an, wenngleich nicht so stark, wie dies bei nichtdeutschen Jugendlichen der Fall war.

Ergebnis

Letzte Aktualisierung: 30.05.2024

Insgesamt gut 26 000 Schulabgängerinnen und Schulabgänger haben 2021 die allgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holstein verlassen. Das waren weniger als in den vorangegangenen Jahren seit 2011, in denen die Zahl zwischen 29 000 und 30 000 schwankte. Nachdem der Anteil der ausländischen Schulentlassenen bis 2013 auf 4 Prozent gesunken war, stieg er anschließend bis 2021 auf 7,2 Prozent an.

Ohne Schulabschluss

2021 gingen 21 Prozent der ausländischen Jugendlichen ohne einen ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (d. h. nur mit einem Abgangszeugnis oder mit einem sonderpädagogischen Abschluss) von den allgemeinbildenden Schulen ab. Damit sank der Anteil gegenüber 2019, als noch mehr als ein Viertel keinen ersten allgemeinbildenden Schulabschluss erreichte. Von den deutschen Jugendlichen blieben 6,7 Prozent 2021 ohne ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (2019: 8,1 Prozent). Vergleicht man den Anteil der Jugendlichen, die die allgemeinbildenden Schulen ohne einen ersten allgemeinbildenden Schulabschluss verließen, nach Staatsangehörigkeit, so war dieser bis 2015 bei ausländischen Jugendlichen etwa doppelt so hoch wie bei ihren deutschen Mitschülerinnen und Mitschülern. Seit 2017 veränderte sich der Anteil auf das Dreifache. Geschlechtsspezifische Unterschiede zeigten sich über die Jahre bei allen Jugendlichen. Auch 2021 war der Anteil der deutschen Schüler, die ohne ersten allgemeinbildenden Schulabschluss von den allgemeinbildenden Schulen abgingen, mit 8,1 Prozent höher als bei ihren Mitschülerinnen, bei denen es 5,3 Prozent waren.

Allgemeine Hochschulreife (Abitur)

Anteilig erreichten 2021 weniger ausländische (12,2 Prozent) als deutsche (39 Prozent) Absolventinnen und Absolventen die allgemeine Hochschulreife. In der Gruppe der deutschen Schulentlassenen erhöhte sich der Anteil in den vergangenen zehn Jahren beinahe stetig von unter 30 Prozent auf nun knapp 40 Prozent. Dagegen blieb er bei deren ausländischen Mitschülerinnen und Mitschülern mit Ausnahme von 2017 (16,6 Prozent) fast unverändert. Unabhängig von der Staatsangehörigkeit war auch 2021 der Anteil der Abiturientinnen an den Schulabgängerinnen mit 41,3 Prozent höher als der Anteil der Abiturienten an den Schulabgängern (32,9 Prozent).

Häufigste Schulabschlüsse von ausländischen Schulabgängerinnen und Schulabgängern

Mit Blick auf die am häufigsten erreichten Abschlüsse an allgemeinbildenden Schulen gab es auch 2021 einen Unterschied zwischen den Geschlechtern. So erreichten 34 Prozent der Ausländerinnen einen mittleren Schulabschluss (früherer Realschulabschluss) und 31,5 Prozent den ersten allgemeinbildenden Schulabschluss (früherer Hauptschulabschluss). Bei den Ausländern war dagegen der erste allgemeinbildende Schulabschluss mit 35,4 Prozent der am häufigsten erreichte, gefolgt vom mittleren Schulabschluss mit 27,3 Prozent. Von den ausländischen Schulentlassenen verließen in den Jahren von 2011 bis 2015 etwa 70 Prozent die allgemeinbildenden Schulen mit einem dieser Abschlüsse. Der Anteil sank dann in den Jahren 2017 und 2019 deutlich auf unter 60 Prozent. 2021 erreichten mit 64 Prozent wieder fast zwei Drittel der ausländischen Schulentlassnen einen ersten allgemeinbildenden oder einen mittleren Schulabschluss.

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Definition

Anteil ausländischer/deutscher Schulabgängerinnen und Schulabgänger nach Schulabschluss an allen Schulabgängerinnen und Schulabgängern eines Jahrgangs an allgemeinbildenden Schulen.

Empirische Relevanz

Der Indikator misst die erreichten Schulabschlüsse bei den Schülerinnen und Schülern eines Jahrgangs. Der Schulabschluss hat einen wesentlichen Einfluss auf den Zugang zu weiteren Bildungseinrichtungen und zum Arbeitsmarkt.

Bewertung der Kennzahl

Es handelt sich um einen zentralen Indikator der strukturellen Integration und der Chancengleichheit im Bildungssystem. Der schulische Kompetenzerwerb ist eine entscheidende Voraussetzung für die weitere Bildungslaufbahn und für die gesellschaftliche Teilhabe.

 

Datenquelle

Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Schulstatistik

Methodische Besonderheiten

Die Dauer des Bildungsganges und demografische Veränderungen müssen in die Betrachtung einbezogen werden. Die relative Anteilsbildung eines Jahrgangs an allgemeinbildenden Schulen kann durch unterschiedliche Altersgruppen innerhalb einer Schulstufe und durch die Zuzüge Unschärfen beinhalten. Eine weitere methodische Schwierigkeit besteht in der Zusammenfassung der einzelnen, länderspezifischen Schulsysteme in Schultypen. Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass dieser Indikator auf die Schulabschlüsse an den allgemeinbildenden Schulen beschränkt ist. Darüber hinaus werden in den einzelnen Ländern in unterschiedlichem Umfang Bildungsabschlüsse nicht nur an allgemeinbildenden Schulen, sondern auch an beruflichen Schulen erworben.

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