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Thema : Zuwanderungs- und Integrationsstatistik

Bevölkerung

Letzte Aktualisierung: 30.05.2024

Anteil der Bevölkerung mit Migrationsgeschichte 2013-2021 in Schleswig-Holstein und Deutschland

Kommentar

Letzte Aktualisierung: 31.07.2014

Kommentar

Von allen westdeutschen Bundesländern hat Schleswig-Holstein den geringsten Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund. Der Hintergrund ist, dass in den 1950er und 1960er Jahren industriebedingt weniger ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Schleswig-Holstein gekommen sind.

Die Aufnahme von Geflüchteten insbesondere aus Syrien, dem Irak und Afghanistan führte seit 2015 zu einem Anstieg der in Schleswig-Holstein lebenden Menschen mit Migrationshintergrund.

Wie in ganz Deutschland sind die Personen mit Migrationshintergrund im Schnitt jünger als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Ein Grund ist, dass die Mehrheit der Personen, die in den letzten Jahren nach Deutschland geflohen sind, jünger als 30 Jahre alt war.

Der Anstieg des Anteils von Personen mit Migrationshintergrund mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit ist ab 2015 auf den Zuzug von Geflüchteten zurückzuführen, die die rechtlichen Voraussetzungen für eine Einbürgerung, insbesondere die Aufenthaltsdauer, 2019 noch nicht erfüllen.

Ergebnis

Letzte Aktualisierung: 30.05.2024

In Schleswig-Holstein ist die Bevölkerung im Beobachtungszeitraum von 2011 bis 2021 von rund 2,8 Millionen auf rund 2,87 Millionen und damit um 2,6 Prozent gestiegen. Während die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationsgeschichte um 62,2 Prozent von 305.000 auf 495.000 zunahm, gab es bei Bevölkerung ohne Migrationsgeschichte einen Rückgang um 4,6 Prozent (von 2.495.00 auf 2.379.000). Infolge dieser gegensätzlichen Entwicklung erhöhte sich der Anteil der Menschen mit Migrationsgeschichte an der Gesamtbevölkerung von 10,9 Prozent auf 17,2 Prozent. Im zeitlichen Verlauf sind die methodischen Besonderheiten zu berücksichtigen.

Deutschlandweit stieg die Gesamtbevölkerungszahl im gleichen Zeitraum um 2,4 Prozent (von 80,2 auf 82,2 Millionen). Dabei erhöhte sich die Zahl der Menschen mit Migrationsgeschichte um 46,9 Prozent (von 14,2 auf 20,8 Millionen), die der Menschen ohne Migrationsgeschichte sank dagegen um 7,1 Prozent (von 66,1 auf 61,4 Millionen). Der Anteil der Menschen mit Migrationsgeschichte an der Gesamtbevölkerung stieg binnen zehn Jahren von 17,6 Prozent auf 25,3 Prozent.

Im Vergleich zum Bundesgebiet lebten in Schleswig-Holstein prozentual weniger Einwohnerinnen und Einwohner mit Migrationsgeschichte. Im Jahr 2011 lag der Anteil im nördlichsten Bundesland 6,7 Prozentpunkte unter dem in Gesamtdeutschland, im Jahr 2021 betrug der Abstand sogar 8,1 Prozentpunkte.

Altersstruktur

Die Bevölkerung mit Migrationsgeschichte weist in Schleswig-Holstein eine deutlich jüngere Altersstruktur auf als die Einwohnerschaft ohne Migrationsgeschichte. Im Jahr 2021 waren 26,4 Prozent der Personen mit Migrationsgeschichte unter 18 Jahre alt, wogegen es bei den Personen ohne Migrationsgeschichte nur 14,4 Prozent waren.

In Deutschland insgesamt verhielt es sich ähnlich: Knapp ein Viertel (24,5 Prozent) der Bevölkerung mit Migrationsgeschichte war unter 18 Jahre alt. Bei der Bevölkerung ohne Migrationsgeschichte lag dieser Wert lediglich bei 14,2 Prozent.

Staatsangehörigkeit

Von den im Jahr 2021 in Schleswig-Holstein lebenden Menschen mit Migrationsgeschichte hatten 247.000 (49,9 Prozent) die deutsche Staatsbürgerschaft. 248.000 (50,1 Prozent) besaßen eine ausländische Staatsangehörigkeit, darunter 154.000 eine aus einem Nicht-EU-Land.

Deutschlandweit war im Jahr 2021 die Verteilung der Staatsangehörigkeit ähnlich wie in Schleswig-Holstein. So hatten 49,1 Prozent der Menschen mit Migrationsgeschichte eine deutsche und 50,9 Prozent eine ausländische Staatsbürgerschaft.

Geburtsort

Betrachtet man die Bevölkerung mit Migrationsgeschichte bezüglich des Landes ihrer Geburt, so zeigt sich im Jahr 2021 für Schleswig-Holstein, dass 30,7 Prozent von ihnen in Deutschland geboren wurde (152.000 Personen). Resultierend waren 69,3 Prozent (343.000 Personen) im Ausland zur Welt gekommen. In mittelfristiger Betrachtung gab es nur wenige Änderungen, denn schon 2011 lag der Anteil der hierzulande Geborenen bei knapp 30 Prozent.

In Deutschland waren 2021 von den Menschen mit Migrationsgeschichte 32,9 Prozent (6,9 Millionen) in Deutschland und 67,1 Prozent (13,9 Millionen Personen) im Ausland geboren. Das entsprach in Bezug auf das zahlenmäßige Verhältnis zwischen hier und im Ausland zur Welt gekommenen Personen etwa der Verteilung in Schleswig-Holstein.

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Definition

Bevölkerung mit und ohne Migrationsgeschichte in Privathaushalten (differenziert nach Deutschen mit Migrationsgeschichte, EU-Ausländerinnen und EU-Ausländer, Nicht-EU-Ausländerinnen und Nicht-EU-Ausländer, in Deutschland Geborene, im Ausland Geborene) in den Altersgruppen 0 bis unter 3, 3 bis unter 6, 6 bis unter 18, 18 bis unter 25, 25 bis unter 65 Jahre und 65 Jahre und älter.

Empirische Relevanz

Die Daten zur Altersstruktur zeigen, dass die Bevölkerung mit Migrationsgeschichte durchschnittlich jünger ist als die ohne Migrationsgeschichte. Diese jüngere Altersstruktur muss berücksichtigt werden, wenn bestimmte Indikatoren wie die Positionierung am Arbeitsmarkt oder die Einkommensposition betrachtet werden.

Bewertung der Kennzahl

Wichtige Kennzahl zur Beschreibung der demografischen Zusammensetzung der Bevölkerung.

Datenquelle

Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus.

Methodische Besonderheiten

In den Tabellen sind Zellen mit eingeschränkten Aussagewerten aufgrund niedriger Fallzahlen wie folgt gekennzeichnet:

() = Fallzahlen zwischen 71 und 121

/ = Fallzahlen unter 71

Seit 2017 wird der Migrationsstatus in Gemeinschaftsunterkünften nicht mehr abgefragt, so dass sich die Ergebnisse seit 2017 auf die Bevölkerung in Privathaushalten beziehen. Aufgrund der methodischen Neugestaltung des Mikrozensus und Erhebungsproblemen infolge der Corona-Pandemie sind die Ergebnisse ab dem Berichtsjahr 2020 nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar.

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