Armutsrisikoquote in Schleswig-Holstein
Das Armutsrisiko der Bevölkerung mit Migrationshintergrund lag 2019 in Schleswig-Holstein deutlich höher als bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Während 35,2 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund in einem Haushalt lebten, dessen bedarfsgewichtetes Haushaltsnettoeinkommen unterhalb der Armutsrisikoschwelle (60 Prozent-Median des Landesdurchschnittes) lag, traf dies auf lediglich 11,9 Prozent der Personen ohne Migrationshintergrund zu. Besonders stark von Armut bedroht waren dabei Menschen mit Migrationshintergrund mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit (48,3 Prozent), wogegen Migrantinnen und Migranten mit deutschem Pass nur zu 23,6 Prozent betroffen waren.
In Bezug auf das Geschlecht waren Frauen mit Migrationshintergrund mit 36,2 Prozent etwas häufiger von Armut bedroht als Männer mit Migrationshintergrund (34,3 Prozent). Ähnlich war die Abfolge – allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau – bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Auch hier waren Frauen (12,6 Prozent) stärker gefährdet als Männer (11,2 Prozent).
Im Zeitverlauf hat sich die Armutsrisikoquote der Bevölkerung mit Migrationshintergrund von 32,5 Prozent im Jahre 2013 auf 35,4 Prozent im Jahr 2017 erhöht, um danach bis 2019 geringfügig auf 35,2 Prozent zu sinken. In allen Jahren lag dabei die Quote bei Migrantinnen und Migranten ohne deutschen Pass deutlich über jener für Deutsche mit Migrationshintergrund.
Bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund zeigt sich ein schrittweiser langsamer Rückgang der Armutsrisikoquote von 13,5 Prozent (2013) auf 11,9 Prozent im Jahr 2019. Infolgedessen vergrößerte sich der Abstand zwischen der Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund von 19,0 auf 23,3 Prozentpunkte.
Armutsrisikoquote deutschlandweit
Auch im Bundesgebiet lag die hier am Bundesmedian gemessene Armutsrisikoquote 2019 bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund mit 27,9 Prozent deutlich über der der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (11,7 Prozent). Menschen mit Migrationshintergrund waren im Bundesdurchschnitt also weniger von Armut bedroht als in Schleswig-Holstein.
Ähnlich wie in Schleswig-Holstein stieg auch deutschlandweit das Armutsrisiko bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund zwischen 2013 und 2017 an (von 27,2 Prozent im Jahr auf 28,6 Prozent) und ging danach leicht zurück (2019: 27,9 Prozent). Entsprechend erhöhte sich der Abstand zur Quote der Einheimischen von 14,5 (2013) auf 16,8 Prozentpunkte (2017). Danach schloss sich die Schere etwas, denn bis zum Jahr 2019 verringerte sich die Differenz auf 16,2 Prozentpunkte.
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