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Thema : Zuwanderungs- und Integrationsstatistik

Arbeitslosenquote

Letzte Aktualisierung: 22.10.2019

Arbeitslosenquote nach Staatsangehörigkeit in den Jahr 2015, 2017 und 2019 in Schleswig-Holstein und Deutschland

Kommentar

Letzte Aktualisierung: 31.07.2014

Kommentar

Der Vergleich der Arbeitslosenquoten der ausländischen Einwohnerschaft der Bundesrepublik Deutschland mit der entsprechenden Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein lässt keine direkten Schlussfolgerungen, vor allem hinsichtlich der Integrationsleistung in den Arbeitsmarkt zu. Hierfür sind unter anderem die Unterschiede der Wirtschafts- und Branchenstrukturen und der Bevölkerungszusammensetzungen in den einzelnen Bundesländern zu berücksichtigen.

Ergebnis

Letzte Aktualisierung: 08.11.2021

Arbeitslosenquote in Schleswig-Holstein

Im Jahr 2019 lag die Arbeitslosenquote der ausländischen Bevölkerung in Schleswig-Holstein mit 18,7 Prozent deutlich über der der Deutschen (4,7 Prozent). Dieser Unterschied war sowohl bei Männern (Ausländer: 18,1 Prozent, Deutsche: 5,2 Prozent) als auch bei Frauen (19,6 Prozent zu 4,2 Prozent) zu beobachten.

Die Arbeitslosigkeit war zwischen 2017 und 2019 sowohl bei Ausländerinnen und Ausländern als auch bei Deutschen rückläufig. Für Ausländerinnen und Ausländer lässt sich dabei im kurzfristigen Vergleich ein besonders starker Rückgang um 5,6 Prozentpunkte erkennen, auf deutscher Seite waren es demgegenüber nur 1,0 Prozentpunkte weniger. In den Jahren 2013 bis 2017 war die Arbeitslosenquote der ausländischen Einwohnerschaft in Gegensatz zu der der Deutschen noch deutlich gestiegen (von 20,6 auf 24,3 Prozent)

Im Zeitverlauf hatte sich folglich der Unterschied bei der Arbeitslosigkeit zwischen Ausländerinnen und Ausländern auf der einen und Deutschen auf der anderen Seite bis 2017 vergrößert, um sich in jüngerer Zeit zu verringern. Überstieg im Jahr 2013 die Arbeitslosenquote der ausländischen Bevölkerung die der Deutschen um 13,4 Prozentpunkte, waren es 2017 bereits 18,6 Prozentpunkte. Im Jahr 2019 verminderte sich der Unterschied dann auf 14,0 Prozentpunkte.

Arbeitslosenquote deutschlandweit

Auch im Bundesgebiet lag die Arbeitslosenquote der ausländischen Personen im Jahr 2019 mit 13,5 Prozent höher als bei Deutschen (4,5 Prozent). Dies betraf sowohl Männer (Ausländer: 12,7 Prozent, Deutsche: 4,9 Prozent) als auch Frauen (14,6 Prozent zu 4,0 Prozent).

Anders als in Schleswig-Holstein war im Bundesgebiet die Arbeitslosigkeit bei Ausländerinnen und Ausländern zwischen 2013 und 2019 kontinuierlich rückläufig. Die Quote ging von 16,7 Prozent (2013) langsam auf 16,3 Prozent (2017) zurück. Danach beschleunigte sich die Abnahme deutlich auf 13,5 Prozent im Jahr 2019. Auch bei den Deutschen war im gesamten Zeitraum ein Rückgang der Arbeitslosenquote zu beobachten (von 6,9 Prozent auf 4,5 Prozent).

Während sich zwischen 2013 und 2017 die Unterschiede zwischen beiden Bevölkerungsgruppen bei der Arbeitslosenquote also vergrößerten (von 9,8 Prozentpunkte auf 11,1 Prozentpunkte), gab es danach eine Annährung (Differenz von 9,0 Prozentpunkten).

Vergleicht man das Niveau der Arbeitslosigkeit zwischen Schleswig-Holstein und dem Bundesgebiet, dann lag die Arbeitslosenquote der ausländischen Einwohnerschaft im nördlichsten Bundesland über der im Gesamtstaat (18,7 Prozent zu 13,5 Prozent), wogegen es bei den Deutschen kaum Unterschiede gab (4,7 Prozent zu 4,5 Prozent).

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Definition

Zahl der registrierten Arbeitslosen je 100 abhängigen zivilen Erwerbspersonen (= Arbeitslose,sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, geringfügig Beschäftigte und Beamtinnen und Beamte ohne Soldatinnen und Soldaten) nach Rechtskreisen (SGB II, SGB III), Staatsangehörigkeit (deutsch, ausländisch) und Geschlecht.

Empirische Relevanz

Der Ausschluss aus dem Erwerbsleben ist eine der zentralen Ursachen für Armut. Ein dauerhafter Ausschluss hat negative Konsequenzen für fast alle Lebensbereiche. Eine Annäherung der Arbeitslosenquoten der Bevölkerung mit und ohne Migrationshintergrund würde anzeigen, dass sich der tatsächliche Zugang zum Arbeitsmarkt, eventuell auch die dahinterliegenden Merkmale wie Bildung und Qualifikation, aber auch die Arbeitsmarktrisiken beider Gruppen angleichen.

Die Arbeitslosenquote reflektiert die aktuelle Sozialgesetzgebung. Sie wird aufgeführt, weil sie der in der öffentlichen Diskussion ein häufig verwendeter Indikator ist. Die Arbeitslosenquote erlaubt allerdings nur eine Differenzierung nach Deutschen und Ausländerinnen/Ausländern.

Bewertung der Kennzahl

Zentraler Arbeitsmarktindikator, der in hohem Maße von wirtschaftlicher Entwicklung und Wirtschaftsstruktur abhängig ist.

Datenquelle

Bundesagentur für Arbeit, Arbeitslosenstatistik

Methodische Besonderheiten

Zu den bei der Bundesagentur für Arbeit registrierten Arbeitslosen in den Rechtskreisen des SGB II und SGB III zählen alle Personen, die

  1. vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder nur eine weniger als 15 Stunden in der Woche umfassende Beschäftigung ausüben,
  2. eine mindestens 15 Stunden in der Woche umfassende versicherungspflichtige Beschäftigung mit einer Dauer von mehr als 7 Kalendertagen suchen,
  3. eine Arbeitnehmertätigkeit ausüben können und dürfen, nicht arbeitsunfähig erkrankt sind und das 65. Lebensjahr noch nicht vollendet haben,
    für die Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit verfügbar sind, d. h. sofort arbeitsfähig und -bereit sind und sich persönlich bei der Agentur für Arbeit gemeldet und ihren Wohnsitz in Deutschland haben.

Die Angaben beziehen sich auf Jahresdurchschnitte. Die Bundesagentur für Arbeit hat damit begonnen, neben der Staatsangehörigkeit auch den Migrationshintergrund in der Arbeitslosenstatistik zu erfassen. Entsprechende Auswertungen standen für diesen Bericht noch nicht zur Verfügung.

 

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