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Thema : Zuwanderungs- und Integrationsstatistik

Im Haushalt vorwiegend gesprochene Sprache

Letzte Aktualisierung: 22.10.2019

Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach vorwiegend gesprochener Sprache in Privathaushalten im Jahr 2019 in Schleswig-Holstein und Deutschland

Kommentar

Letzte Aktualisierung: 31.07.2014

Kommentar

Mehr als die Hälfte der in Schleswig-Holstein lebenden Bevölkerung mit Migrationshintergrund spricht zuhause vorwiegend Deutsch. Die drei anderen hier am häufigsten identifizierten Sprachen entsprechen den drei größten Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund, wenn auch in einer anderen Reihenfolge: aus Polen, der Türkei sowie der Russischen Föderation.

Arabisch hat als vorwiegend gesprochene Sprache in den letzten Jahren insbesondere in Schleswig-Holstein an Bedeutung gewonnen. Diese Entwicklung ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass der Anteil der Personen, die im Rahmen der Flüchtlingszuwanderung ab dem Jahr 2015 aus dem arabischsprachige Raum zugewandert sind, an der Gesamtbevölkerung mit Migrationshintergrund über dem Bundesdurchschnitt liegt.

Die Tatsache, dass in einem Haushalt vorwiegend eine andere Sprache als Deutsch gesprochen wird, lässt keine pauschalen Rückschlüsse auf fehlende Deutschkenntnisse zu oder darauf, wie Mehrsprachigkeit im Alltag gelebt wird.

Ergebnis

Letzte Aktualisierung: 08.11.2021

Gesprochene Sprache in Schleswig-Holstein

Von allen Personen mit Migrationshintergrund in Schleswig-Holstein (478.000) nannten 2019 insgesamt 260.000 Menschen, also 54,4 Prozent, Deutsch als vorwiegend gesprochene Sprache. 27,6 Prozent der Bevölkerung Schleswig-Holsteins mit Migrationshintergrund (132.000 Personen) sprach 2019 eine europäische Sprache, darunter 39.000 Personen Russisch (8,1 Prozent aller Migrantinnen und Migranten), 26.000 Personen Türkisch (5,5 Prozent), 23.000 Polnisch (4,8 Prozent) sowie 16.000 Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch zusammengefasst als westeuropäische Sprachen (3,4 Prozent). Andere europäische Sprachen schlugen mit 5,8 Prozent (28.000 Personen) zu Buche.

Arabisch als vorwiegend gesprochene Sprache hatte 2019 in Schleswig-Holstein ebenfalls eine große Bedeutung. So sprachen im nördlichsten Bundesland 7,4 Prozent der Menschen mit Migrationshintergrund (35.000 Personen) vorwiegend Arabisch. Sonstige Sprachen gaben 10,5 Prozent (50.000) der Personen mit Migrationshintergrund als vorwiegende Sprache an.

Im Vergleich zu 2017 hatte sich der Anteil der Migrantinnen und Migranten, die vorwiegend deutsch sprechen, erhöht, und zwar von 50,4 auf 54,4 Prozent.

Gesprochene Sprache deutschlandweit

In Deutschland insgesamt wurde von 20.380.000 Menschen mit Migrationshintergrund im Jahr 2019 zu 56,5 Prozent (11.512.000) Deutsch als die vorwiegend gesprochene Sprache angegeben, womit der Bundesdurchschnitt leicht über dem Schleswig-Holsteins liegt.

Deutschlandweit lag bei der Aufteilung in europäische Sprachen anders als in Schleswig-Holstein Türkisch mit 7,5 Prozent (1.519.000) an der Spitze, gefolgt von Russisch (5,9 Prozent oder 1.211.000 Personen) und Polnisch (3,7 Prozent oder 750.000 Menschen). Auf die Gruppe der westeuropäischen Sprachen (englisch, französisch, spanisch, italienisch) entfiel ein Anteil von 5,1 Prozent, auf sonstige europäische Sprachen einer von 8,5 Prozent.

Arabisch wurde deutschlandweit 2019 von 853.000 Personen (4,2 Prozent) als vorwiegend gesprochene Sprache angegeben, womit der Bundesdurchschnitt deutlich unter dem Schleswig-Holsteins liegt. Sonstige Sprachen gaben 8,5 Prozent (1.736.000) der Personen mit Migrationshintergrund als vorwiegende Sprache an. Anteilsmäßig waren es damit weniger als in Schleswig-Holstein.

Auch im Bundesgebiet war der Anteil der Einwohnerschaft mit Migrationshintergrund, die vorwiegend Deutsch sprechen, zwischen 2017 und 2019 gestiegen (von 54,1 auf 56,5 Prozent). Bezogen auf die Verteilung auf die einzelnen nichtdeutschen Sprachen bzw. Sprachgruppen gab es dagegen kaum Veränderungen.

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Definition

Menschen mit Migrationshintergrund in Privathaushalten nach vorwiegend gesprochener Sprache (Deutsch, westeuropäische Sprache, Türkisch, Russisch, Polnisch, sonstige europäische Sprache, Arabisch, sonstige Sprache).

Empirische Relevanz

Die Kennzahl zeigt die Verteilung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund nach ihrer vorwiegend gesprochenen Sprache.

Bewertung des Indikators

Die zuhause vorwiegend gesprochene Sprache ist kein klassischer Integrationsindikator. Der Indikator bildet vielmehr die sprachliche Vielfalt der Gesellschaft ab. In einer vernetzten Welt ist das Beherrschen mehrerer Sprachen eine wichtige Ressource.

Datenquelle

Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Mikrozensus

Methodische Besonderheiten

Die vorwiegend deutsch gesprochene Sprache wurde erstmals im Mikrozensus 2017 erfragt. Die Ergebnisse beziehen sich auf die Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Privathaushalten. Darüber hinaus wird hier, abweichend von früheren Berichten, der Migrationshintergrund "im weiteren Sinn", das heißt, einschließlich der Elterninformationen außerhalb des Haushalts der/des Befragten definiert. Zur Vergleichbarkeit wurden für den 6. Bericht die Daten des Berichtsjahres 2017 rückwirkend ebenfalls nach dem Migrationshintergrund "im weiteren Sinn" berechnet.

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