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Thema : Zuwanderungs- und Integrationsstatistik

Kinder mit nichtdeutscher Familiensprache in Kindertageseinrichtungen

Letzte Aktualisierung: 22.10.2019

Anteil der 3- bis unter 6-Jährigen in Kindertageseinrichtungen, in deren Familie vorrangig nicht Deutsch gesprochen wird, an allen in Tageseinrichtungen betreuten Kindern derselben Altersgruppe in den Jahren 2015, 2017* und 2019 in Schleswig-Holstein und Deutschland

*Ab dem Berichtsjahr 2017 unterliegen die Betreuungsquoten einem neuen Berechnungsverfahren und sind nur sehr eingeschränkt mit den Zahlen bis zum Berichtsjahr 2015 vergleichbar: Ab dem Jahr 2017 enthält der Mikrozensus erstmals Fragen zur Inanspruchnahme und Art der Kindertagesbetreuung und ersetzt damit die frühere Datenquelle der im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfestatistik durchgeführten Erhebung zu „Kindern und tätigen Personen in Tageseinrichtungen“. Die Ergebnisse des Mikrozensus beziehen sich dabei auf die Bevölkerung in Privathaushalten.

Kommentar

Letzte Aktualisierung: 31.07.2014

Kommentar

Dieser Indikator ist nur bedingt aussagekräftig in Bezug auf die Frage, ob und wie gut die Kinder selbst die deutsche Sprache beherrschen oder erlernen. Aber die Entwicklung der Zahlen zeigt auch, wie wichtig eine gute Sprachbildung für alle Kinder in der Kindertagesbetreuung ist. Sprachkompetenz hat eine zentrale Bedeutung für alle weiteren Bildungsprozesse. Sprache entscheidet über Teilhabe und Integration.

Mehrsprachigkeit als Gewinn in Kitas zu betrachten, Familiensprachen zu respektieren, muttersprachliche Kompetenzen der Kinder und ihrer Eltern anzuerkennen und als Ressource zu nutzen ist die andere Seite derselben Medaille.

Ergebnis

Letzte Aktualisierung: 08.11.2021

Familiensprache in Schleswig-Holstein

Der Anteil der Kinder in Kindertageseinrichtungen im Alter von 3 bis unter 6 Jahren, in deren Familien vorrangig nicht Deutsch gesprochen wird, belief sich 2019 in Schleswig-Holstein auf 16,5 Prozent. Bei der Unterscheidung nach dem Geschlecht ergeben sich nur geringe Abweichungen. In den Familien der in Kitas betreuten Jungen wurde zu 16,6 Prozent, in jenen der Mädchen zu 16,4 Prozent vorrangig nicht deutsch gesprochen.

Im Zeitverlauf hatte sich der Anteil der Kinder mit nichtdeutscher Familiensprache deutlich erhöht. Lag die Quote 2009 noch bei 9,7 Prozent, so stieg sie bis 2015 auf 12,3 Prozent und erreichte 2019 mit 16,5 Prozent einen neuen Höchstwert. Gleichzeitig kletterte der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund an allen Kita-Kindern von 16,4 Prozent im Jahr 2009 auf 19,9 Prozent (2015) und 22,8 Prozent im Jahr 2019.

Familiensprache deutschlandweit

Im Bundesgebiet wurde 2019 bei 22,9 Prozent der in Kindertageseinrichtungen betreuten 3- bis unter 6-jährigen Kinder in der Familie überwiegend nicht Deutsch gesprochen, das waren 6,4 Prozentpunkte mehr als in Schleswig-Holstein. Deutschlandweit stieg die Quote von 17,0 Prozent im Jahre 2009 auf 19,3 Prozent (2015) und 22,9 Prozent im Jahr 2019. Diese Entwicklung ging einher mit der Zunahme des Anteils von Kindern mit Migrationshintergrund in den Kitas. 2009 hatten 27,0 Prozent, 2015 dann 28,9 Prozent und 2019 schließlich 30,7 Prozent einen Migrationshintergrund.

Insgesamt haben sich in Bezug auf die Verbreitung nichtdeutscher Familiensprachen die Unterschiede zwischen Deutschland und Schleswig-Holstein im Zeitverlauf tendenziell verringert. 2009 lag der bundesweite Anteil der Kita-Kinder, in deren Familien vorrangig nicht Deutsch gesprochen wurde, 7,3 Prozentpunkte über dem in Schleswig-Holstein, 2015 waren es 7,1 Prozentpunkte und 6,4 Prozentpunkte 2019.

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Definition

Anteil der Kinder (3 bis unter 6 Jahre) in Kindertageseinrichtungen, in deren Familie vorrangig nicht Deutsch gesprochen wird, an allen Kindern dieser Altersgruppe in Kindertageseinrichtungen.

Empirische Relevanz

Der Indikator zeigt an, ob in den Familien der Kinder vorwiegend Deutsch oder eine andere Sprache gesprochen wird. Der frühe Erwerb deutscher Sprachkenntnisse erleichtert den Integrationsprozess.

Bewertung der Kennzahl

Der Indikator beschreibt die Zusammensetzung der Gesamtgruppe der Kinder in vorschulischer Betreuung nach der in der Familie vorrangig gesprochenen Sprache. Hohe Anteile von Kindern, in deren Herkunftsfamilie vorrangig nicht Deutsch gesprochen wird, geben einen Hinweis auf einen erhöhten Förderungsbedarf. Die Inanspruchnahme im Zeitvergleich und das ausgewogene Verhältnis von Mädchen und Jungen sind weitere relevante Größen.

Datenquelle

Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Kinder- und Jugendhilfestatistik

Methodische Besonderheiten

Die im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfestatistik durchgeführte Erhebung zu „Kindern und tätigen Personen in Tageseinrichtungen“ ist eine jährliche Totalerhebung aktuell zum Stichtag 1. März, die seit dem Jahr 2006 mit einem erweiterten Merkmalsumfang durchgeführt wird. Erfragt wird in diesem Zuge für jedes Kind, ob mindestens ein Elternteil eine ausländische Herkunft besitzt. Somit erfasst die Kinder- und Jugendhilfestatistik den Migrationshintergrund weniger umfassend als der Mikrozensus. Zusätzlich zur ausländischen Herkunft der Eltern bzw. eines Elternteils wird in der Erhebung „Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen“ nach der vorrangig in der Familie gesprochenen Sprache (Deutsch – nicht-Deutsch) gefragt. Für den Indikator C3 wird das Merkmal vorrangig in der Familie gesprochene Sprache verwendet. Die Gruppe der Kinder, die zu Hause vorrangig nicht Deutsch spricht, ist kleiner als die der Kinder mit mindestens einem Elternteil ausländischer Herkunft. Kinder in Kindertagespflege werden im vorliegenden Indikator nicht berücksichtigt.

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