Mit dem Immunsystem haben Menschen ein gut funktionierendes körpereigenes Abwehrsystem. Es ist dazu fähig, sich gegen unerwünschte Eindringlinge (z.B. Bakterien, Viren) in den Körper zu wehren. Allerdings können Infektionen mit bestimmten Erregern schwere Erkrankungen auslösen, bevor das Immunsystem in der Lage ist, den Eindringling zu bekämpfen. Das Prinzip einer Impfung beruht darauf, das Immunsystem auf den Kontakt mit bestimmten Krankheitserregern vorzubereiten. Im Gegensatz zu einer echten Infektion werden aber nur abgeschwächte Erreger beziehungsweise Erregerbestandteile injiziert. Dies genügt, um die Antikörperbildung anzuregen und ein „Abwehrgedächtnis“ zu bilden, ohne dass es zu einer Erkrankung kommt. Gelangt die Wildform des Erregers tatsächlich in den Körper, ist er dem Immunsystem bereits „bekannt“, und es produziert daraufhin sehr viel schneller die passenden Antikörper. Eine Impfung nimmt also den Kontakt mit bestimmten Krankheitserregern in kontrollierter Weise vorweg.
Hierfür werden dem Körper entweder
- nur Bruchstücke eines Virus oder Bakteriums (Totimpfstoff)
- eine kleine Menge abgeschwächter lebender, vermehrungsfähiger Erreger (Lebendimpfstoff)
- oder Spuren eines Giftstoffs (Toxin), das die Erreger produzieren, verabreicht (Totimpfstoff).
Zeitlicher Ablauf von Impfungen
Beim zeitlichen Ablauf von Impfungen unterscheidet man die sogenannte Grundimmunisierung von den Auffrischimpfungen.
Grundimmunisierung
Durch die Grundimmunisierung wird langsam über mehrere Tage bis Wochen ein Schutz aufgebaut, der viele Jahre – im Idealfall sogar lebenslang – bestehen bleibt. Je nach Zusammensetzung und Eigenschaften des Impfstoffs muss dieser hierzu ein- oder mehrmals verabreicht werden, bis sich das Immunsystem langfristig an den Erreger erinnert.
Häufig sind für eine Grundimmunisierung mit einem Totimpfstoff 2 bis 3 Impfungen in kurzem Abstand von 2-4 Wochen notwendig, gefolgt von einer Impfung mit größerem Abstand von 6 bis 12 Monaten. Diese letzte Impfung im Rahmen der Grundimmunisierung wird auch als Boosterimpfung bezeichnet, da sie zu einem sprunghaften Anstieg der Abwehrzellen beiträgt.
Werden Lebendimpfstoffe, wie z.B. beim Impfschutz gegen Masern, verabreicht, reichen häufig 1 bis 2 Impfungen aus, um einen lebenslangen Schutz aufzubauen.
Auffrischimpfung
Da die Erinnerung an den Erreger insbesondere nach der Gabe von Totimpfstoffen oftmals nach einigen Jahren abnimmt, dient die Auffrischimpfung dazu, das Immungedächtnis aufrecht zu erhalten. Sie bewahrt die Merkfähigkeit des Immunsystems und damit seine Abwehrbereitschaft – bis zur nächsten Auffrischimpfung. Auffrischimpfungen sind daher lebenslang notwendig. Ihr zeitlicher Abstand hängt von dem Erreger ab, vor dem die Impfung schützt. Da sich das Influenzavirus jedes Jahr ändert, muss der Impfschutz gegen Grippe z.B. jährlich erneuert werden.
Zum Impfschutz berät Sie Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt oder Ihr Gesundheitsamt.
Weitere Informationen
Quellen: www.rki.de (STIKO), www.pei.de